Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Baby immer unzufrieden

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Frage: Baby immer unzufrieden

LisaTro

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Lieber Hr. Dr. Busse, ich bin mir nicht sicher, ob ich bei Ihnen richtig bin. Unsere Kleine ist 9,5 Monate. Als Neugeborenes war sie schon sehr, sehr anstrengend, da wir täglich mehrere Stunden gebraucht haben, um sie zum Schlafen zu bringen. War sie wach, hat sie eigentlich meistens geschrien. Seitdem sie quengeln kann, macht sie das und das rund um die Uhr. Einen Sprung merkt man bei ihr nicht, da sie immer gleich unzufrieden ist. Sie kann sich keine 2 Minuten mit einem Spielzeug beschäftigen, dann ist es sofort wieder langweilig, meistens klappt das nicht mal, wenn man neben ihr sitzt und intensiv mit ihr spielt. Im Maxi Cosi schreit sie nur, wenn sie alleine hinten sitzt. Seitdem sie am Beifahrersitz ist, geht es einigermaßen, oder jemand sitzt bei ihr hinten. Im Kinderwagen klappts manchmal, selten schläft sie auch mal drin, oft quengelt sie aber auch durchgehend. Die Wunderwaffe bei ihr ist - tragen. Egal ob auf dem Arm, am Bauch oder auf dem Rücken, hauptsache in Bewegung muss sie sein. Mit 9,5 kg nicht auf Dauer machbar. Einschlafen (ob untertags oder abends) ist schon immer katastrophal. Oft habe ich den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als versucht sie zum Schlafen zu bringen, müde war sie definitiv. Mein Mann kann sie gar nicht ins Bett bringen, bei ihm schreit sie sich fast immer in Rage und lässt sich dann kaum mehr beruhigen. Bei meiner Mutter funktioniert es komischerweise ganz gut. Essen ist auch so ein Thema, sie hat einfach keinen Bock auf Brei. Manchmal hat sie schon toll gegessen - meistens aber nur unter Gequengel und Geschrei. Daraufhin habe ich BLW versucht - das geht einigermaßen, aber auch nicht wirklich optimal. Selber essen klappt gar nicht, da sie das Essen nur mit der Hand zerquetscht oder drauf haut. Eigentlich hat sie schon 8 Zähne, kann aber nicht wirklich viel damit anfangen. Generell ist sie auch sehr schnell wütend, wenn man sie zB nicht mit etwas spielen lässt, was gefährlich ist, ihr also etwas wegnimmt. Sie hat als Baby gernell schon andauernd ihre Fäuste geballt. Jetzt schlägt sie überall drauf, reißt mir dauernd meine Haare aus oder zieht am Fell unserer Katze. Wenn man ernst „Nein“ sagt, lacht sie. Sie ist an sich auch sehr aktiv, kann nicht ruhig sitzen oder einfach mal „nichts tun“. Vom wickeln darf ich erst gar nicht anfangen, jedes Mal ein riesen Zirkus. Generell sobald man versucht, sie auf den Rücken zu legen. Oft streckt sie sich auch komplett durch, wenn man sie hinlegen will, streckt den Kopf totaö noch unten, flippt völlig aus. Sie ist generell sehr extrem. Sie lacht oft total laut und lebensfroh, ist sehr witzig, aber die restliche Zeit quengelt sie und wirkt total unglücklich. Egal was man macht, nichts hilft! Ausflüge mag sie an sich ganz gern, ist da ausgeglichener. Will allerdings auch meistens getragen werden. Beim Osteophaten war ich gleich am Anfang zweimal mit ihr. Danach 10 mal bei der Physio, da sie eine Lieblingsseite und somit auch einen platten Kopf hatte. Zurzeit ist es wieder sehr schlimm, sodass ich wirklich fast täglich weine. Mein Mann versucht mich zu unterstützen, wo es geht. Auch bei meiner Mama bin ich 1 x die Woche. Trotzdem bin ich einfach andauernd überfordert, weil einfach gar nichts richtig klappt mit ihr und alles was ich probiere, bringt nichts Ich kann es einfach überhaupt nicht genießen. Beim Kinderarzt habe ich das Thema nicht angesprochen, da ich bisher dachte, alle Kinder wären so. Mittlerweile wurde ich aber schon von mehreren Leuten darauf angesprochen und halte es eben selber kaum aus.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe L., ich kann Ihnen nur dringend raten, sich Hilfe und Beratung vor Ort zu holen. Am besten in einer speziellen Beratungsstelle für "Schreibabys", dort hat man am meisten Erfahrung mit den von Ihnen geschilderten Problemen. Sinnvoll könnte eventuell auch die "Frühförderung" sein. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, was vor Ort möglich ist. Aber bitte zögern Sie nicht!! Alles Gute!


MarcelineCH

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Hallo Lisa Ich bin nicht Dr. Busse aber erlaube mir trotzdem, dir eine Antwort zu geben. Meine erste Tochter war genau so wie deine. Sie war nie zufrieden, egal was wir mit ihr gemacht haben. Sie hat nur gequengelt. Einzig in der Trage war sie kurzweilig zufrieden, aber auch hier hatte ich keine Garantie. Mein Leben war für mich die Hölle und die Beziehung zum Partner zerbrach beinahe. An was es lag wissen wir bis heute nicht, die Entwicklung verlief altersgerecht und körperlich war/ist sie gesund. Mit 14Monaten gab ich sie 3 Halbtage zur Tagesmutter und ging wieder arbeiten, das hat mich gerettet. Heute ist sie 3 Jahre und 3 Monate alt und immer noch sehr fordernd, aber kein Vergleich zur Babyzeit. Meine zweite Tochter ist das pure Gegenteil. Lacht, ist zufrieden, liegt alleine im Laufgitter und spielt vor sich hin. Fährt auch gern im Kinderwagen oder im Fahrradanhänger mit. Bleibe stark und hole dir Hilfe! Gib dein Kind ab, wenn du keine Kraft mehr hast. Es liegt NICHT an dir! Liebe Grüsse


manma

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Hallo! Mein Sohn war auch so, wirklich, ich kann das gut nachempfinden. Es ist okay, überfordert zu sein. Ich kann Dir sagen es wird besser, wirklich! Halt durch! Deine Kleine macht das nicht um Dich zu ärgern. Unser Sohn war auch dauerhaft unzufrieden, aber ab dem Zeitpunkt als er krabbeln konnte und an der Hand gelaufen ist, würde es viel besser. Das war mit ca. 11 Monaten. Jetzt mit fast 18 Monaten ist es immernoch anstrengend manchmal, aber er ist so unfassbar lustig, aktiv, schlau und liebenswert, dass ich platzen könnte vor Liebe und Stolz. Hol Dir so viel Hilfe wie nur geht, es wird besser und Du machst das toll! Alles Gute Euch!


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