Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Alternative zu Antibiotikasaft

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Alternative zu Antibiotikasaft

Jule412

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Hallo Herr Dr. Busse, ich war heute mit meinem 2,5 Jahre alten Sohn beim Kinderarzt, da er seit Freitag mäßiges bis starkes Fieber hat und seit gestern zwar noch trinkt aber fast nichts mehr isst. Der Arzt hat einen Bluttest gemacht und eine erhöhte Anzahl an Bakterien festgestellt. Diese haben wohl auch eine Zahnfleischentzündung hervorgerufen, was dazu führt das er nichts essen will. Wir haben ein Rezept für ein Antibiotikum erhalten (Cefpodoxim). In der Apotheke hat man uns den Saft gleich angerührt und darauf hingwiesen, das ich ihn gleich verabreichen soll, damit der Zeitraum bis zur nächsten Einnahme mglst lang ist. (2 x tgl. 6 ml) Also habe ich zu Hause sofort versucht ihm den Saft pur zu geben. Das Ergebnis war, das er alles ausgespuckt hat und fürchterlich geschrien hat. Habe dann in der Apotheke angerufen und die meinten der Saft würde nicht gut schmecken und ich solle es doch irgendwo drunter mischen, z. B. Obstbrei, bei diesem Antibiotikum würde sogar Milchbrei gehen. Da er Obstbrei momentan wegen der Säure nicht so gerne isst, habe ich erstmal eine Mischung mit Wasser und Honig ausprobiert mit dem gleichen Ergebnis. Später habe ich dann doch Obstbrei probiert. Nach einem Löffel hat er nichts mehr gegessen davon. Milchbrei habe ich noch nicht ausprobiert weil ich ihn für heute damit in Ruhe lassen wollte, er hat schon viel geweint deswegen. Aber jetzt frage ich mich welche Alternative wir haben unter Berücksichtigung das mein Kind ein entzündetes Zahnfleisch hat und so gut wie nix zu sich nehmen will, falls das mit dem Milchbrei morgen auch nicht klappt. Für einen Tipp von Ihnen wäre ich sehr dankbar. Liebe Grüße, Jule 412


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe J., wenn das Antibiotikum wirklich nötig ist, dann hilft nichts anderes, es muss sein. Am besten geht es mit klarer Ansage und Konsequenz mit einer Spritze, mit der man das Mittel seitlich tief in den Mund geben kann. Das Mittel im Kühlschrank kalt halten macht den Geschmack besser. Ein entzündetes Zahnfleisch könnte aber auf eine Mundfäule hindeuten, die durch Viren verursacht wird, wogegen ein Antibiotikum natürlich nicht wirken kann. Es wäre also sinnvoll, noch einmal einen Kinderarzt genau klären zu lassen, was Ihrem Sohn fehlt. Alles Gute!


Tigerblume

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Was muss, das muss. Ich bin da eher für die schnelle unsanftere Methode als für viel Gerede das nur zu Tränen und Widerstand führt. In einer Spritze aufziehen, diese dann möglichst weit seitlich im Mund/Rachen (natürlich vorsichtig und nicht so weit dass es Würgereiz verursacht) platzieren und Medikament verabreichen und Nase kurz zuhalten, dann schluckt er automatisch. Sofort mit einem Gummibärchen oder etwas das er sonst mag belohnen. Klingt fies, aber ich finde viel Gerede und Gegenwehr und Tränen und Diskussionen mit anschließendem ausspucken noch viel schlimmer.


velovos

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Ich stimme meiner vorrednerin zu. Es ist fürs Kind eklig, aber tut nicht weh. Die Alternative sind Spritzen oder Tabletten. Die beste Variante ist die schmerzfreie: dem Kind sagen dass du ihm das geben musst und auch wirst, damit die Schmerzen bald weg sind und danach einen Löffel Eis hinterher. Falls er absolut verweigert: von außen mit jeweils einem Finger zwischen die Zahnleisten drücken dass sich der Mund etwas öffnet und dann in die backentasche Spritzen (lässt sich schlechter ausspucken) und am besten direkt mit leckerem Saft usw nachspülen. Belohne ihn ruhig!


frau_e_2017

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Das Kind anblasen funktioniert auch - das löst ebenfalls den Schluckreflex aus.


chinchen

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Hallo! Also von der Hauruck-Methode halte ich nichts. Dabei hat sich mein Sohn mal richtig übel verschluckt. Wir nehmen seit dem Himbeersirup und ein klein bisschen Wasser. Das Ganze aus einer Schnabeltasse (durch den Deckel sieht man den Inhalt nicht gleich) und ich trinke immer mit. Mache mir die Mischung natürlich ohne Antibiotikum und wir trinken zusammen dann immer einen Schluck (darf wirklich nicht zu viel sein,sonst wird er es nicht ganz trinken wollen). Eine wirkliche Alternative gibt es nicht.


luvi

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Hallo, Leider weiß ich auch nicht, was du machen kannst, aber evtl. gibt es das Medikament auch in Tablettenform. Klar muss das Kind die Medizin nehmen. Aber es gibt Kinder, in die man so einen Saft nicht reinbekommt und der dann drinnen bleibt. Ich hab auch so ein Kind. Er hat sich gleich nach der Einnahme übergeben. Da hilft es auch nicht, dem Kind zu erklären, dass das jetzt sein muss. LG luvi


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