mademoiselle
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, unser Sohn wird morgen 15 Wochen alt. Da er ein Frühchen war (1 Monat vor Termin), wäre er eigentlich sogar viereinhalb Wochen jünger (Geburtsgewicht 3000 g auf 54 cm, er brauchte 2 Stunden C-PAP, dann war bis auf eine Neugeborenengelbsucht alles in Ordnung. Jetzt wiegt er etwa 6,4 kg bei ca. 64 cm). Leider dreht er sich trotz seines jungen Alters ständig selbstständig in die Bauchlage. Er kann sich aber aus seiner misslichen Lage meist nicht mehr selbst befreien. Hinzu kommt, dass er noch sehr wenig Kontrolle über sein (ziemlich großes und schweres) Köpfchen hat, sodass sein Gesicht in dieser Lage meist in die Matratze drückt. Leider dreht er sich inzwischen auch nachts, vorhin ist er unmittelbar nach dem Drehen in dieser Position eingeschlafen. Wir haben ihn dann umgedreht aber er schläft dann nicht weiter. Und ob man das Drehen in jedem Fall mitbekommt ist ja auch mehr als fraglich. Er schwitzt insgesamt sehr viel (bei sommerlichen Temperaturen ist sein Köpfchen tagsüber trotz Bekleidung mit nur einem dünnen Kurzarmbody ständig klitschnass) und unsere Wohnung ist ausgesprochen warm (Dachgeschoss, ist selbst bei kühlen Temperaturen nicht unter 20-21 Grad zu bekommen, bei den aktuellen Außentemperaturen leider um 25 Grad). Zum Schlafen trägt er den Innenschlafsack eines bekannten Herstellers. Das wären also mindestens folgende Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod: Junge, Frühchen, schwitzt viel und sehr warmes Zimmer, dreht sich in Bauchlage ohne Kontrolle zu haben. Was können wir tun? Können wir einen Monitor o.Ä. bekommen? Tagsüber üben wir natürlich die Bauchlage und das Köpfchen halten, aber ich kann den Lernprozess ja nicht beschleunigen. Ich kann so nicht mehr ruhig schlafen und da ich seit seiner Geburt ohnehin keine Nacht mehr als 4 Stunden geschlafen habe (und das natürlich nicht am Stück sondern mit Unterbrechungen) geht mir das zunehmend an die eigene Gesundheit. Er hat nämlich massive Einschlafprobleme, schläft wenn dann nur auf dem Arm ein und trinkt zudem wahnsinnig langsam. Vielen Dank und viele Grüße.
Liebe M., Einschlafen muss man lernen dürfen und das kann auf Dauer nur funktionieren, wenn Sie ihr Kind immer dann, wenn es anfängt, müde und quengelig zu werden, sofort im abgedunkelten Raum in sein Bett legen - abends mit einem festen Zubetgehritual nach der letzten Mahlzeit - und sich dann nur leise redend oder singend daneben setzen, sonst aber nichts tun. Das ist das eine. In diesem Alter muss man wirklich überlegen, den Schlafsack so zu fixieren, dass es sich nicht umdrehen aber natürlich auch nicht strangulieren kann. Und bei hohen Temperaturen so wenig Schlafbekleidung wie möglich. Alles Gute!
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