Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Risiko einer Uterus Ruptur

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Risiko einer Uterus Ruptur

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Hallo, mein erstes Kind kam vor 3,5 Jahren wg. Beckenendlage per KS zur Welt. Danach wurde mir gesagt, dass keine besondere Ursache fuer die Beckenendlage vorlag und ich bei der naechsten Schwangerschaft sicher spontan entbinden koennte. Nun bin ich in der 37. Woche schwanger. Kind liegt mit Kopf nach unten und ist wie mein erstes Kind eher klein (aber im Normalbereich). Bei meinem letzten Termin im KH (lebe im Ausland), wurde mir nun ein KS nahegelegt, da die Gefahr einer Uterus Ruptur vorliegt. Begruendung: bei dem Kaiserschnitt vor 3,5 Jahren, wurde die Gebaermutter in einer "single layer" genaeht und nicht in einer "double layer" (weiss leider nicht, wie man das auf Deutsch sagt). Dies waere heutzutage nicht mehr Standard, da das Risiko einer Uterus Ruptur viermal so hoch sei wie bei einer "double layer"-Naht. Ich kann im Internet zu diesem Thema (single vs. double layer nicht viel finden). Nun bin ich sehr verunsichert und waere fuer ihre Meinung dankbar. An dem KH gibt es eine Blutbank, ein OP-Team fuer einen eventuellen Notkaiserschnitt steht jederzeit zur Verfuegung. Falls ich eine Spontangeburt versuchen moechte, wuerde ich laut KH die ganze Zeit CTG-ueberwacht werden. Die Aerztin schien aber der normalen Geburt eher ablehnend und hatte schon einen Termin fuer den KS geplant und wollte mich gleich zum Unterschreiben der Einwillungung ueberreden. Denken Sie, ich kann das Risiko eingehen, es erstmal mit einer Spontangeburt zu versuchen? Vielen Dank und liebe Gruesse lari09


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Hallo, single-layer würde ich als einschichtig und double-layer als zweischichtige Naht-Technik übersetzen. Warum man heute alles in denglisch sagen muss, ist mir ein Rätsel. Fakt ist allerdings, dass mit den modernen Nahtmaterialien heute die einschichtige Naht-Technik Standard ist. Veraltet ist die doppelschichtige Naht, die früher (vor > 15 Jahren) zu Catgut-Zeiten üblich war, nicht umgekehrt. Das Ruptur-Risiko nach Kaiserschnitt liegt mit ca 0,6% sehr niedrig und wenn das Kind nicht über 4000g geschätzt wird, spricht überhaupt nichts gegen eine vaginale Entbindung. Hier finden Sie die aktuellen Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe zu dieser Frage: http://www.dggg.de/_download/unprotected/g_03_04_05_schwangerenbetreuung_geburtsleitung_kaiserschnitt.pdf. Damit haben Sie auch eine gute und fundierte Argumentationshilfe bei dem Gerburtsplanungsgespräch, sollte der verantwortliche Geburtshelfer Sie bei Ihrem Wunsch nach einer vaginalen Geburt nicht unterstützen wollen. Dr. Stefan Kniesburges, Ratingen


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