Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Angst

Frage: Angst

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Busse! Unser Finn-Lasse wird Ende August 3 und reagiert seit ein paar Wochen extrem auf laute Äußerungen oder Veränderungen in der Sprache.Beispiel: Wenn Papa über einen Autofahrer schimpft(nicht oft!),oder Oma ein erregtes Gespräch über eine Frau führt.Unsere Oma spricht leider immer sehr laut und hektisch (Wir treffen sie einmal die Woche). Da sagt er dann immer:"Mama/Papa/Oma ist komisch...!!" Das nimmt ihn immer sehr mit, auch wenn wir dann gleich immer seiner Angst einen Namen geben und erklären, dass der Autofahrer uns in Gefahr gebracht hat, weil er so schnell fuhr, oder Oma lustige Dinge über eine Frau erzählt. Das nimmt ihn aber immer dermaßen mit, dass er immer noch zig Mal den Satz "..ist komisch...!!" sagt. Reagieren wir richtig? Ihn plagen nun auch schon die dritte Nacht Albträume... Er wacht nachts auf und schreit füchterlich und ist eine halbe Stunde nicht zu beruhigen. Wir nehmen ihn dann lieb auf den Arm und versuchen beruhigend auf ihn zu wirken. Inwieweit muß man solche Situationen vielleicht von einem Kind fernhalten? Aber es muß doch auch lernen, dass sich nicht immer alle nur liebhaben können,oder? Solche Gespräche kann man ja manchmal gar nicht unterdrücken, wenn ein Kind dabei ist. Ich nehme ihn dann immer in den Arm oder streichel ihn und sage ihm,es ist alles ok. Er reagiert nun auch bei jedem anderen Tonfall gleich (wir schimpfen nicht, einmal vor einem viertel Jahr passierte es leider, dass ich ihn anschrie, weil meine Nerven blank lagen. Ich entschuldigte mich kurze Zeit später und erklärte, dass das nicht ok sei), mit dem verzweifelten Satz:"Mama ist komisch...!!" Auch, wenn ich nur sage, warum gerade etwas nicht geht(und ich sage ansonsten alles immer sehr lieb und ruhig), Bsp: Das man die Katze seiner Freundin behutsam streichelt und nicht so kräftig wie einen Hund. Einfach dann immer, wenn man anderer Meinung ist als er, folgt der Satz:"Mama ist komisch..!!" Wie gesagt, ich versuche dann immer seiner Angst einen Namen zu geben und ihn zu beruhigen. Was meinen Sie zu Allem? Dankeschön und Gruß,Jani


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

Beitrag melden

Liebe J., den normalen Alltag kann und will man doch nicht von seinem Kind fernhalten, was ja auch lernen muss, mit anderen Altersgenossen zurecht zu kommen. Ich würde eher viel weniger Aufhebens davon machen und keine allzu großen Erklärungen anschließen, die den Dingen nur erst recht eine große Bedeutung zumessen. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Wunderbar gesagt. Meine Schwägerin hält ihren mittlerweile fast fünfjährigen Sohn so oft es geht "vom Alltag fern". Krabbelstube? Nein, nie gewesen, die anderen Kinder sollen das eigene nicht "belästigen". Kindergarten? Fehlanzeige, das Kind ist seit eineinhalb Jahren vielleicht nur die Hälfte dieser Zeit dort gewesen, weil es erstens zu anstrengend für das Kind ist, zweitens für die Mutter, weil sie sich von ihrem Kind trennen muss, und drittens bringt das Kind nur schlechte Sachen von dort mit. Es ist ihr unbegreiflich, dass dort getobt, gerangelt und es auch mal "rauh" zugeht. Die schlechte Aussprache des Kindes kommt natürlich auch von den anderen. Geschimpft wird überhaupt nicht, dem Kind wird alles ruhig erklärt, "Das versteht er auch, er sagt "Ja Mama,Verstanden"" (Zitat der Mutter) Und einmal sagte sie auch:"Das Schlechte der Welt muss er ja nicht so früh erfahren!" Ups, ich glaube ich bin in die falsche Richtung abgeglitten, sorry.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.