Pauline Neumann
Sehr geehrter Dr. Busse, bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie auch mit einer der schon so häufig geäußerten Sorgen wegen der Gefahr eines Schütteltraumas behellige. Ich hatte auch versucht, mich mit älteren Antworten zu beruhigen, aber Ihre Meinung wäre mir trotzdem sehr wichtig. Wir sind nämlich wegen des schönen Wetters heute der Versuchung erlegen, einen kurzen Fahrradausflug mit den älteren Kindern auf eigenen Rädern und eben auch mit dem Baby (fast 6. Monate alt) im Fahrradanhänger (einstellbare Federung, eingebauter, mit Lammfell zusätzlich gepolsterter Maxi Cosi) zu unternehmen. Wir sind sehr langsam gefahren, teilweise nur Schritttempo und der Weg war überwiegend sehr glatt (auch von Skatern genutzt) und gerade. Nur ab und zu gab es Unterbrechungen aus Naturstein, über die wir extra langsam gefahren sind, aber auf den gepflasterten Stücken ist das Köpfchen von unserem Kleinen trotzdem öfter von rechts nach links geschaukelt. Der Kleine hat am Anfang zufrieden geschlafen, dann im Anhänger eher fröhlich gebrabbelt und ist jetzt völlig normal. Der Anhänger ist zum Joggen und Fahrradfahren mit eingebauter Babyschale für Babys ab einem Alter von 1 Monat zugelassen (was wir jedoch mit so einem kleinen Kind nicht versucht hätten). Ich ärgere mich jetzt trotzdem über mich und weiß ja auch über Ihre Meinung über Babys im Fahrradanhänger. Wir werden nun ganz bestimmt noch bis zum Sitzalter warten. Aber wegen heute bin ich trotzdem besorgt, ob das etwas stärkere Schaukeln als beim bloßen Spazieren zu Hirnblutungen führen könnte. Vielen herzlichen Dank
Liebe P., da kann ich Sie wirklich beruhigen. Die Ausfahrt im Fahrradanhänger hat mit gewaltsamem Schütteln eines Babys nichts zu tun. Alles Gute!
Lina_100
Entschuldigung für die folgende sehr direkte Aussage: wenn Sie sich tatsächlich ernsthaft Sorgen bzgl. eines Schütteltraumas machen, warum sind Sie dann nicht schon längst in der Notaufnahme? Natürlich kommt beim normalen Fahren, selbst über Schlaglöcher kein Schütteltrauma zustande. Dabei handelt es sich um eine Verletzung aufgrund massiver Gewalteinwirkung in Form des aktiven Schüttelns des Kindes.
Pauline Neumann
"Entschuldigung für die folgende sehr direkte Aussage:" Wenn Sie, sehr geehrte Lina_100, tatsächlich ernsthaft Interesse an den Sorgen Ihrer Mitmenschen haben, bzgl. eines Schütteltraumas oder sonst etwas haben, warum versuchen Sie dann nicht, sich ernsthaft mit den dazugehörigen Fakten zu befassen und empathisch in die Situation bzw. die Sorge einer (überängstlichen) Mutter hineinzuversetzen? Zumal Sie dafür sicherlich deutlich mehr Zeit haben als Dr. Busse. Auch wenn Sie sich offensichtlich zum Antworten auf die Sorgen anderer an seiner Stelle berufen fühlen. Natürlich würde ein fürsorgliches Elternteil - und nichts anderes sind die hier so wie ich oft überängstlichen Mütter - bei Anzeichen einer behandlungsbedürftigen Verletzung oder Erkrankung einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen. Wenn Sie meine aus meiner Sicht durchaus freundlich formulierte Frage an Dr. Busse jedoch richtig gelesen bzw. gelesen und verstanden hätten, wüssten Sie, dass es exakt solche Anzeichen bei unserem Kind (zum Glück) nicht gab. Wozu deshalb mit einem augenscheinlich völlig gesundem Kind und ohne vorhergehende tatsächliche Verletzungssituation wie Stoß oder ä. in die Notaufnahme? Dort würde man sowieso abgewiesen werden. Wenn Sie sich nun eventuell auch mit Fakten zum Thema meiner doch speziellen Frage beschäftigt hätten, wüssten Sie außerdem, dass es auch zu Hirnblutungen ohne Symptome kommen kann. Allerdings würde völlig zu recht nach einer Situation wie unserer auch in der Notaufnahme nicht prophylaktisch nach einer solchen gesucht. Da gibt es vermutlich dringendere Fälle und müssen Kinder nicht sinnlos untersucht werden. Denn - und das ist der springende Punkt - Ärzte haben Erfahrung und können - anders eben als Laien wie wir - Situationen und körperliche Gefährdungen medizinisch beurteilen oder mit Ihnen bekannten Verletzungsfällen vergleichen. Ich gebe nämlich zu, keinerlei medizinische Vorstellung davon zu haben, z.B. wie belastbar Gefäße tatsächlich sind und welche Wechselwirkungen es unter Umständen gibt. In einer solchen Grauzone des Halbwissen weiß man einerseits, ein Notfall liegt eher nicht vor, auch wenn z.B. das Schaukeln stärker war als jemals zuvor, aber die Unruhe bleibt andererseits trotzdem. Dankenswerter Weise gibt es deshalb ein solches Forum, in dem man sich ärztlichen Rat holen kann. Wenn ich mir die Fragen und bewundernswert geduldigen Antworten der Experten auf die oftmals sehr ähnlichen Sorgen hier durchlese, glaube ich, dass es sicher auch dazu dient, einfach Sorgen bei einem Experten loszuwerden, sich von ärztlichem Rat beruhigen zu lassen und die (oft zum Glück völlig unbegründeten) Ängste über Bord zu werfen. Ich freue mich für Sie, dass Sie offensichtlich ganz pragmatisch und ohne liebevolle Überängstlichkeit durchs Leben gehen. Das hat mich Sicherheit auch viele Vorteile. Schelte gegenüber oder Herabwürdigung von denjenigen, denen es nicht so geht, sollten Sie aus meiner Sicht dennoch für sich behalten. Erst recht in einem Forum, das genau einen solchen Expertenrat anbietet. Wer eine Notaufnahme aufsuchen muss oder will, wird dies tun. Und wer den Rat anderer Mütter oder Laien sucht, wird gezielt in einem Mütterforum fragen. Nun war meine Aussage vermutlich doch weniger direkt, stattdessen ausführlich. Schönes Wochenende!
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