Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Was ist der Unterschied?

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Was ist der Unterschied?

Mitglied inaktiv

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Hallo, Ich hatte 2007 einen geplanten Kaiserschnitt (wegen BEL) mit einer Spinal-Anästhesie. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Spinal und einer PDA? Vielen Dank!! LG Kerstin


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Hallo, bei einer Spinalanästhesie wird mit einer sehr dünnen Nadel der Rückenmarkskanal punktiert und ein Lokalanästhetikum einmalig in einer bestimmten Menge und Konzentration in diesen Kanal hinein gegeben. Durch die dort vorhandene Rückenmarksflüssigkeit verteilt sich das Medikament sehr schnell und die Wirkung tritt sehr schnell ein und ist sehr effektiv, es kommt für die Dauer der Wirkung auch zu einer Lähmung der Beine. Bei einer PDA wird mit einer wesentlich dickeren Nadel ein dünner Katheter in die Nähe des Rückenmarkanales (aber auf keinen Fall in diesen hinein) gelegt. Über diesen Katheter wird dann das Lokalanästhetikum appliziert. Der Wirkungseintritt ist sehr viel langsamer und die Wirkungsstärke ist auch nicht immer so ausgeprägt wie die Spinalanästhesie. Vorteil ist die Möglichkeit, dass man immer wieder Lokalanästhetika über den Katheter nachgeben kann und dass die Beinbeweglichkeit normalerweise (dosisabhängig und abhängig von den verwendeten Medikamenten) erhalten bleibt. Deshalb wird diese Methode zur Geburtserleichterung eingesetzt. Für den Kaiserschnitt kann man beide Verfahren einsetzen, normalerweise wird der Kaiserschnitt aber in Spinalanästhesie durchgeführt. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort! Ist der Einstichsschmerz vergleichbar? Also ich habe bei der Spinal nicht viel gespürt...nur einen kurzen Druck. Und ist das Risiko für eine Lähmung gleich hoch? Vielen Dank nochmals! LG Kerstin


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Hallo, in beiden Fällen wird die Punktionsstelle vorher lokal betäubt. Diese Betäubung ist eigentlich alles, was man spürt. Das Risiko einer Lähmung als extrem seltene Komplikation ist in beiden Fällen gleich. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


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