Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Angst: Abstillen wirklich soooo schlimm???

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Angst: Abstillen wirklich soooo schlimm???

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Lieber Doc, meine Kleine (8 Wochen) spinnt seit einiger Zeit total rum beim Stillen. Sie nuckelt nur (schluckt nicht - trinkt nur ganz kurz am Anfang - strampelt und weint, drückt sich ab und ist total hektisch. (ich habe keinen starken Milchspendereflex und eine Saugverwirrung kann ich auch ausschließen). Habe auch schon diverse Stillpositionen ausprobiert (senkrecht usw.) aber nichts hilft. Die Kleine ist dauernd unzufrieden und hat Hunger. Mich macht das so fertig, dass ich mir ernsthaft über lege, abzustillen. NUN meine Frage: Ist es wirklich so schlimm, jetzt abzustillen? Es wird einem ja dauernd überall ein schlechtes Gewissen gemacht...Gibt es eigentlich wirklich ein höheres Riksiko für plötzlichen Kindstod??? Meine Hauptsorge! Meine Kleine bekommt in einer WOche ihre erste Mehrfachimpfung. Wäre das Abstillen jetzt ein Problem - im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung. Oder welcher Abstand wäre sinnvoll? Bin total ratlos! Vielen Dank für Ihre Antwort! Gruß, Katrin


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Katrin, es wäre einfach schade, jetzt die beste Ernährung der Welt für ihr Baby aufzugeben, wenn es nicht unbedingt nötig ist. LAssen Sie sich doch helfen, von einer Stillberaterin oder einer erfahrenen Hebamme, oft genügt ein kleiner Trick und es funktioniert wieder. Und außerdem weiß niemand, ob Flasche füttern wirklich unproblematisch wäre. Alles Gute!


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Hallo Knuffel, in so einer Situation an abstillen zu denken ist doch völlig normal. Man ist ausgelaugt und kann einfach nicht mehr. Ich glaube mir ging das aller zwei Wochen so. Aber irgendwo sollte man auch "Kampfgeist" beweisen(bei mir hat er sechs Monate angehalten). Lieben Gruß Levy


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Wieso gleich total Abstillen - wie wär's fürs erste mit Zufüttern? LG, Tina


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Hei, ist nicht schlimm. Kampfgeist nützt nichts, wenn das Baby die Milch nicht (mehr) mag. Lass das Baby die Ersatzmilch probieren - wenns die dann reinsaugt wie doch was gutes, dann seis drum. Nichts ist absolut, auch MuMi nicht. Meine haben beide nicht sonderlich mit dem Stillen sich anfreunden können. Sie sind beide nicht am Kindstod deswegen gestorben.


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1. Zufüttern in diesen Alter ist ABSOLUT tabu. 2. Gerade am Anfang gibt es Stillprobleme, die man ganz leicht wieder in den Griff bekommt. Frag mal bei Biggi Welter bei der Stillberatung hier nach. In jedem Fall ist die Rangfolge so: Am besten: Mumi aus der Brust 2. Mumi aus der Flasche 3. fremde Mumi 4. Industriemilch


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Hallo Knuffel, ich kann dir nur sagen, dass das in dem Alter völlig normal ist! Das Sichtfeld erweitert sich und das verängstigt so ein Baby eben. Kennst du das Buch "Oje, ich wachse"? Das solltest du mal lesen, dann wird dir einiges klarer! Ich denke nicht, dass das Abstillen an der Situation etwas ändern würde ... es würde das Problem allenfalls verschieben: Vielleicht trinkt sie dann besser, reagiert sich aber anders ab, durch schreien?? In dem Fall vergeht das problem so schnell wie es kam! Plötzlich ist alles wieder okay und du kannst dir nicht vorstellen, dass es je anders war! Vielleicht ist es inzwischen auch nur deine eigene Nervosität, die dein Baby beim Stillen so nervös macht: Du erwartest das einfach schon??!! Und dann fällt mir noch etwas ein: Es *könnte* sein, dass dein baby eine Allergie hat. Eine Kuhmilchallergie z.B. kann sich so äussern: das Baby trinkt zunächst normal, weigert sich dann trotz Hunger weiterzutrinken, sobald die Milch in seinem Magen ankommt. Dort verursacht sie nämlich dann Schmerzen. Durch die Muttermilch werden nur wenige Allergene an's Kind weitergegeben, so dass meist kein Ausschlag auftritt, eben nur "innerlich". In dem falle wäre abstillen natürlich ganz schlecht, du würdest auf Dauer bei einer (sauteuren & widerlich schmeckenden) milchfreien Spezialnahrung landen ... Wenn du weiterstillst müsstest du deine Ernährung umstellen. Es ist nur eine Idee, aber es wäre doch mal einen Versuch wert, zumal du (bei Biggi) schreibst, dass du garnicht abstillen willst! Du solltest dann ALLE Produkte die Milch enthalten (Tier & Pflanzenmilch!) für 7-10 Tage VÖLLIG weglassen. Das ist nicht ganz einfach, es geht ja nicht nur um Milch & Milchprodukte, auch Fertigsossenmischungen, viele Wurstsorten etc. enthalten Milchbestandteile. Aber für 10 Tage ist das gut machbar! Sollte sich das verhalten deines Babys deutlich bessern machst du die Gegenprobe: Trink an einem Tag soviel Milch wie du kannst und schau was passiert! Wenn sich so eine Milchunverträglichkeit herausstellt musst du langsam austesten, wieviel Milch das Baby verträgt: Viele haben bei Wurst usw. keine Probleme, auch Butter vertragen die meisten. Ist unterschiedlich. In der Testphase musst du aber ALLES in dieser Richtung weglassen, um eindeutig zu wissen, dass es an der Milch lag. Weitere häufige Allergene sind Nüsse, Zitrusfrüchte, Fisch & Eier. Ich wünsche dir alles Gute und lasse dir - falls du mehr darüber wissen möchtest - mal meine Mailaddy da!! Hab momentan ein gutes Buch hier, in dem über dieses Problem ausführlich und verständlich geschrieben wird. Titel: "Mein Kind will nicht essen!" von Dr. Carlo Gonzales LG Jenny


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Wieso soll denn ein Baby die Muttermilch nicht mögen??? Es hat schon was mit Kampfgeist zu tun, denn meiner Ansicht nach liegt das Problem nicht bei dem Baby sondern bei einem selbst als Mutter. Solange man dem Stillen negativ gegenüber steht und schon förmlich darauf lauert, das das Kleine unruhig wird und schreit, wird sich die Situation nicht bessern(meine eigene Erfahrung).Muß dazu sagen, das ich sicher auch in vielen Situationen einfach abgestillt hätte, wenn mein Partner nicht immer wieder liebevolle und aufmunternde Worte und Gesten für mich in dieser Zeit gehabt hätte.


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Hallöle, bei mir wars genauso wie bei Dir. Lief darauf hinaus, daß ich abstillte, da mein Baby zu wenig zunahm. Versuche es noch 2 Wochen, und laß Dir kein schlechtes Gewissen machen! Wichtig ist doch, daß Du Deinem Baby alle Liebe gibst, die Du hast! Wg. Impfen hab ich keine Ahnung... LG BB


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Hallo! Mein Sohn benahm sich genauso mit drei Monaten. Er nahm zudem auch nicht genug zu, sodass ich zugefüttert habe (erst anlegen, dann Fläschchen). Auf diese Weise habe ich den Abstillprozess noch sechs Wochen hinauszögern können. Ich hatte übrigens auch keinen starken Milchfluss. Es gibt nun mal Frauen, bei denen die Milch nicht so fließt. Mach dich deshalb nicht verrückt. Was die Gesundheit angeht: Mein Sohn ist gesünder als die Kinder in unserer Krabbelgruppe, die bis zum Abwinken (also bis zum 15. Lebensmonat oder noch länger) gestillt wurden. Auch schläft er nachts wesentlich besser als die dauergestillten Kinder. Was den Plötzlichen Kindstod anbelangt: Es gibt auch Stillkinder, die am Plötzlichen Kindstod sterben und zudem spielen da auch noch andere Dinge (Frühchen, schlafen in Bauchlage, überwärmtes Zimmer, Winterzeit) als das Stillen eine große Rolle. Also, ich würd an deiner Stelle weiterhin stillen und nach dem Stillen Fläschchen geben. Ist doch toll, dass du immerhin acht Wochen voll stillen konntest - davon hat dein Baby gewiss schon profitiert! Noch etwas: Lass dich nicht zum Stillen zwingen, wenn du nicht mehr möchtest und es für euch beide zu stressig wird. Früher (in den 70er Jahren) wurde kaum ein Kind gestillt und die sind heute auch alle propper geworden und haben ihren Weg gemacht. Mein Sohn hat seine erste Sechsfach-Impfung mit knapp sechs Monaten bekommen. Zu der Zeit bekam er nur noch Fläschchen und hat schon Brei gegessen. Die Impfung hat er damals gut vertragen. Du kannst ja den Impftermin um ein paar Wochen verschieben, damit er nicht gerade in die "Zufütterphase" fällt. Viele Grüße und nicht von fanatischen "Stillsupermamis" verrückt machen lassen. Wenn nicht mehr klappt, dann lass es einfach! Sabrina Sabrina


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