Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Ist zwangsläufig fig. eine Einleitung bei nicht ausgeprägter SS-Diabetes nötig?

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Ist zwangsläufig fig. eine Einleitung bei nicht ausgeprägter SS-Diabetes nötig?

Muelli80

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Ich war vor zwei Tagen bei meiner Vorsorgeuntersuchung. Ich bin z.Zt. mit unserem dritten Kind schwanger in Ssw 38. Die beiden vorherigen SS waren unauffällig, ohne SS-Diabetes, Geburten spontan und unkompliziert bei 41+0 und 41+6. Nun habe ich angeblich eine SS-Diabetes, wobei der OGTT direkt nach einem Magen-Darm-Infekt gemacht wurde. Der nüchtern-Wert war leicht erhöht mit 98, der Rest (teilweise weit) unter den Grenzwerten. Ich hätte den Test gerne mit etwas Abstand zu dem Infekt wiederholt, dazu ist jedoch niemand bereit. Nun bin ich in der Maschinerie des Messens (alle zwei Wochen drei Tage mit 6 Werten täglich). Es sind bei sämtlichen Messungen - ohne Diät - alle Werte im normalen Bereich, sowohl nüchtern als auch vor und nach den Mahlzeiten. Bei der Vorsorgeuntersuchung wurde auch noch einmal ein Ultraschall und CTG gemacht. Dem Kind geht es gut. Vom Gewicht ist es um eine Woche zurück (etwas über 2.600g, 25. Perzentile), Fruchtwassermenge unauffällig, Plazenta unauffällig, Doppler gut. Daraufhin stellte ich dann fest, dass wir so ja bestimmt nicht an den errechneten ET gebunden sind. Der Arzt schaute mich entgeistert an und sagte, dass man sich mit dem ET nun jetzt mal festgelegt hätte, und eine Übertragung bei SS-Diabetes gerade das Gefährliche für das Kind sei. Man bräuchte ein "breites wissenschaftliches Kreuz", um sich da gegen eine Einleitung zu stellen. Nun aber meine Frage: ist eine Einleitung in so einem Fall (Zuckerwerte als auch Kindswerte unauffällig) tatsächlich nötig und unumgänglich oder kann ich mich da getrost einige Tage gegen stellen und noch warten, dass es von selbst los geht? Eine Einleitung möchte ich nämlich gerne vermeiden. Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung!


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Hallo, Die aktuellen Leitlinien empfehlen bei insulinpflichtigem Gestationsdiabetes eine Geburtseinleitung am Termin. In der von Ihnen geschilderten Situation ist das nicht zwingend erforderlich.


Tobecontinued

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Hm... wenn es so ist wie du es schilderst , finde ich es wirklich merkwürdig. Habe ich so noch nie gehört - meine Freundin hatte auch mal ein n leicht erhöhten Wert 105 - musste zwar auch zur Kontrolle , danach waren die Werte aber alle im normbereich und damit war es vom Tisch . Würde dir raten eine weitere Meinung einzuholen , am besten im KH in dem du entbinden möchtest Alles gute


MrsKissu-Kazoo

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Das ist von der Klinik eine absolute Unverschämtheit! Bitte lasse den OGTT noch mal machen und hole dir eine Zweitmeinung ein. Solange du nicht insulinpflichtig bist und dein Kind im Normbereich liegt - und es ist ja eher klein, dann gibt es gar keinen Grund für eine Einleitung. Du hast zwei gesunde Kinder ohne medizinische Interventionen zur Welt gebracht, daran solltest du immer denken.


Muelli80

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Ich danke Euch ganz herzlich für Eure Antworten! Ich habe mir einen anderen Diabetologen rausgesucht, den ich morgen anrufe. Außerdem werde ich erstmal gegen eine Einleitung sprechen. Schön wäre auch eine Kommunikation zwischen Gynäkologe und Diabetologe. Das fand bisher noch gar nicht statt. Natürlich gilt immer, so lange alles in Ordnung ist, aber danach sieht es ja zur Zeit aus! Sollte es nötig sein, hole ich auch noch eine weitere gynäkologische Meinung ein. Dieses Einleitungs-Thema stresst mich nämlich ganz schön und setzt mich unter Druck.


Muelli80

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Nur zum Abrunden: ich war bei einem zweiten Diabetologen und erfreue mich bester Gesundheit, ganz ohne Stoffwechselstörung. Das habe ich auch schriftlich bekommen. Somit sollte das Thema "Einleitung" erstmal vom Tisch sein! Danke nochmal für die Antworten und den Zuspruch!


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