Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Autoimmunerkrankungen (leider sehr lang!)

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Frage: Autoimmunerkrankungen (leider sehr lang!)

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Lieber Dr. Busse, unsere Kinderärztin, zu der ich großes Vertrauen und einen sehr guten Draht habe, ist leider aus gesundheitlichen Gründen für mehrere Monate außer Gefecht, deshalb wäre mir Ihre Meinung sehr wichtig! Ich schildere zunächst einmal die aktuelle Situation und "überhäufe" sie danach mit meinen Fragen: Unser Sohn Jakob (6) hat seit 3 Jahren Alopezia Areata, Anfang diesen Jahres kam eine weitere Autoimmunerkrankung hinzu: Vitiligo. Bisher sind beide Krankheitsbilder glücklicherweise recht "milde" ausgeprägt und wir können mit dem momentanen Zustand recht gut leben. Allerdings beschäftigt mich als Mutter dieses Thema doch sehr, zumal ich stets Angst habe, es könnte sich verschlimmern. Ich mache mir auch Gedanken, weshalb er diese Autoimmunerkrankungen hat, tausche mich mit Betroffenen aus und informiere mich über den neusten Stand, was mögliche Therapien betrifft. Jakobs Blutwerte werden regelmäßig überprüft, es gibt Gott sei Dank keinen Anhaltspunkt für Hashimoto. Sein Selenwert ist im untersten Normbereich. Er hat eine leichte Birkenpollenallergie. Zur Behandlung der Vitiligo haben wir Protopic erhalten, wobei ich da nun auch einige kritische Stimmen gehört habe, so dass ich nur einen Fleck damit behandle, um herauszufinden, ob es wirkt (was sich ja erst nach mehrwöchiger Behandlung sagen läßt). Nun habe ich des öfteren gelesen, dass es einen Zusammenhang zwischen Hepatitis B-Impfungen und dem Ausbruch einer Alopezie geben soll. Verantwortlich soll das in manchen Impfstoffen vorhandene Thiomersal sein. Neuerdings frage ich mich, ob mein Sohn eventuell auch an Zöliakie leiden könnte (ich hoffe inständig, dass dieser Verdacht unbegründet ist). Er hat nicht gerade die typischen Symptome, jedoch seit vielen Monaten Probleme mit Stuhlgang und Verdauung, Verstopfung, Blähungen und Blähbauch (jedoch keinen Durchfall. Ich habe gelesen, dass Vitiligo und Zöliakie manchmal gemeinsam auftreten. So, lieber Dr. Busse, nun aber meine Fragen: was halten Sie von Protopic? Können Sie mir sagen, ob Hexavac im Jahr 2001 noch thiomersalhaltig war (Jakob bekam von März-Juni 2001 3x diese 6-fach Impfung)? Halten Sie es für sinnvoll, Jakob auf Glutenunverträglichkeit zu testen? Wie wird ein solcher Test durchgeführt? Welche Therapie halten Sie bei Vitiligo und AA für sinnvoll? Was würden Sie uns raten? Wie schätzen Sie den Faktor Stress/Psyche bei diesen Krankheiten ein (Jakob ist recht sensibel und kopflastig, seine Erzieherinnen vermuten, er könne "hochbegabt" sein)? Bitte verzeihen Sie diesen umfangreichen Beitrag, aber da hat sich einiges "aufgestaut" und das Thema ist eben auch komplex. Vielen Dank im Voraus für Ihre Zeit und Mühe. Liebe Grüße von Gabi.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe G., ob man Vitiligo und Alopezia areata wirklich zu die Autoimmunerkrankungen zählen sollte, ist sehr umstritten und letztendlich sind die Ursachen für beides noch unbekannt. Ein Zusammenhang mit Impfungen ist extrem unwahrscheinlich. Über die Therapie muss im Einzelfall der Kinderarzt in Zusammenarbeit mit dem Hautarzt entscheiden und ich kann und darf hier keine individuellen Empfehlungen dafür geben. Fragen Sie doch einmal unseren Hautspezialisten, Prof. Abeck. Alles Gute!


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