Strahlentherapie

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Strahlentherapie

Sehr geehrter Herr Dr. Kniesburges, mir wird nach einem geplanten 2. KS eine 5-tägige Strahlentherapie zur Verbesserung der Heilung des Schnitts empfohlen. Grundsätzlich klingt dies verlockend, da ich zwar über eine schnelle Wundheilung verfüge, aber die alte Narbe recht unansehlich ist und auch gelgentlich heftig juckt. Sie stellt sich nach Einschätzung der Ärzte allerdings völlig normal für den Zeitablauf (jetzt knapp 19 Monate) dar. Welche Verbesserungschancen geben Sie der Heilung unter Strahlentherapie? Mir ist dabei klar, dass das alte Narbengewebe rausgeschnitten werden wird. Über das bestehende Hautkrebsrisiko bin ich aufgeklärt worden, es wird allerdings als minimal dargestellt. Vielen Dank für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen

von Lina_100 am 31.01.2011, 10:52



Antwort auf: Strahlentherapie

Hallo, wenn Sie mit Strahlentherapie eine Therapie mit Gamma-Strahlen oder anderen radioaktiven Strahlen meinen, dann halte ich davon gar nichts. Ich habe auch noch nicht gehört, dass das die Wundheilung verbessert, Falls es andere Strahlen sind, müssten Sie mir erst einmal verraten welcher Art sie sind. Wir z.B. behandeln Wundhen häufiger mit Laser-Licht und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 31.01.2011



Antwort auf: Strahlentherapie

Danke für die schnelle Antwort. Es soll direkt in den Tagen nach der OP eine Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen zur Prophylaxe erfolgen, um eine erneute Wulstbildung zu verhindern. Ich habe mich unzutreffend ausgedrückt, es soll nicht die Wundheilung als solche fördern. Angegeben wird eine Erfolgsquote von 85% - 95% (auch z. B. Leitlinien der DDG, AWMF, "Therapie pathologischer Narben"). Ich verstehe Sie so, dass Sie diese Form ablehen, würden Sie erläutern wieso insb. welche Risiken aus Ihrer Sicht bestehen?

von Lina_100 am 31.01.2011, 15:57



Antwort auf: Strahlentherapie

Hallo, leider haben Sie nichts von der Therapie eines Narbenkeloid geschrieben. Ich zitiere: "Sie stellt sich nach Einschätzung der Ärzte allerdings völlig normal für den Zeitablauf (jetzt knapp 19 Monate) dar". Eine Therapie mit ionisierenden Strahlen sollte zur Keloidbehandlung nur eingesetzt werden, wenn andere Therapieverfahren unwirksam waren. Ich habe mit dieser Form der Keloidbehandlung keine persönliche Erfahrung. Sie müssen für sich entscheiden, ob die Narbe so störend ist, dass Sie dafür die Risiken einer Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen eingehen wollen. Offenbar ist dieses Verfahren, postoperativ angewendet ja sehr wirksam und die verwendete Dosis und Tiefenwirkung gering. Dr. S. Kniesburges

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 31.01.2011