Streptokokken B - ambulante Geburt möglich?

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Streptokokken B - ambulante Geburt möglich?

Sehr geehrter Dr. Kniesburges, sehr geehrte Frau Westerhausen, vor Geburt meiner ersten Tochter 2018 war der Streptokokken-Abstrich positiv und ich bekam für die Geburt vorsorglich Antibiotika. Ich bin da einfach den Empfehlungen meiner Ärztinnen gefolgt. Nun steht im Januar die Geburt meines zweiten Kindes an. Wegen der aktuellen Corona-Situation an den Kliniken und um nicht zu lange von meiner großen Tochter weg zu sein, ziehe ich eine ambulante Geburt in Betracht, wenn alles soweit gut geht und es zeitlich passt. Meine Nachsorgehebamme warnte aber nun, wenn der Streptokokken-Abstrich diesmal wieder positiv ausfiele, würde man mir in der Klinik dringend raten, dazubleiben, um den Kleinen hinsichtlich Neugeborenensepsis zu überwachen. Ich habe dann etwas zu Streptokokken recherchiert und habe die Information gefunden, dass die Leitlinien und die Antibiose unter der Geburt momentan in der Fachwelt kritisch diskutiert werden: "Auch auf die Antibiose gibt es nach den neuen Forschungsergebnissen einen veränderten Blick: Antibiotika verändern das vaginale Mikrobiom und stören damit die zweite Beimpfungsstufe während der Geburt. Neuere Forschungen verweisen auf einen möglichen Zusammenhang zu späteren Immunerkrankungen wie Diabetes oder Asthma, weil diese Beimpfung für die Reifung des Immunsystems elementar wichtig zu sein scheint. Auch aus diesem Grund werden die Empfehlungen der Leitlinie heute von der Fachwelt zunehmend kritisch gesehen." Ich kann als Laie die Glaubwürdigkeit dieser Informationen (Prof. Dr. Sven Hildebrandt, 2017, Website des Hebammenhauses Bülow) nicht genug einschätzen. Wie würden Sie mir raten? Vielen Dank und viele Grüße, Everest

von Everest am 08.12.2020, 11:09



Antwort auf: Streptokokken B - ambulante Geburt möglich?

Hallo, Warten Sie zunächst,ab ob überhaupt ß-hämolysierende Streptokokken nachgewiesen werden. Ein Antibiotikum würde ich persönlich immer bevorzugen,denn wenn ein Neugeborenes mit einer Sepsis zu kämpfen hat kann diese gravierend verlaufen - ich kenne das statement von Prof. Sven Hildebrandt. Wenn die Antibiose mindestens 4h vor der Geburt gegeben wird ist eine Infektion des Ungeborenen relativ unwahrscheinlich - da liegt es dann im Ermessen der Klinik ob Sie ein paar Stunden nach der Geburt entlassen werden können. Viele Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 08.12.2020



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