Frage im Expertenforum Immunsystem von Babys und Kindern an Prof. Dr. med. Volker Wahn:

Mandelentzündung, Räusperzwang

Prof. Dr. med. Volker Wahn

Prof. Dr. med. Volker Wahn
Früher Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Schwedt/Oder, bis 2014 Oberarzt an der Charité Berlin.

zur Vita

Frage: Mandelentzündung, Räusperzwang

Mitglied inaktiv

Sehr geehrter Herr Dr Wahn Mein Sohn hat seit Monaten einen starken Räusperzwang. Wir waren mehrmals bei der Ärztin. Verdacht auf Asthma (wegen häufiger obstruktiver Bronchitiden, Termin Lufu im Januar) Allergietest negativ. Kleines Blutbild i.O. Jedenfalls bekamen wir noch eine Überweisung zum Hno Arzt. Der meinte, die Mandeln sähen "sehr schlecht aus" Lymphknoten geschwollen. Verschrieb Eryhexal forte, meinte aber dass vermutlich die Mandeln raus müssen und erzählte schon meinen Kind dass er bald ins Krankenhaus geht und einen Schlafsaft bekommt. Er meinte auch dass es sein könne, dass er das seit Monaten hat. Ich bin total verunsichert. Das wäre doch der Kinderärztin aufgefallen? Das Blutbild war auch unauffällig. Vielleicht können Sie mir bitte eine kleine Einschätzung geben? Ich mache mir richtig Gedanken. Ich will jetzt nicht dass er operiert wird...... Er soll jetzt eine Woche Eryhexal forte nehmen. Dann wird geschaut und es soll ein Termin für die OP gemacht werden. Er hat nie über Halsweh geklagt. Ich bin wirklich verunsichert. Vielen lieben Dank und herzliche Grüße


Die Frage, wann eine Tonsillektomie (Mandel-Op.) nötig ist und wann nicht, wird seit Jahren von Kinder- und HNO-Ärzten etwas anders beantwortet. Ich als Kinderarzt würde dazu raten, wenn a) sich die Mandeln in der Mitte berühren oder b) ein sog. Peritonsillarabszess vorliegt. Ohne Halsschmerzen und ohne Veränderungen beim Blutbild ist letzteres wohl unwahrscheinlich. Ob a) vorliegt, kann auch die KÄ sehen. Wenn denn eine Mandel-Op. nötig sein sollte, muss genau besprochen werden, welche Form der Op. gewählt wird und welche Form der Blutstillung, da das Op.-Risiko auch dadurch bestimmt wird. Ich gehe davon aus, dass der HNO-Arzt das ausführlich mit Ihnen besprochen hat. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie mit der KÄ sprechen, ob sie Sie zu einer Zweitmeinung bei einem zweiten HNO-Arzt vorstellt.


Mitglied inaktiv

Er ist fünf. Falls das eine Rolle spielt.


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