Frage im Expertenforum Hautfragen an Prof. Dr. med. Dietrich Abeck:

Skabies

Frage: Skabies

Babette1988

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Lieber Herr Dr. Abeck, mein Sohn (5 Monate alt) hat seit fast acht Wochen mit Hautproblemen zu kämpfen (Pusteln am Kopf, an den Füßen, vereinzelt an den Genitalien, manchmal an den Armen und so weiter). Am Kopf und an den Beinen/Füßen hat er schlimmen Juckreiz, der ihm vor allem nachts den Schlaf raubt (immer dann, wenn er eben nicht abgelenkt wird). Sein Mundbereich war oft stark ausgetrocknet und gerötet. Keiner konnte sich einen Reim darauf machen; die Kinderärztin war sich irgendwann sicher, dass es Neurodermitis sein muss. Vor zwei Wochen sah eine Fachärztin der Kinderdermatologie seine Füße und vermutete Skabies und ordnete auf Verdacht eine Therapie mit Permithrin an- auf Verdacht, nur für ihn. Mit einem Dermatoskop konnte sie keine Milbengänge erkennen. Davon (vermutlich) hat er schlimmen Ausschlag an den Beinen und an den Knöcheln bekommen, der Ausschlag an seinem Kopf flammte auch wieder auf; die Pusteln an seinen Füßen sind nicht verschwunden. Nun, zwei Wochen später, hat er weiterhin die Pusteln an den Füßen und einige Pusteln vorne am Kopf/an der Stirn, vereinzelt auch Pusteln an den Handflächen. Der Juckreiz ist EXTREM (keine halbe Stunde Schlaf am Stück!). Er ist ansonsten aber gut drauf... Wir als Eltern haben keine Symptome und keine Idee, wo unser Kind sich Krätze geholt haben könnte. Ist Krätze überhaupt möglich, wenn wir keine Symptome haben und der Juckreiz auch zwei Wochen nach der Behandlung fortbesteht? Muss ich mir Sorgen machen, dass bei etwaiger Skabies die Haut meines Sohnes bei einer erneuten Permithrinbehandlung nachhaltig leidet oder er gar neurologische Schäden davon trägt? Darf ich im Krankenhaus oder beim Hautarzt darauf bestehen, dass eine Hautprobe mikroskopiert wird? Vielen Dank für Ihre Einschätzung B.


Prof. Dr. med. Dietrich Abeck

Prof. Dr. med. Dietrich Abeck

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Ihre Sorgen kann ich sehr gut nachvollziehen. Leider kann ich aus der Ferne nicht wirklich weiterhelfen. Wenn auch der Genitalbereich befallen ist, spricht viel für eine Skabies. Die Pusteln sind nicht unbedingt typisch füe eine atopische Dermatitis. Eine Mikrobiologische Untersuchung sowie eine Gram-Färbung des Pustelinhalts (Frage nach Eosinophilen!) wäre sinnvoll. Einen FA f. Kinderdermatologie gibt es in D nicht. Wo wohnen Sie denn? Evtl. doch eine stat. Abklärung sinnvoll. Ein Dermatoskop besitzt jeder Dermatologe.


Babette1988

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Achso: Hätte jeder Hautarzt die entsprechenden Gerätschaften für die Diagnose da?


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