Glücksmami82
Hallo, wir hatten vor 2 Tagen eine BERA Untersuchung. Mein Sohn ist genau 1 Jahr alt. Bei der Untersuchung kam heraus, dass er ein "Grenzfall" ist - die Ärzte und Akustiker mussten sich erstmal beraten, ob man nichts macht oder ob man es mit Hörgeräten probiert. Nun sollen wir Hörgeräte ausprobieren um nicht evtl. doch wertvolle Zeit zu verlieren- die Hörstörung kommt vom Innenohr. Mein Sohn hat sich allerdings sprachlich in der letzten Zeit gut entwickelt und jetzt wäre mir gar nichts mehr aufgefallen. Er kann Mama, Oma und Papa (baba) sagen. Auf die Idee gekommen, dass er evtl. nicht richtig hört, bin ich, weil er nie gebrabbelt hat. Doch das scheint er nun nachzuholen (mama, mamamam, babababa - mehr aber nicht). Wenn wir es nun mit Hörgeräten probieren, und er bräuchte sie aber doch gar nicht, könnte man damit seinen Ohren sogar schaden? Vielen Dank und freundliche Grüße!
Dr. Christoph Erle-Bischoff
Hallo, also prinzipiell wäre es natürlich nicht besonders gut für ein gesundes Ohr, wenn ein Hörgerät getragen wird- denn dann würde dem Ohr eine Lärmbelastung zugemutet, die ihm schaden kann. Bei sonst gesunden Erwachsenen kommt sowas eigentlich nicht vor, weil sie sich ausdrücken können und ansagen, wenn das Hörgerät zu laut eingestellt ist. Bei sehr kleinen Kindern oder bei Menschen mit Hirnschädigungen muß man sich auf die objektive Audiometrie verlassen (BERA, OAE), um festzustellen, ob eine Hörstörung vorliegt. Wir nutzen zur Hörschwellenbestimmung bei kleinen Kindern eine sogenannte "Notched Noise"-BERA, das ist ein Gerät, mit der eine Hörschwelle für einzelne Frequenzen ohne Mitarbeit des (möglichst schlafenden) Kindes recht genau bestimmt werden kann. Wenn Sie sich also unsicher sind, ob die Hörgeräteversorgung Ihres Kindes notwendig ist, dann lassen Sie eine solche "Notched noise"-BERA durchführen (falls das nicht schon geschehen ist). Mit dem Ergebnis dieser Untersuchung sollten Ihre Ärzte und Akustiker in der Lage sein, Ihnen eindeutig zu erklären, ob das Kind Hörgeräte braucht oder nicht. MIt freundlichen Grüßen Dr.Christoph Erle-Bischoff