Dessiree
Hallo, Ich bin zwar derzeit nicht schwanger, erhoffe mir aber eine Einschätzung bezüglich möglicher Risiken bei einer zweiten Schwangerschaft bzw. Geburt. Vor 11 Monaten ist meine Tochter auf die Welt gekommen. Ich hatte einen vorzeitigen Blasensprung und musste 36 Stunden später eingeleitet werden wegen leicht erhöhter Infektparameter. Ca. 5 Stunden später wurde meine Tochter mit 3000g geboren (1 Tag vor ET). Ich bekam einen Schmerztropf unter Geburt, aber keine PDA. Die Geburt an sich lief komplikationslos. Die Plazentarperiode dauerte >45 Minuten. Man ging anschließend von Plazentaresten aus wegen starker Blutung, sodass ich zur Ausschabung in den OP gebracht wurde. 12 Stunden später wachte ich auf der Intensivstation auf und man klärte mich auf, dass ich einen Prolaps inversio uteri erlitten hatte. Mein Uterus konnte zum Glück ohne Laparotomie reponiert werden. Es dauerte mehrere Monate bis ich mich davon erholt hatte... zunächst war eine weitere Schwangerschaft für mich ausgeschlossen, allerdings wünsche ich mir doch sehr ein zweites Kind. Da dieser Notfall so selten ist, konnte ich aber bisher nichts über das Risiko bei einer weiteren Geburt herausfinden, obwohl ich selbst Ärztin bin. Ich tendiere sehr zu einem Kaiserschnitt, wobei ja auch dabei ein Prolaps möglich ist, und würde mich über Ihre Einschätzung zu diesem Thema freuen. Viele Grüße
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, eine Inversio uteri ist mit einer Inzidenz von 1:5000 bis 1:20000 Geburten sehr selten. Eine wissenschaftliche Evidenz für ein Wiederholungsrisiko bzw Angaben über die Häufigkeit gibt es nicht. Ursächlich ist sehr häufig entweder ein Zug an der Nabelschnur oder Druck von oben auf die Gebärmutter in Verbindung mit einer angeborenen Bindegewebsschwäche. Letztere kann man nicht ändern, aber auf einen Nabelschnurzug zur Geburt der Plazenta kann und sollte man verzichten. Ein Kaiserschnitt ändert daran prinzipiell nicht viel. Auch dabei kann es zu einer Inversio kommen.
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