roterbaron
Sehr geehrter Hr. Dr. Busse, mein Sohn (8 Mon.) bekommt seit 3, 5 Monaten Beikost, weil er unter der Muttermilch nicht mehr zugenommen hat. Anfangs hat er sehr gut gegessen (zum Mittag 170 g und mit Einführung des Abendbreis nochmals ca. 100-150 g). Dazu hat er auch noch reichlich Muttermilch getrunken. Diese pumpe ich schon seit Monaten ab, weil er irgendwann anfing die Brust zu verweigern. Seit 4 Wochen isst er allerdings schlecht (Mittags um die 90-100 g und abends 50-70 g, Milch- und Getreidebrei mag er überhaupt nicht) und trinkt auch manchmal weniger (bis zu 300 ml weniger; teilweise schlägt er wütend auf die Flasche). In guten Zeiten kommt er auf über 1000 ml/ g (Muttermilch und Brei), in schlechten Zeiten nur knapp 600 ml/ g. Zudem hat er seit 4 Wochen auch nichts mehr zugenommen (Geburtsgewicht 3310 g, jetzt 7500 g). Der Kinderarzt hat Blut abgenommen und den Stuhl untersucht. Alles unauffällig. Nun meine Fragen: 1. Was kann geschehen sein, dass der Appetit nachhaltig zurückgegangen ist, obwohl er gesund zu sein scheint? 2. Ist es in Ordnung, dass er in diesem Alter kein Getreide zu sich nimmt und er evtl. erst Getreide zu sich nimmt, wenn er Brot selbstständig essen kann? Ich habe schon alle Getreidebreie und Gläschen probiert, auch angemischt mit Muttermilch. Er mag nichts. Ich habe auch schon die Konsistenzen variiert. 3. Ist es auch okay, hinsichtlich der Nährstoffversorgung, wenn er nur so wenig Beikost isst und überwiegend Muttermilch zu sich nimmt? Zähne hat er bislang noch keine, sodass ich festere Nahrung leider noch nicht reichen kann. 4. Ist es schlimm, wenn er monatelang nichts mehr zunehmen würde bzw. nur sehr, sehr wenig (besonders im Hinblick auf die geistige Entwicklung)? Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Rückinfo, weil die Situation sehr belastend ist. Das Essen artet teilweise in einen Kampf aus, weil er oft nur 2 Löffel möchte und dann fertig ist. Danke!
Liebe R., das schlimmste an der Saché ist wahrscheinlich, dass Sie sich und ihrem KInd ganz unnötig Stress bereiten. Ihr KInd ist doch offensichtlich wohl nomal entwickelt, die Größe und das Gewicht im normalen Bereich - warum also sich Sorgen machen? Und je mehr ihr Sohn Ihre Sorge spürt, umso unruhiger und unsicherer wird er werden und eher weniger Lust auf Essen haben. Und darum geht es: Lust auf Essen und nicht um kurzfristig eine Kalorie mehr oder weniger. Seien Sie also bitte fröhlich und entspannt, vergessen Sie ein für alle mal das Thema "schlechter Esser" und bieten Ihrem Sohn vor allem dann etwas an, am Familientisch, wenn alle essen. Machen Sie ihn neugierig, lassen Sie ihn probieren, .... Er wird Spaß daran finden. Alles Gute!
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