Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Bei der Geburt fast gestorben....Gibt es ein passenendes Forum?

Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Bei der Geburt fast gestorben....Gibt es ein passenendes Forum?

Tinissima

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Vor c.a. 6 Monaten habe ich per Kaiserschnitt mein zweites Kind entbunden. Schon während den Wehen hatte ich das Gefühl es stimmt was nicht. Ich hatte mit unter Todesangst und extreme Schmerzen( Bei meinem ersten Kind war es anders). Nach dem Kaiserschnitt, als die Ärzte mich wieder zugenäht hatten, wurde mir nach c.a. 10 min ganz mulmig und mein Kreislauf kippte mir weg. Nur verschwommen habe ich die Aufregung um mich herum mitbekommen. Nach 6h bin ich aus dem künstlichen Koma geholt worden. Ich habe 2.5 Lieter Blut verloren, und habe viele Konserven bekommen. Mir ist die Aterie zur Gebärmutter gerissen. Die Ärzte meinen, es wäre knapp gewesen, da ich schon weg war....Sie haben mich dann reanimiert. Dies sind nur die Eckdaten. Ich suche ein passendes Forum um mich auszutauschen, da mich dieses Erlebnis beschäftigt..es zieht viel mit sich und ich habe viele Fragen. Gibt es Erfahrungen in bekannten Foren diesbezügl.? Hoffe eine Antwort zu erhalten. Danke und einen lieben Gruß.


Dr. med. Helmut Mallmann

Dr. med. Helmut Mallmann

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Ich würde Ihnen unsere Foren „die Geburt und die Zeit danach“ und „Kaiserschnitt“ empfehlen. Gruß Dr. Mallmann


blauerVogel

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Gerissen oder Kunstfehler? Vielleicht würde es dir helfen zu einem Therapeuten zu gehen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie schlimm das für dich sein muss, aber dass du da Hilfe braucht, dass ist klar. Es gibt viele Therapeuten die gerade auf Frauen mit traumatischen Geburten spezialisiert sind.


Schru

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Hallo Tinissima, ich hatte eine ähnliche Erfahrung, allerdings ist bei mir fast meine Tochter gestorben; nach einer Traumschwangerschaft wurde während der Geburt ein Not-KS notwendig, der wohl zu spät eingeleitet wurde. Die Ärzte brauchten doppelt so lange wie üblich, das Kind zu holen, als Aurelia dann endlich draußen war, setzte Herzschlag und Atmung nicht ein, so dass sie reanimiert werden musste. Ich hab die Panik der Ärzte im Kreissaal mitbekommen, da ich eine Spinalanästhesie hatte und mit Adrinalin vollgepumpt war, da mir der Kreislaf komplett absackte. Der Kinderintensivarzt meinte zu meinem Mann, dass es sehr knapp war; ich selbst hab mein Kind erst am nächsten Tag sehen können. Nix mit Bonding (mein weiteres Trauma, das mich lange beschäftigte: wird die Kleine je eine Bindung zu mir aufbauen können?) Zwei Tage nach der Geburt bekam sie Krampfanfälle, keiner wusste warum und mit welchen Folgen wir rechnen müssen. Als die Ärzte dann endlich nach 4 Tagen Entwarnung gaben, bekam ich Kindbettfieber, 39°C und lag eine Woche flach. Ich konnte mich kaum um Aurelia kümmern, die nicht bei mir, sondern auf der Kinderstation lag. Nach 10 Tagen war der Horror dann endlich vorbei und wir konnten nach Hause. Ich habe unter dieser traumatischen Erfahrung sehr lange gelitten und die Frage"was wäre, wenn" ließ mich lange nicht los. Auch hatten Wenige (incl. einiger Ärzte und Schwestern im KH) Verständnis, dass mich das so beschäftigte und ich hab oft den Spruch gehört: Aber es ist doch alles gut gegangen. Niemand konnte nachvollziehen, wieso es mir trotzdem schlecht ging, obwohl Aurelia ganz gesund wurde. Ich selbst hatte oft ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht loslassen konnte, obwohl alles gut ausging, angesichts der vielen Schicksalschläge, die andere Eltern erleiden müssen. Ich hab es -leider, wie ich manchmal denke- versäumt, alles therapeutisch und auch mit den beteiligten Ärzten aufzuarbeiten (ich weiß bis heute nicht, warum die Situation im Kreissaal so eskalierte). Bei mir hat zwar die Zeit fast alle Wunden geheilt, aber manchmal kommt doch wieder Alles hoch (z.Zt. ist wieder so eine Phase, da Aurelia in 4 Wochen Geburtstag hat) und dann bereue ich es, dass ich mir die Zeit für die Aufarbeitung nicht genommen habe, vielleicht hätte ich mir manch tränenreiche Nacht ersparen können. Ich empfehle Dir daher auch, zu einem Therapeuten zu gehen. Das ist einfach eine traumatische Erfahrung, die Einem nicht so einfach loslässt und die Andere, die so etwas noch nicht erlebt haben, auch nicht nachvollziehen können. Wenn Du magst, können wir uns gerne per PN weiter austauschen. Liebe Grüße Sylvie


oliviaangelina

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Ich wäre nach der Spontangeburt meiens ersten Kindes fast zweimal ums Leben gekommen und musste zwei Notoperationen überleben mit Fremdblut und Plasmaspende. Ich hatte keinerlei Probleme während der Schwangerschaft noch während der Geburt. Nach der Spontangeburt wurde meine Tochter ihrem Vater übergeben und ich musste wieder auf das Liegebett legen, da die Nachgeburt (Plazenta) noch von Statten gehen müsse. Ich legte mich auf das Bett und der Frauenarzt und die Hebamme taten irgendwas in meinem Intimbereich und drückten mir auch auf den Bauch. Ich merkte wie der Frauenarzt nervös wurde und die Hebamme eigenartig ansah. Er wurde immer nervöser. Sie sagten mir 30 Minuten darf man auf die Plazenta warten, danach müsse ich in den OP. Dies trat auch ein. Es ging alles furchtbar schnell. Ich wurde um ca. 9:35 auf ein fahrbares Bett transferiert und in den OP geschoben. Da ich noch niemals in einem Krankenhaus, geschweige denn eine Operation hatte, war es sehr ungewöhnlich für mich. Ich sah die Lichter an der Decke während sie mich in den OP schoben. Dort wurde mir eine Maske auf den Kopf gesetzt. Ich konnte nicht erkenne wer mit mir sprach, da alle ihren Mundschutz und eine Haube aufhatten. Ein Anästhesist sagte mir, sie würden die PDA verstärken, und mich nur leicht betäuben. Mein Frauenarzt kam zwischenzeitlich zu mir an den Kopf und meinte, er hätte die Plazenta rausgeholt. Müsse jedoch einen Chirurgien holen, da der Dammriss anscheinend 3. Grades gerissen sei und er dürfe das nicht machen. Sodann war es jedoch ein Dammriss 2. Grades. Danach wurde ich in den Aufwachraum geschoben. Nachdem ich aufwachte war ich enttäuscht, dass ich in diesem Raum war und nicht auf der Station und mein Baby nicht bei mir. Mein Partner kam dann endlich und brachte mir das Baby. Ich durfte es stillen. Irgendwie wurde dann ständig nachgesehen, ob ich blute. Sie wechselten mir –zig mal die Binde. Ich dachte mir nichts dabei. Der Frauenarzt meinte, man müsse die Blutungen kontrollieren. Irgendwie schienen diese nicht aufzuhören. Man begann mir Wehenfördernde Mittel zu verabreichen, um eine Kontraktion der Gebärmutter zu erreichen. Zudem malträtierte mich der Arzt immer und immer wieder mit einem eigenen Griff. Er rammte seine Hand in den oberen rechen Bereich meines Bauches und griff dann mit den Fingern in den linken Oberbereich. Ich hatte unerträgliche Schmerzen. Ständig schrie ich: „Bitte nicht, bitte nicht noch einmal“ „Ich halte das nicht mehr aus“ Zwischenzeitlich war der Arzt weg und die Hebamme machte diesen Griff. Das war nicht so schmerzhaft. Unzählige Male machte der Frauenarzt diesen Griff, als er pausierte und danach mit beiden Händen meinen Bauch presste, kamen riesige Blutkoagel – so nannten sie diese. Ich habe von so etwas noch nie gehört, aber es sah sehr schlimm aus. Sie waren Handteller groß und sahen für mich als Laien aufgrund ihrer Größe und des vielen Blutes aus, wie ein blutendes Herz. Sie sprachen darüber, dass mein Blutwert bei 7 wäre. Das sei die Grenze für Bluttransfusionen, aber es sei noch nicht erforderlich. Sie ließen zwischenzeitlich Blut „kreuzen“, einige Packungen. Mir war ziemlich kalt, ich zitterte und hatte Schüttelfrost. Mir wurde ein Staubsaugerähnliches Ding mit einem Schlauch unter die Bettdecke gehalten. Niemand sagte mir, was mich erwarten wird, womit ich zu rechnen habe…. Ich wusste nicht, was da vor sich geht. Auch mit meinem Partner sprach niemand. Ich spürte noch immer, wie das Blut aus meinem Körper geronnen ist. Als der Arzt wiederkehrte und wieder diesen Griff auf meinem Bauch machte, schoss es abermals aus mir raus. Das ganze Bett war rot mit Blutkoageln, ich fragte "muss ich jetzt sterben?" und verlor das Bewusstsein. Danach folgte eine Notoperation (mit Entfernung der Gebärmutter) um Leben und Tod. Als ich wieder im Aufwachraum war, war mein Partner bei mir. Dieser wurde seitens der Ärzte schlafen geschickt, mit dem Argument wir benötigen doch beide etwas Ruhe. Danach ging alles wieder sehr schnell und ich musste ein weiteres Mal Notoperiert werden. Trotz Fremdblut und Plasma sank mein Erythrozyten-Wert, ich blutete in den Bauchinnenraum. Eine Blutung aus einer Arterie der Gebärmutter war nicht gestoppt. Glücklicherweise ebenfalls überlebt. Ich hatte keine Ahnung, dass eine Plazentaretention mit anschließendem Blutverlust solch einen Ausgang findet. Natürlich habe ich bereits einige Male darüber gehört, dass sich die Plazenta nach der Geburt nicht löste. Aber ich wusste nicht, dass das so gefährlich sein kann. Dieses Schicksal hat mich sehr mitgenommen, ich kann es noch immer nicht fassen, dass mir DAS Passiert ist. Es tut sehr weh. Es gibt auch viele Fragen, aber ich weiss nicht, ob diese jemals beantwortet werden können. Vielleicht hilft es sein Schicksal zu teilen :-) Alles Liebe!


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