Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Volker Wahn:

Masernimpfung

Prof. Dr. med. Volker Wahn

Prof. Dr. med. Volker Wahn
Früher Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Schwedt/Oder, danach bis 2014 Oberarzt an der Charité Berlin.

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Frage: Masernimpfung

SabrinaB4

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Guten Tag, vielen Dank ihre nette kompetente Antwort. Was mich interessiert: was würde denn passieren wenn die mütterlichen Antikörper die Impfung verpuffen lassen? Also angenommen man würde z.b. mit 7 Monaten impfen und das Immunsystem wäre schon ausgereift und alles wäre perfekt für eine Impfung bis auf die mütterlichen Antikörper die noch zahlreich vorhanden sind - was würde dann mit den Impfviren passieren wenn man dann Masern impft? Oder anders, angenommen mit 11 und 13 Monaten wären noch sehr viele maternale Antikörper vorhanden und man hätte schon zweimal geimpft - wirkt die Impfungen überhaupt oder prallen die Impfviren aufgrund mütterliche Antikörper einfach ab und es ist als hätte man nie geimpft bzw es gibt keinen Schutz? So wie wenn ich mit meinem guten Masernschutz aufgrund durchgemachter Wildmasern auf einen Kranken treffe und auch hier die Viren einfach abgestoßen werden. Dankeee


Prof. Dr. med. Volker Wahn

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Mütterliche Antikörper haben im Kind eine Halbwertszeit von 4 Wochen. Nach 4 Wochen ist noch die Hälfte da, nach 2 Monaten 1/4, nach 3 Monaten 1/8, nach 4 Monaten 1/16 u.s.w. Mit 7 Monaten, und schon gar nicht mit 12 Monaten, kann man sich nicht mehr auf diesen passiven Immunschutz verlassen. Prinzipiell ist es so, dass Masernantikörper gegen Masern schützen können. Haben z.B. Kinder mit stark geschwächtem Immunsystem Kontakt zu Masern, gibt man ihnen eine Spritze mit Immunglobulinen, um sie vor Masern zu schützen. Abgestoßen werden die Viren nicht, aber "neutralisiert", bevor sie in menschliche Zellen eindringen und sich da vermehren.


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