Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe eine Frage hinsichtlich des Ablaufs der Beleggeburt meiner Tochter vor vier Monaten, die ich als alptraumhaft erlebt habe. Es war nach meinem Erleben so, dass ich -nach etwa 18 Stunden Eröffnungs- und Übergangswehen, mit denen ich einigermaßen klar kam - auf einmal eine totale Veränderung des Schmerzes gespürt habe. Ich hatte auf einmal das Gefühl, mein Inneres reißt auseinander, als ob eine Kettensäge in mich gerammt würde. Zudem hatte ich unerträgliche Rückenschmerzen. Der Schmerz hat zwischen den Wehen angehalten, vor allem war mein Unterleib auch sehr druckempfindlich, schon der leichte Druck des CTGs hat totale Krämpfe ausgelöst. Ich habe zu dem Zeitpunkt plötzlich intensiv Angst bekommen und das Gefühl, etwas stimmt nicht (vorher war ich noch relativ ruhig, wenn auch sehr angestrengt). Ich habe gleich gesagt, was ich plötzlich spüre. Meine Beleghebamme hat mir nur gesagt, im Rücken könne es gar nicht weh tun und ich solle mich auf die Wehen konzentrieren. Sie hat mich dann immer von einer Seite auf die andere gelagert, wovon die Schmerzen sich verstärkt haben. Im Verlaufbericht hat sie für diesem Zeitpunkt notiert, ich hätte mitpressen wollen und sie hätte mich zum veratmen der Wehen angeleitet. ich habe da aber nie gesagt, ich hätte pressen wollen !(das fühlt sich übrigens auch ganz anders an, wie ich jetzt weiss). Sie hat da noch notiert, MuMU sei eröffnet gewesen und Kopf habe am BE im "ersten schrägen" gestanden (da waren diese Schmerzen gerade losgegangen). dann etwa 45 Min und viele Turnübungen später (Ich habe die ganze Zeit wie ein Tier geschrieen und gekrampft, das ließ sich beim besten willen gar nicht unterdrücken und vile Genervtheit dafür erfahren) hat sie dann nochmal untersucht und da steht dann im Bericht Kopf am BE "Pfeilnaht gerade". die Ärzte hat sie dann noch einen halbe Stunde später gerufen. Mir hat sie die ganze Zeit nix gesagt, was los war, nur, ich soll nicht so schreien und mich konzentrieren und bitte tun, was sie sagt. Die Ärztin hat dann einen Ultraschall (der ewig dauerte, weil schon der Druck des Gerätes jedesmal heftige Krämpfe auslöste) gemacht und einen hohen Gradstand festgestellt. Ich sollte dann eine Pda bekommen, zu dem Zeitpunkt hatte ich aber so heftige Dauerwehen, dass ich nur noch gekrampft und gezittert habe, so dass es eine halbe Stunde gedauert hat und zwei Leute mich festhalten mussten bis die Pda endlich sass. ich dabe zu der Zeit gehechelt und gehechelt und gedacht, ich sterbe, gleich zerfetzt es mich und das Kind. Ich hatte da noch eine Tokolyse bekommen, die aber überhaupt nicht angeschlagen hatte Mein Mann hat mitgekriegt, dass die Ärztin ziemlich sauer auf die Hebamme war, nachdem sie mich gesehen hatte. Aber gesagt wurde uns nix.Die Anästesisten waren aber sehr flott da. Nach zwei Stunden und mehrmaligem aufspritzen der Pda hat sich das Kind gottseidank noch so eingestellt dass ich es auf normalen Wege bekommen konnte (dauerte nochmal ne stunde). Ich leide noch sehr unter der Erinnerung an die Geburt und habe starke Symptome einer Ptbs, bin deswegen jetzt in einer Therapie. Ich frage mich, ob es korrekt war, dass die Hebamme so lange gewartet hat und meine Schmerzen so wenig ernst genommen hat. ich hatte den eindruck sie hielt mich für psychisch labil und wehleidig und hat das deshalb gar nicht ernstgenommen. Ich frage mich, ob es nötig war ,mich so lange leiden zu lassen und würde gerne Ihre Meinung dazu hören.
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, aus der Ferne können wir keine derartigen Beurteilungen abgeben. Prinzipiell ist ein grobes Fehlverhalten aus Ihrer Schilderung nicht zu entnehmen. Vielleicht hätte man die PDA etwas eher anlegen können. Schmerzen sind immer sehr subjektiv und was die eine Patientin mit veratmen problemlos toleriert, kann von einer anderen Patientin als traumatisch empfunden werden. Allerdings sollte es Aufgabe der Hebamme sein, Sie so zu betreuen, dass Sie die Geburt nicht als Trauma in Erinnerung behalten. Manchmal gelingt das aber trotz größter Mühe nicht. Insofern kann ich nicht sagen, ob die Betreuung unzureichend war oder aber ob Sie trotz optimaler Betreuung so stark gelitten haben. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus
Mitglied inaktiv
Also ist Frau also selbst Schuld, wenn sie durch stundenlange Schmerzen traumatisiert wird. Na super. Ich habe vorher acht stunden wehen veratmet, ich weiss, wie das geht. diese schmerzen waren NICHT zu veratmen! aber gut, offenbar ist es normal, dass dies einem unter der Geburt niemad glaubt.
Mitglied inaktiv
es ging mit übrigens auch darum dass ich wirklich Todesangst hatte nicht nur Schmerzen und ich glaube auch nicht so unberechtigt schließlich hätte man meine Symptome auch ernstnehmen können als Zeichen einer drohenden Utersuruptur, wie mir eine erfahrene Ärztin sagte. ich frage hier nicht weil ich irgendwen verklagen will sondern weil ich wissen will ob es normal ist, dass man mit Gebärenden so gefühllos umgeht. Dann werde ich sicherlich nicht nochmal ein kind bekommen, da mir ja überall dasselbe angetan würde.
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, 1. habe ich nicht von Schuld gesprochen, sondern von einem individuell sehr unterschiedlichen Schmerzempfinden. Und ich spreche hier aus der Erfahrung von mehreren 1000 Geburten. 2. ich versuche objektiv zu antworten und habe Ihnen gesagt, dass ich nicht beurteilen kann, ob die Betreuung schlecht war oder nicht. Optimal war sie sicher nicht. 3. an Ihrer Antwort ist ein hohes Maß an Subjektivität festzustellen. Das ist verständlich, hilft bei einer objektiven Betrachtung aber nicht weiter. 4. wenn Sie eine solche Frage stellen, dann sollten Sie damit rechnen, das Ihnen die Antwort möglicherweise nicht gefällt. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus
Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Dr. kniesburger, Es geht nicht darum, dass mir ihre Antwort gefallen muss. Nur, wenn man schreibt, dass einige frauen solche wehen problemlos veratmen können, IST das einen schuldzuweisung. Sie gehen NICHT darauf ein, dass diese Wehen nicht mehr "normal" waren. das ist genau dasselbe, was währedn der geburt passiert ist. Wenn mir die gebärmutter gerissen wäre, hätte niemande die Vorzeichen mitgekommen, da mich keiner gefragt hat,das los war, sondern nur nach dem Prinzip "halt die Klappe und atme" verfahren wurde. ich frage mich, warum sich die Geburtshilfe keine kritischen Fragen gefallen läßt , und woher insbesondere der Berufsstand der Hebammen diese Selbstgerechtigkeit nimmt, Frauen vor und während der Geburt zu entmündigen, schlecht zu informieren, unnötig völlig ineffektiven Wehen auszusetzen usw. Es kommt mir vor, als müßte man sein Recht auf Integrität und psychischer und Körperlicher Unversehrheit an der Kreißsaaltür abgeben. ich hatte ursprünglich ein anderes Verständnis von Geburtshilfe. Und ja, das ist subjektiv, und sicherlich nicht objektiv gültig. Aber offenbar ist Kritik an solchen Umgang nicht gewünscht. Aber gut, ich will mich hiermit mal verabschieden. Vielen Dank für ihre Mühe.
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