Wassermelone 1802
Sehr geehrte Frau Westerhausen, Aufgrund jüngster Ereignisse bin ich komplett durch den Wind. Erstmal damit angefangen das ich vor 13 Monaten ein großes Kind spontan zur Welt gebracht habe. Ich habe wahnsinnig viel Rückbildung gemacht, eigentlich das ganze Jahr täglich anfangs sogar mehrmals täglich. Kurz nach der Geburt schien meine Vagina recht weit unter dem ganzen „Sporteln“ hat sich das aber alles gut gelegt. Ich hatte keine Probleme mit dem Beckenboden (kein Druck, kein Urinabgang etc) auch beim GV fühlte sich alles wie vorher an. Mein Freund sagte sogar das sich alles enger als vor der Geburt anfühlte. Wenn ich liege und die Beine spreize liegen die Schamlippen auch schön dicht beieinander und verschließen alles. Ich muss sie wirklich zur Seite drücken damit man ins „Innere“ schauen kann. Zur Verhütung ließ ich mir ca 8 Wochen nach der Geburt die Spirale einsetzen. Seitdem ist ein Zyklus bei mir eigentlich nicht mehr existent. Von anfänglichen Dauerperioden, über ‚Ich Habe alle 2 Wochen meine Periode‘ bis hin zu ‚ich habe 4 Monate gar keine Periode‘ ist alles dabei gewesen. Nun hatte ich erstmal seit Monaten wieder meine Tage und das im Vergleich sogar recht doll, aber ich habe auch das Gefühl seit ein paar Tagen „da unten“ so offen zu sein. Beim GV spüre ich kaum was, das Gewebe ist sehr weich und wenn ich auf dem Rücken liege und den Beckenboden anspanne und locker lasse öffnet sich die Vagina wie ein Tunnel. Mein Freund behauptet er würde keinen Unterschied spüren, mich macht es allerdings wahnsinnig traurig jetzt so einen „Verlust“ zu erleiden, da ich wie gesagt eigentlich keine Probleme hatte. Durch Hausumbau und Umzug ist in den letzten 4 Wochen das spazieren und das Training etwas hinten runter gefallen, trotzallem das es nicht täglich war habe ich zumindest ca 3 mal wöchentlich trainiert. Meine osteopathin meinte es würde an der Spirale liegen da auch so ein unregelmäßiger Zyklus nicht normal wäre. Wäre das eine plausible Erklärung oder spricht das Ganze für Sie doch eher für den Beckenboden?
Hallo, Der Körper verändert sich nach einer Geburt,das ist ganz normal. Relativ unwahrscheinlich ist es allerdings,dass sich der Zustand des Beckenboden nach der Rückbildungsgymnastik " verschlechtert". Woran Ihr jetziges (Miss) Empfinden liegt kann ich Ihnen leider nicht sagen. Grüße Silke Westerhausen
supermarion
Hallo liebe Wassermelone, ich habe Deine Frage gerade gelesen und gesehen, dass Sie ganz aktuell ist, deshalb möchte ich Dir kurz antworten. Ich möchte Dich keinesfalls verunsichern, aber meiner Vermutung nach hängt Dein verändertes Gefühl nicht mit etwas weniger Training oder der Spirale an sich zusammen, sondern einmal mit Deiner Regelblutung (das Gewebe wird in der 2. Zyklushälfte weicher) und mit Deinem Umzug - Genauer gesagt mit dem Tragen von schweren Kisten oder Heben anderer schwerer Gegenstände. Du schreibst, dass Du vor ca. 1 Jahr ein schweres Kind spontan zu Welt gebracht hast. Weißt Du vielleicht, ob Du eine Senkung von dieser Geburt bekommen hast? Dieses plötzlich wieder aufgetretene Gefühl von Weichheit, Offenheit und ggf. Leere geht nämlich häufig einer (weiteren/erstmaligen) Senkung voraus oder deutet daraufhin. Falls Du das Gefühl hast, dass meine Vermutung passen könnte, dann versuch erstmal konsequent nichts zu tragen, was schwerer als 5 kg ist und vermeide Hüpfen oder Rennen. Gehe ganz sanft mit Deinem Körper um bis sich das Gefühl von Festigkeit wieder eingestellt hat. Aber auch ganz wichtig: Nicht panisch und wie wild den Beckenboden trainieren, sonst kommt es zu Verspannungen und Du erreichst das Gegenteil. Es macht eher Sinn den Unterleib öfter hoch zu lagern und Umkehrhaltungen einzunehmen. Falls Senkungen aber kein Thema für Dich sind und ich falsch liege, hoffe ich ganz doll, dass ich Dich nicht verunsichert habe. Ich finde es nur sehr traurig, dass uns Frauen diese Zusammenhänge oft erst im Nachhinein erklärt werden, man lange im Dunkeln tappt, anstatt sich akut präventiv richtig verhalten zu können. Ich drücke Dir auf jeden Fall fest die Daumen, dass das Gefühl schnell wieder besser wird. Alles Gute!
Wassermelone 1802
Hallo SuperMarion, Also die Zeit nach der Geburt habe ich sehr auf mich geachtet. Wie du beschrieben hast, kein schweres Heben, aufrechte Körperhaltung, kein Haushalt, langsam gesteigerte Rückbildung und und und. Allerdings ist es schwierig nach 1 Jahr sich immer noch vor der Hausarbeit zu "drücken". Ich habe trotzdem immer viel Wert darauf gelegt auf mich zu achten. Während des Umzuges habe ich NICHTS getragen was schwerer als mein Kind war. Und das war auch nicht viel vielleicht mal 2-3 Tüten oder das Essen für die Helfer. Ich habe die Kisten zum Teil be- und entpackt ansonsten habe ich das den Männern überlassen. Es ist wie gesagt eben nur schwieriger gewesen das Training aufrecht zu erhalten. Was auf mich zutrifft oder nicht kann ich nicht sagen, ich habe leider keine Empathische FA die mir nicht wirklich Auskunft über meinen Gesundheitszustand gibt. Ich habe im Januar einen Termin zur Zweitmeinung in einer anderen Praxis. Ich habe nicht das Gefühl das mein BB schwach ist, aber wie du schon beschrieben hast eben das Gewebe und das versunsichert mich sehr. Mit dem schwer heben und so ist in dem Rahmen leider einfach nicht möglich. Mein Sohn kann Koch nicht laufen, wiegt aber eben schon knappe 12kg. Ich fange ab Februar wieder an zu arbeiten und bin in der Pflege tätig, daher weiß ich nicht wie ich das da umsetzen sollte :(
supermarion
Hallo liebe Wassermelone, das freut mich total zu hören, dass Du so gut informiert bist und auch während des Umzuges so gut auf Deinen Körper geachtet hast. Dein Verhalten nach der Geburt und auch jetzt beim Umzug klingt einfach nur vorbildlich. Ich bin total beeindruckt wie intensiv Du Dich mit Deinem Körper und Deiner Gesundheit auseinander gesetzt hast. Und eins muss ich ganz deutlich festhalten: Ich wollte Dir nicht auch nur ansatzweise die Verantwortung zuschieben, denn es ist ganz klar NICHT Deine Verantwortung. Du bist eine junge Mutter und solltest Tragen können was Du magst, Dich bewegen können wie Du willst, soviel oder so wenig üben wie Du magst OHNE Angst zu haben, dass Dein Unterleib in Mitleidenschaft gezogen wird oder dass Dir Deine Organe aus Deinem Körper fallen. Ich finde es erschreckend und verstörend zugleich, was jungen Frauenkörpern angetan wird ohne Aufklärung und Schutz. Und frage mich, wann im Leben möchte und muss man denn körperlich leistungsstärker sein, wann muss man mehr tragen können, als wenn man ein kleines Kind hat. Davon abgesehen möchte ich natürlich niemals im Leben so eingeschränkt sein müssen… Ich habe nur gedacht, dass Dir vielleicht niemand verraten hat, dass Du nicht soviel tragen solltest und deshalb der Umzug eine Verschlechterung Deines Zustandes bedingt hat. Dann würde ich ganz klar auf Deinen Zyklus tippen. Das Gewebe wird massiv weicher während der Periode und es dauert dann wieder eine Zeit bis es sich gefestigt hat. Bei einigen Frauen tritt z.B. auch eine Inkontinenz nur kurz vor und während der Periode auf. Ich glaube ehrlich gesagt, dass Du das weißt, aber Du kannst Dich natürlich nochmal an ein Beckenbodenzentrum oder/und PhysiotherapeutInnen der AG GGUP wenden. Auch ein Biofeedbackgerät wie Perifit oder Emy oder zeitweise ein Pessar können etwas helfen. Dazu gibt es auch eine Expertin in Norddeutschland, die eine ausführliche Anamnese und Anpassung durchführen kann. Viele betroffene Frauen schwören auch auf diese magnetischen Stühle zum Training. Die emphatischen FAs bei diesem Thema sind leider sehr schwer zu finden… Es ist einfach ein so gewöhnlicher Zustand nach einer vaginalen Geburt, dass die FAs das als „normal“ abtun und solche Aussagen, wie: Daran gewöhnen sie sich, sie sterben ja nicht daran… habe ich schon oft gehört ☺️ Insgesamt glaube ich aber dass es bei Dir jetzt keine akute Gefahr gibt, sondern dass eher die Enttäuschung über die Einsicht deutlich wird, dass auch nach längerer Zeit der Beckenboden und das Gewebe ganz entgegen den Erläuterungen der Hebammen und Ärzte VOR der Geburt eben nicht wieder durch Übungen und Zeit stabil werden, sondern sich eine lebenslange Schwachstelle ergeben hat. Letztendlich machst Du wirklich ALLES und kennst Dich super aus und ich würde sagen, dass Du einfach genauso weiter machen solltest und vor allem genießen solltest Dein süßes Kind zu tragen und Dir möglichst wenig Gedanken machen. Du kannst durch Verhalten und Übungen EIN WENIG Einfluss nehmen, aber letztendlich musst und möchtest Du ja frei leben. Ich wünsche Dir alles, alles Gute und natürlich einen tollen Rutsch ins neue Jahr!
Wassermelone 1802
Liebe SuperMarion, Ich bin so froh darüber mich mal mit jemanden diesbezüglich austauschen zu können. Wie schon gesagt, finde ich ebenfalls das da viel zu wenig drüber aufgeklärt wird. Tatsächlich hab ich mich auch nur durch Selbstrecherche so gut über dieses Thema informiert, weil ich so wahnsinnige Angst darüber hatte irgendwas bleibendes davon zu tragen. Wie Sie so schön sagten man ist ja noch jung und möchte das Leben beschwerdefrei genießen. Es gibt leider auch keinen Tag an dem mir das nicht durch den Kopf geht, sodass es schwer ist auch mal abzuschalten und zu genießen. Ich weiß nicht welcher Berufsgruppe Sie angehören, aber vielleicht wäre das ja im Bereich Aufklärung auch etwas für Sie 😉 Ich habe bereits auch mit den Konen von Elevit trainiert, aber ich möchte natürlich auch weiterhin auf mich achten und warte nun auf meinen Emy. Bin sehr gespannt auf die Ergebnisse 👍🏻 vielen Dank nochmal für den Hinweis mit den Therapeuten, ich denke einfach um mein Gewissen zu beruhigen werde ich mir da auch nochma einen Termin machen. Ich wünsche Ihnen also einen guten Rutsch und ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr!
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