Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Mallmann, woran erkenne ich genau eine Wochenbettdepression bzw. gibt es überhaupt sichere Anzeichen? Mein Sohn ist jetzt 6 Wochen alt, aber statt Stolz und Begeisterung empfinde ich eigentlich gar nichts. Alles ist nur anstrengend, wenn er anfängt zu quängeln oder zu weinen, bekomme ich Magenschmerzen und fühle mich völlig hilflos. Ständig muß ich die Tränen zurückhalten, was mir aber nie gelingt. Manchmal bekomme ich richtige Heulattacken, meist abends, wenn ich fix und fertig auf den nächsten Schreianfall meines Sohnes warte - den er jeden Abend ab 17:00 bekommt und sich gar nicht mehr beruhigen läßt. Ich habe das Gefühl, dass es nie wieder besser wird und habe Angst, das alles nicht zu schaffen. Vielen Dank vorab für die Antwort, bin für jede Hilfe dankbar!
Liebe Diana, nach der Geburt entsteht für fast alle Frauen eine Zeit der Überforderung, die nur langsam weicht. Da sind Sie wahrlich nicht alleine. Die körperliche und geistige Erschöpfung von einer echten Wochenbettdepression zu unterscheiden ist häufig schwer und gelingt meist selbst nicht. Da sollte man sich Hilfe von außen holen. Sprechen Sie zunächst mit Ihrem FA darüber, der ist ja doch häufig mit dieser Frage konfrontiert. Alles Gute. Gruß Dr. Mallmann
Mitglied inaktiv
hol dir hilfe! du kannst dich von deiner gyn an einen psychiater (--> antidepressiva) überweisen lassen und auch an einen psychologen (--> wochenbettdepressionen werden nicht selten auch durch biographische vorbelastungen mitverursacht, so dass auch therapeutische gespräche hilfreich über sinnvoll bis nötig sein können). mit wochenbettdepressionen ist nicth zu spaßen, also hab keine scheu vor dem gang zum facharzt. alles, alles gute!
Mitglied inaktiv
lieben Dank für den Tip, aber das alles hört sich für mich schon wieder nach viel zu viel Stress und Wartezeiten im Arztzimmer an. Ich kann ja kaum noch aus dem Haus, weil Junior pünktlich seine Flasche braucht und ich keine Oma habe, die mal aufpassen könnte, wenn man mal wieder ewig beim Arzt warten muss. Wie soll ich das denn schaffen?
Mitglied inaktiv
kind mitnehmen. für flaschen (du stillst offenbar nicth) gibt es warmhaltedinger. bist du alleinerziehend? ist es dein erstes kind? hast du nahe freunde in der nähe? auch mit einem kind kann - und sollte, sonst gehst du sozial nämlich vor die hunde! - man das haus verlassen. ein kind ist ein kind und keine fußfessel. liest sich für mich nach ganz alltagspraktischer überforderung, gekoppelt mit einem dich-nicht-aufraffen-können (zum arzt zu gehen) --- und das ist ungesund und möglicherweise ein symptom einer depression. eine wochenbettdepression ist nix zum spaßen oder nicht-ernst-nehmen. du tust dir UND deinem kind was gutes, wenn du dir hilfe suchst! hattest du schon vor oder in der der schwangerschaft mit ängsten, depressionen oder sonstigen psychischen belastungen zu kämpfen? war die schwangerschaft gewollt? hast du jemanden der dich unterstützt (partner), auch nachts?
Mitglied inaktiv
Ich möchte mich Mamafrosch da anschliessen. Habe es selbst durchgemacht; meine Hebamme hat damals sehr schnell reagiert LG und alles Gute
Mitglied inaktiv
konkret, was ich dir raten würde: 1. zum gyn gehen, problem schildern und überweisung für einen psychiater und einen psychotherapeuten holen 2. zeitnah (!) zum psychiater gehen (auf dringlichkeit hinweisen) und dir antidepressiva verschreiben lassen. die lösen keine probleme und brauchen ein paar wochen bis sie anschlagen, verbessern aber deine symptomatik 3. termin beim psychologen holen (ruhig auch bei mehreren die wartezeiten sind oft lang, also nicht zögern und auf die warteliste setzen lassen. absagen kannst du immer noch). das insbesondere dann, wenn du schon vorher mit psychischen probleme zu kämpfen hattest. schwangerschaft und geburt sind zeiten, bei denen schwerwiegendere verdrängte probleme "gern" zum vorschein kommen. 4. mit der krankenkasse klären, ob du eine haushaltshilfe bekommen kannst. 5. kontakte zu anderen müttern suchen!, am besten unter hebammenleitung denn die wissen auch dass es wochenbettdepressionen gibt. z.b. babymassage. 6. wer kann dich dabei unterstützen, aufzutanken? sprich, mehr schlaf abzubekommen? 7. schaff dir ein tragetuch oder eine manduca an, da kannst du dein kind immer reinpacken, hast die hände frei, kannst dich zuhause frei bewegen udn bist auch draußen beweglicher. wenn es gar nicth anders geht gibt es auch die möglichkeit, dich mit kind in eine klinik einweisen zu lassen und dort auf die beine zu kommen. ncith jede klinik nimmt die kleinen mit auf, aber googel hilft bei der suche. es ist keine schande, hilfe in anspruch zu nehmen. hast du suizidgedanken? oder gewaltgedanken dem kind gegenüber?
Mitglied inaktiv
Hallo mama.frosch, kannst Du Gedanken lesen? Bei Deinen Mails kamen mir mal wieder die Tränen. Psychische Probleme vor der Schwangerschaft hatte ich wirklich, schienen aber wie weggeblasen. Kontakte mit anderen Müttern - na ja. Ich war (Ferienpause!) in einer Stillgruppe, allerdings nur sehr kurz, 3 Treffen nur. Das hat für einen engeren Kontakt leider nicht gereicht, zum einen weil mein Junior auch der Jüngste war und sich die anderen Mütter gegenseitig schon sehr gut kannten. Wer kann mich unterstützen - keine Ahnung! Mein Mann ist selbständig tätig, schläft seit Juniors Geburt auf dem Sofa, weil er ja für seine Job ausgeruht sein muss. Kommunikation zwischen uns ist nicht mehr möglich, da der Kleine gerade mitten in der Schreiphase ist, wenn mein Mann nach Hause kommt und ich nach der Flasche sofort ins Bett gehe, um wenigstens 3 h Schlaf am Stück zu bekommen. Verwandtschaft ist weit weg, habe eigentlich nur eine gute Freundin, die ich aber nicht täglich strapazieren will!! Im Moment bin ich dabei, meinen großen Sohn - er wird am Sonntag 14 Jahre - zu zeigen, wie man die Flasche gibt. Vielleicht kann er mir dann jetzt in den Ferien wenigstens tagsüber ein wenig helfen. Wenn ich mein Baby anschaue, habe ich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich mich so unfähig fühle. Ich würde mich gerne mehr anstrengen, verliere aber immer irgendwie den Mut. Meine Hebamme und die Stillberaterin haben alle immer nur gesagt, die ersten 6 Wochen sind bei allen anstrengend. Ich rette mich von Tag zu Tag und warte auf den Moment, wo es besser wird. Vielleicht bin ich zu ungeduldig? Vielen Dank aber für Deine Antwort und die guten Ratschläge, das hat mir schon sehr geholfen. Wenigstens einer, der mir "zuhört!
Mitglied inaktiv
kann es sein dass dein mann dich ziemlich hängen lässt? selbständigkeit ist kein grund, die frau mit ihrer überforderung alleinzulassen bis sie am stock geht. fordere mehr von ihm. es wird ja sicher auch tage geben wo er nicth arbeitet (wochenende?), da kann er die nachtschicht übernehmen. und wenn zwei nächte nicht drin sind, dann wenigstens eine! der mann meiner freundin ist oberarzt mit viel verantwortung, auch er schläft (bzw. schlief als die kinder ganz klein waren) auf dem sofa, aber dennoch hat er meine freundin regelmäßig unterstützt. du kannst deinem mann einen (oder auch mehrere) briefe oder mails schreiben und ihm schreiben, wie es dir geht und welche konkrete hilfe/unterstützung du von ihm brauchst. wie sieht es bei euch finanziell aus?
Mitglied inaktiv
hängen lassen kommt mir auch immer wieder in den Sinn, Du hast Recht, wenigstens am Wochenende eine Nacht für mich zum durchschlafen wäre für mich das höchste auf Erden ... Sorry, muss leider abbrechen, weil Junior gerade wieder sein allabendliches Schreiprogramm abzieht .. melde mich morgen wieder
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was für ein ferhalten hat man da? ich habe am 4.9.2010 entbunden,und klaube das ich das habe. lg sandra
Guten Abend Hr. Dr. Mallmann! Ich weiß nicht mehr weiter. Am 01.07.2012 hab ich meinen Sohn geboren. Es war leider nicht ganz einfach durch das er 3 Monatskoliken hatte und sehr unruhig war, dann die Umstellung auf den kleine Spatz war wahrscheinlich bissl viel und im September hat dann mein Körper gestreikt und zeigte mir das er nicht mehr konn ...