Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Richtiger Rat??? Keine Klinik bei normalem SSV ???

Frage: Richtiger Rat??? Keine Klinik bei normalem SSV ???

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Nun, ich bin keine Hebamme, nur Mutter von drei Kindern (nebst meinem Beruf) und kenne allein drei Fälle aus meinem Umfeld, bei denen trotz normalem SSV ein Notkaiserschnitt nötig wurde. Mein Fall , nach normaler, _äußerst komplikationsloser!_ Schwangerschaft, eine Plazentalösung wäre wohl in einem Geburtshaus nicht so glimpflich ausgegangen. Ich wurde innerhalb weniger Minuten von einem großartigen Team von einem gesunden Kind entbunden. Vor ein paar Tagen mußten eine befreundete Mutter mit ihrem Baby zum Kaiserschnitt erst verlegt werden, das dauerte 40 Minuten! Die Folgen sind noch nicht abzusehen! Den Satz: "Bei einer normalen Schwangerschaft BEDARF es keiner Klinik" finde ich sehr bedenklich, da man sich ja als unwissende Erstgebärende doch gerne auf einen fachlichen Rat verläßt. Es läßt sich sicher niemals vorhersagen, wie eine Entbindung verläuft, daher muß das oberste Prinzip IMMER die Sicherheit für Mutter und Kind sein! Mit freundlichen Grüßen E


Silke Westerhausen

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Hallo, Sie haben anscheinend mein posting nicht richtig gelesen - davon konnte ich leider nicht ausgehen. Nocheinmal und zum letzten Mal: Ich rate hier nichts sondern lasse den Frauen ihre Entscheidungen,da es sich meist um erwachsene Menschen handelt. zum zweiten habe ich geschrieben,dass bei unauffälligem SS-Verlauf keine Geburtsklinik mit angeschlossener Kinderklinik nötig ist. Ich bin weder Gegner noch Befürworter von Haus- oder geburtshausgeburten,aber diese Hebammen,die dort arbeiten nehmen gar keine "Risikofrauen".Wir arbeiten seit Jahren sehr eng mit Geburtshaus - und Hausgeburtshebammen zusammen und daher kenne ich die Umstände da sehr gut. Grüße Silke westerhausen


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ich bin mit 20 schwanger geworden und sie verlief sehr gut. ich habe mir trotzdem eine klinik ausgesucht die eine kinderintensiv hatte. und es war richtig. ich hatte einen nierenstau und die wehen musste in der 36 + 4 eingeleitet werden. ( zu meinen 21. geburtstag) es hatte sich nichts getan. in drei tagen waren nur 3 cm auf und nach den 3 tagen fielen die herztöne meines kindes bis auf unter 40!!!!! mein kind hätte sterben können wenn das ärzteteam nicht für einen notkaiserschnitt mit vollnarkose entschieden hätten. leider fand ich alles nicht so prikelnd und leide einwenig darunter. ich würde trotzdem immer für so eine klinik mich entscheiden. denn was bringt mir die gemütlichkeit wenn mein kind tot ist???? klar jeder muss selbst entscheiden.


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Meiner Meinung nach ist das genau die Art, in der so ein Thema NICHT diskutiert werden kann! Du bist doch bestimmt mit dem Auto ins KH gefahren, oder? Weißt Du, wie viele Menschen jedes Jahr durch Autounfälle sterben, was Du damit also für ein Risiko eingehst??? Du glaubst, dass es Dich nicht trifft - und das ist auch völlig OK, denn die Statistik besagt, dass tödliche Unfälle selten sind. Und genauso spricht statistisch NICHTS dagegen, wenn eine Mutter außerklinisch oder in einem KH ohne Kinderintensiv entbinden will - die Statistik ist da eindeutig: Unfälle sind - zum Glück! - selten. Jeder kann ja da entbinden, wo er will - aber mit sachlicher(!) Diskussion hat das leider eher weniger zu tun. LG; Anna


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Natürlich kann jeder entbinden wo er will. Der Vergleich mit dem Auto hinkt aber doch, denn du würdest ja doch lieber ein sicheres Auto ( mit Airbag?) fahren als ein unsicheres, oder? In unserer Zeit muß man sich nicht unnötig Risiken aussetzen. Das Kind kann leider nicht mitbestimmen und sich nicht wehren!


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Tut mir leid, ich kann Dich ja irgendwie verstehen, weil es ein emotionales Thema ist, aber Du scheinst einfach nicht ausreichend informiert zu sein, wie die FAKTEN sind. Dein Irrtum besteht darin, dass Du glaubst, dass ein Höchstmaß an Technik zu mehr Sicherheit für ALLE Schwangeren führt. Dies ist schlicht falsch. Das Höchstmaß an Technik hat seine Berechtigung für diejenigen, die sie BRAUCHEN, z.B. Frühgeborene oder Schwangere mit schweren Erkrankungen. Für alle anderen (und dies ist der weit größte Anteil!) kann der Einsatz von HighTech die (an sich normal und komplikationsfreie!) Geburt dermaßen störend beeiflussen, dass erst wegen deren Einsatz der Notfall entsteht! Dies ist momentan ein echtes Dilemma in der Geburtshilfe. Die Kunst besteht darin, den Frauen, die sie brauchen die Medizintechnik zuzuführen - aber die, die ohne Komplkationen gebären würden, davor zu verschonen, weil dies nachgewiesenermaßen für sie SICHERER ist. Ein ganz wesentlicher Faktor (der keineswegs nur mit "Gemütlichkeit" zu tun hat!) sind dabei die Gefühle der werdenden Mutter selbst - da wo sie sich sicher fühlt, sind ihre Chancen am besten, völlig komplikationsfrei zu gebären - dies würde kein Experte abstreiten. Und man sollte das wählen, wo die Chancen eben am besten SIND (auch wenn sie NIEMALS 100% sein werden, NIRGENDS!) LG; Anna


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Ja, da bin ich tatsächlich emotional, denn meine Älteste wäre definitiv nicht mehr am Leben oder schwer behindert, hätte man sie nicht innerhalb vier Minuten per Notkaiserschnitt geholt. Die Kleine von Freunden liegt im Tiefschlaf weil sie nicht schnell genug geholt werden konnte und es gibt einige Fälle mehr. Natürlich hast du recht, 100 % Sicherheit gibt es nie aber du mußt nur die Zahlen ( Müttersterblichkeit, Kindersterblichkeit, Behinderungen etc.) mit Früher vergleichen und schon wird ganz deutlich was die Technik und Medizin heute bringt. In der Regel gilt doch mehr Technik hilft mehr! Denk nur an die Frühgeborenen, eine Freundin hat Zwillinge mit 1200 Gramm bekommen, die hätten früher keine Überlebenschance gehabt, die sind superfit, dank der modernen Technik, ja richtige Sportler geworden. Du würdest dein Kind vermutlich auch in einem sicheren Auto befördern, es sicher anschnallen etc. Warum nicht bei der Geburt??? Ich habe drei tolle Kinder und habe immer die größte Sicherheit gewählt und dabei zweimal davon ziemlich simpel (in einem Großraum / grauslich!) entbunden. Die Kinder können nicht entscheiden, ich denke sie würden für ihr Leben die Sicherheit und Gesundheit wählen. Diese Fälle machen mich einfach nur unendlich traurig! Alles Liebe E


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...alle Fälle von denen ich spreche waren völlig unkomplizierte Schwangerschaften und ausgetragen, trotzdem gab es Komplikationen! Daher kann man doch sagen: der Verlauf ist nie vorraussehbar, egal wie toll die Schwangerschaft war und wie gesund man ist. Ein Kaiserschnitt muß jederzeit machbar sein. Wenn ich höre, es trifft nur in einem Fall von ... zu stellt es mir die Nackenhaare auf. Es sind ganz schlimme Einzelfälle und äußerst tragisch für alle Betroffenen. Jeder Fall ist einer zu viel! LG


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ich kann Deine Gefühle ja verstehen, aber erstens ist die Regel "viel Technik hilft viel" erwiesenermaßen(!) FALSCH. Zweitens - und hier liegt der große Unterschied zu der Auto-Sache: von einem Auto mit Gurt und Airbag profitieren ALLE! Genau das ist aber bei technisierten Geburten NICHT DER FALL!! Warum, habe ich ausführlich in meinem vorherigen Postung erklärt, bitte lies es noch mal. Was Du auch außer Acht lässt: "Sicherheit" ist keine wissenschaftliche messbare Größe - jeder Mensch fühlt sich unter anderen Umständen sicher (DU(!) fühlst Dich in einem hochtechnisierten KH am sichersten - das ist auch völlig OK, denn deswegen sind dort Deine Chancen auf eine komplikationfreie Geburt tatsächlich am größten). ABER: das gilt nun mal nicht für ALLE ANDEREN - ich kenne z.B. Frauen, die NUR zuhause "sicher" entbinden können (sie haben genauso ihre guten Gründe wie Du!) - weil sie z.B. in einem KH dermaßen Angst bekommen, dass die Geburt nicht mehr vorangeht (und das kann defintiv und objektiv sehr gefährlich für Mutter und Kind sein). Also: "Sicherheit" ist eine individulle Sache - und das solltest Du als Realität akzeptieren. Es kriegt nun mal nicht jede Frau Frühchen - für diese Frauen ist es sicherer, ohne technische Eingriffe zu gebären (es sei denn, sie WÜNSCHEN dies). Davon losgelöst sollte man aber die Möglichkeit von extrem unwahrscheinlichen Unglücksfällen sehen. So wie im sonstigen Leben auch, ist man für Schicksalsschlägen nicht sicher - wenn ich gleich auf die Straße gehe, um einkaufen zu gehen, ist es nicht 100% ausgeschlossen, dass mit ein Ziegel auf den Kopf fällt und ich tot bin. Aber davon kann ich nicht ausgehen, und deshalb ist es nicht fahrlässig, gleich nach draußen zu gehen. Genauso spricht nichts dagegen, ohne Technik oder gleich zuhause zu gebären, wenn die Voraussetzungen stimmen. Es ist einfach absolut unwahrscheinlich, dass ein Unfall passiert - und wenn doch, dann konnte dies nicht "verhindert" werden. (Es sei denn, Du denkst, dass ich es auch hätte verhindern können, dass mir der Ziegel auf den Kopf fällt, so nach dem Motto "hättest ja nicht nach draußen gehen müssen - im Haus bleiben und im Internet einkaufen wäre sicherer gewesen") Aber wenn Du das denkst, ist Dir nicht zu helfen. LG; Anna


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also, wenn DU findest, dass bei DEINEN Geburten jederzeit ein KS möglich sein sollte, ist das völlig OK, ist ja Deine Sache (zumal ein KS ja in JEDER Klinik gemacht werden kann, dafür ist nun wirklich keine Kinderintensiv notwendig!!) Aber es nicht OK, dies auf andere Frauen zu verallgemeinern - wir haben ja schon in den Postings weiter oben drüber gesprochen. Deine Forderung wäre die gleiche, wenn Du sagen würdest, ich dürfte nur noch mit Helm auf die Straße, denn es könnte ja der schon zitierte Ziegel runterfallen - und dann hättest Du damit ja auch völlig Recht: nur der Helm würde mein Leben in diesem Notfall retten. Aber so funktioniert das Leben an sich nun mal nicht - Schicksalsschläge sind schlimm (jeder ist "einer zuviel") aber leider hat noch niemand herausgefunden, wie sie sich vermeiden lassen, weder in der Geburtshilfe noch sonst wo. LG, Anna


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