Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Ralf Brügel:

Azithromycin und ASD

Dr. med. Ralf Brügel

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Kinderarzt
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Frage: Azithromycin und ASD

Serami

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Guten Tag Herr Dr. Brügel, meine 5-jährige Tochter bekommt wegen Scharlach seit Montag eine 5-Tage-Therapie mit Azithromycin. Nun habe ich gelesen, dass Azithromycin zu Herzrythmusstörungen führen kann. Meine Tochter wurde vor 4 Jahren mit 2 kleinen ASD II diagnostiziert, was mich nun in Bezug auf das Antibiotikum beunruhigt. Sollten wir das Antibiotikum lieber absetzen, dann hat sie insgesamt aber nur eine 3-tägigen Therapie mit entsprechend weniger Wirkstoff bekommen. Oder ist das Risiko einer erneuten Scharlachinfektion zu hoch, um die Behandlung zu unterbrechen? Danke und viele Grüße :)


Dr. med. Ralf Brügel

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Hallo Serami,  hmmm, also primär verstehe ich ja schon einmal die Verordnung von Azithromycin bei Scharlach nicht. Das geht zwar, aber eigentlich ist Penicillin ausreichend und das Mittel der Wahl ( es sei denn Ihr Kind hätte eine Penicillinallergie) Dann: ich bin ja persönlich sehr am Werben, dass man Angina oder auch Scharlach sehr sehr zurückhaltend antibiotisch behandelt, also nur wenn es dem Kind wirklich nicht gut geht. Ansonsten hätte ich allerdings wegen des Azithromycins und dem ASD absolut keine Sorgen: zum einen ist die Nebenwirkung Herzrythmusstörung wirklich im Alltag sehr sehr selten (aus meiner Erfahrung) und ein ASD ändert an dieser sehr sehr geringen Wahrscheinlichkeit auch nichts. Daher: geben Sie das Medikament die 5 Tage durch. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel


Serami

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Vielen Dank für Ihre Antwort! Da ich gestern unsicher war, habe ich bereits auf die 4. Dosis verzichtet. Soll ich diese komplett aussetzen und heute Abend dann normal weiter geben? Oder doch lieber absetzen und nach den 3 Dosen die Verabreichung stoppen, da Azithromycin ja eh sehr lange im Körper verbleibt? Danke und Ihnen auch ein schönes Wochenende.


Dr. med. Ralf Brügel

Dr. med. Ralf Brügel

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wenn Ihr Kind fit ist dann können Sie auch nach 3 Tagen stoppen und schauen wie es IOhrem Kind die nächsten Tage geht. Sollten deutlich nochmals Symptome aufflammen (was gar nicht unbedingt zu erwarten ist) dann müssten Sie eben nochmals den Kollegen/die Kollegin vor Ort konsultieren


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