Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Uterusruptur

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Uterusruptur

mathilde1

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Hallo liebes Expertenteam, Ich habe vor einigen Wochen mein 2. Kind bekommen. Das erste wurde wegen BEL mit Kaiserschnitt geboren, beim zweiten Kind entschied ich mich wegen eines Augen-Netzhautproblems ebenfalls - und im Nachhinein zum Glück - für einen KS. Während der Operation wurde eine Uterusruptur an der alten KS Narbe festgestellt, das Gewebe war sehr dünn und man konnte die Fruchtblase durchsehen. Der operierende Arzt sagte, dass an dieser Stelle nur die Fruchtblase das Baby gehalten hat. Die Geburt ging gut und mein Kind ist gesund, was mich jetzt aber stark beschäftigt, ist die Frage, ob ich die Ruptur hätte vermeiden oder der Frauenarzt sie schon früher erkennen können? Ich bin noch sehr geschockt von dem ganzen Vorfall und was alles hätte passieren können. Habe ich meinen 20 Monate alten Sohn zu viel getragen? (Ging bis zum ende der Schwangerschaft nicht wirklich anders, da ich viel alleine zuhause bin) ? Hätte man die beschädigte Stelle an der Gebärmutter nicht auch bei den Ultraschalluntersuchungen sehen können (hatte öfters etwas ziehende Schmerzen am Unterbauch und dies dem Arzt auch mitgeteilt)? Ich weiß, diese fragen nach dem Motto "was wäre wenn" bringen mich jetzt nicht wirklich weiter, aber sie beschäftigen mich eben sehr. Vielen dank für Ihre Hilfe. Mathilde


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Hallo, es handelte sich nicht um eine Uterusruptur (hierbei ist die Gebärmutter eröffnet) sondern um eine sogenannte Narbendehiszenz. Man findet diese in ca 5% der Fälle nach Kaiserschnitt, meistens zufällig im Rahmen eines zweiten Kaiserschnittes. Vermeiden kann man eine solche Narbendehiszenz nicht. Per US lässt sich die Dicke der Gebärmutterwand messen. Allerdings lässt sich eine Narbendehiszenz damit nicht sicher feststellen und es ist manchmal schwierig die genaue Abgrenzung der Muskelwand zur Bachhöhle oder Blase darzustellen. Da außerdem die letzte Routine-US-Untersuchung in der Schwangerschaft in der 30. SSW erfolgt, wird man eine sich danach entwickelnde Dehiszenz der Narbe auch nicht feststellen können. Solange es nicht zu einer Ruptur kommt (und das passiert nur in einem Zehntel der Fälle), ist eine Narbendehiszenz auch nicht gefährlich. Wenn sie vorher bekannt gewesen wäre, hätte man sich ebenfalls zu einer Re-Sectio entschlossen. Weitere Konsequenzen hätte der sonographische Verdacht nicht gehabt. In Ihrem Falle hätte sich somit nichts am geburtshilflichen Management geändert. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen


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