Mitglied inaktiv
Hallo wieder mal in die Runde,
es hat sich was getan: Mein Mann und ich haben unser anfängliches selbst auferlegtes Tabu (nämlich auf keinen Falll ZN) gebrochen und wollen nun das gute Kind Ruth Linnea nennen (mein Mann besteht auf diese Reihenfolge, mir wäre sie egal gewesen).
Und u.a. hat dieses Forum ganz viel dazu beigetragen, also, Leute, ein dickes HERZLICHES DANKESCHÖN!!!
Ich habe soeben einmal "Ruth Linnea" bei google eingegeben und musste feststellen, dass wir bei weitem nicht die ersten Menschen auf der Welt sind, die genau diesen Doppelnamen vergeben haben. (tja, das Rad wurde auch schon öfters erfunden). Der Debutroman einer so heißenden Schriftstellerin kommt übrigens bald raus, klingt sogar inhaltlich interessant. Das wäre für mich der bislang sonderbarste Grund, ein bestimmtes Buch zu kaufen, aber ich werde es wahrscheinlich tun.
Ich weiß nach wie vor nicht, wie wir sie nun rufen werden, aber vielleicht muss man ja da nicht so eisern sein.
Hier nun meine Fragean die erfahrenen ZN-Träger oder -vergeber: Gibt es den Fall, dass jemand zwei Namen hat und sich die Leute aussuchen (falls der Namensträger nicht alt genug ist), welchen sie nehmen? Oder ist das theoretischer Quatsch? Dass z.B die eine Oma, von der ich zufällig weiß, dass sie "Ruth" gar nicht mag, die aber dennoch jede unsere Entscheidung anstandslos akzeptieren würde (Respekt!), das Kind Linnea nennen darf, wenn ihr das lieber ist, und die andere evtl. Ruth? Bekommt das Kind dann einen Knoten ins Hirn? Wenn das unmöglich ist und alle doch denselben Namen rufen, dann hätte der ZN ja wenig Sinn. Vom Eintrag in den Personalausweis kann man sich wenig kaufen...
Viele Grüße,
Emily, deren namenslose Bauchbewohnerin von nun an als echte Person wahrgenommen wird.
ja, meine beste freundin marie luise lässt immer die leute entscheiden, weil es ihr ganz egal ist, wie sie gerufen wird. ihre eltern und geschwister nennen sie "luise", ihre arbeitskollegen "marie". insgesamt ist das verhältnis sicherlich 50/50 und sie liebt ihren vollen namen. sie stellt sich auch immer mit "marie luise" vor. liebe grüße
Erstmal finde ich es super schön, das wir alle Dir/Euch helfen konnten.
Meine Töchter haben auch 2 Namen (die Große sogar 3, allerdings familiär bedingt). Meine kleine Tochter besteht so sehr auf ihren ZN (der eigentlich immer stumm war), das im Kindergarten auf ihrem Garderobenhaken beide Namen und das sogar mit BINDESTRICH stehen (sie hat die Kindergärtnerin mit verschränkten Armen darauf aufmerksam gemacht!).
Es gibt mittlerweile Tage, da sollen wir sie nur mit ihrem ZN anreden. Zuerst fanden wir das etwas komisch, mittlerweile haben sich alle daran gewöhnt und gerade heute war wieder so ein Tag wo ich sie nur MARIE genannt habe statt ihres eigentlichen Rufnamens. Auch einige Familienmitglieder (meine Ma zB) ruft sie manchmal "Marie".
Meine Tochter hat mich sogar schon gefragt ob wir nicht jetzt schon Namen tauschen können oder ob sie wirklich warten muss, bis sie Groß ist
Ich hoffe, das hilft dir etwas?!
Alles Gute und lg
Hubba
Eine Freundin meines SOhnes heißt Marie-Luise. Sie wird so verschieden gerufen, das sie mir manchmal schon leid tut. Auf wieviele Namen sie reagieren muss ist der Hammer. ALso ich versuch si emal zusammen zu bekommen wobei der pure ZN eigentlich nicht genannt wird.: Marie Mariechen Marie-Luise Ise Isi und ganz beliebt bei den Fussballjungs ML. Sie wird auf dem Sportplatz wirklich nur noch ML genannt, echt der hammer, dabei hat sie so nen schönenn Namen, aber der scheint allen zu lang zu sein.
Ja, ich kenne auch Kinder, die von den einen mit EN, von den anderen mit ZN angesprochen werden - oder sogar von den gleichen Leuten mal mit EN, mal mit ZN, und die das gut finden. Ich finde also, einen Versuch ist es wert :). Gratuliere zur Entscheidung! LG sun
Gute Entscheidung. :) Ich kenne ein Kind, da konnten die Eltern sich nicht einigen. Im Kindergarten und von der Mutter hat er den 1. Namen, beim Vater (die beiden sind mitttlerweile getrennt) den 2. Namen und damit kommt er prima klar.
zu johann leonard sage nur ich hin und wieder (und ganz ganz selten mal mein vater) johann. also er identifiziert sich mit leonard, aber weiß auch, dass mit johann auch er gemeint ist :o) oscar finley, der sohn unserer freunde, wurde anfangs nur oscar genannt, selten koste die mama ihn mal finni. später dann riefen sie oscar finley oder nur finley, wenn sie mit ihm geschimpft haben, aber inzwischen kosen die eltern ihn auch öffentlich häufiger finni/finski... Also auch hier der zweite name eigentlich nur für die eltern. eva johanna wird eva nur von ihrem vater genannt, von allen anderen johanna. Eine Eva Karin (oder Karin Eva?) kenne ich, deren RN war immer Karin, nur ihre Oma sagte immer Evi oder Evchen zu ihr. Mit Mitte zwanzig hat sie selber dann ihren RN geändert und wurde von Karin zu Eva. Kinder kriegen auch bei vielen varianten, mit denen sie gerufen werden, keinen Knoten ins Hirn, sie verstehen, wenn es darauf ankommt, was ihr eigentlicher Name ist. Zu sich selber sagen sie zuerst das, was sie am häufigsten von den Eltern hören, lernen dann aber, was ihr "richtiger" Name ist (also kein Kind kommt dreijährig in den Kiga und glaubt, dass es Joni heißt, zum Beispiel ;o) Trotzdem wäre es gut, wenn ihr euch irgendwann klar darüber werden würdet, was ihr so für später wollt, also etwa im kindergarten: soll sie da Ruth sein, oder Linnea oder Ruth Linnea?? Klar kann man das auch der Dynamik der Mitmenschen überlassen, also mal abwarten, wie sie so rufen werden... Aber ich für mich fänd es blöd, wenn manche Johann, die nächsten Leonard und die dritten permanent Johann Leonard zu meinem Sohn sagen würden. Das, was die Eltern entscheiden, wird es in der Regel auch. Leonard ist ein leonard und kann sich vom Johann zwar nichts kaufen, aber vielelicht das warme Gefühl bekommen, dass wir auch für ihn (und nicht nur für seinen Bruder) einen namen mit positiver christlicher Bedeutung ausgesucht haben. mlG Nadja
Meine Güte, so viele Beispiele! Ich selber kenne keinen einzigen Fall, wo der Name variabel war. Schön zu wissen, dass so etwas möglich ist und die Namensträger offensichtlich nicht nur damit einverstanden sind, sondern öfter sogar mitmischen bei dieser "Jonglage". Ich hatte es immer so empfunden, dass der Name irgendwie Teil der Person ist, und, da man ja eigentlich keine gespaltenen Persönlichkeit hat, hat man da auch DEN eigenen Namen, und eben nicht mal so, mal so. Aber wenn zwei Namen tatsächlich nach hartem Überlegen als gleichwertig übrigbleiben, dann spiegeln eben beide die Realität viel besser, als dass einer der Gewinner und der andere der Verlierer ist. Das ist übrigens auch meine Meinung pro doppelter Staatsbürgerschaft: Da nicht anders erlaubt, MUSS man sich nach hiesigem Recht als Volljähriger für eine einzelne entscheiden, dabei passt die Entscheidung gegen die andere Seite überhaupt nicht zur persönlichen Lebenssituation der Betroffenen. Okay, ich schweife ab, der Vergleich ist bitte nicht quantitativ, sondern rein vom Prinzip her zu verstehen, nämlich dass man einer Situation manchmal nur auf ungewöhnlichem Weg gerecht wird. Meinem Ältesten habe ich gestern vor dem Einschlafen von den beiden Namen erzählt, und dass es Leute gibt, die einen (z.B. Mama) und andere, die zwei Namen haben (z.B. Papa) - die mit 3 und mehr hatte ich da einfach mal beiseite gelassen. Und dass wir bewusst die beiden für uns schönsten Jungennamen nicht an ihn vergeben haben, sondern glücklicherweise einen für den Bruder übriggelassen haben. Dass die Schwester vermutlich aber das letzte Kind bei uns sein wird, und wir schade fänden, jetzt einen der Namen wegzulassen. Fand er sehr interessant, und auch die Bedeutungen der verschiedenen Namen (auch die seines Namens, Clemens, kannte er noch nicht). LG nochmal, Emily (die ihren Namen zwar nicht überzeugend findet, sich aber auch keinen anderen für sich vorstellen könnte)
Emily..die Eifrige....ist doch nett ;) Ruth Linnea klingt wirklich gut, Linnea Ruth aber auch! Ihr könntet es ja vom NN abhängig machen.
Hallo,
Weißt du, weil es mir egal ist, warum soll nicht mein Mann hier seinen Willen einfach bekommen? So wird es halt Ruth Linnea. Der NN ist einsilbig, das hat so auch einen guten Fluss. :-)
Zum Thema Emily: die Eifrige ...ich kannte höchstens die Herkunft aus dem Geschlecht der Aemilianer. Egal, Bedeutung, Herkunft, sind absolut in Ordnung, das gebe ich zu.
Aber als Kind hätte ich lieber einen "richtigen" Mädchennamen gehabt, der auf "a" endet. Endungen mit einem "i"-Laut kamen mir immer verniedlichend vor, und ich als Kind hatte immer die Assoziation niedlich = klein = schwach = nicht ernst zu nehmend. Ich wollte auch nie Prinzessin sein, wenn schon adelig, dann Königin (naja, war vielleicht wohl ein etwas arrogantes Kind). Aber von dem Gefühl ist etwas geblieben, ich würde meine Tochter z.B. eher Maria als Marie, eher Sophia als Sophie, und schon gar nicht Lily oder Amy o.ä. nennen.
Was mich heute aber hauptsächlich stört, ist dass Emily nun einmal eine englische Namensform ist, ob man will oder nicht. Und als Nicht-Muttersprachler spricht man ihn automatisch nicht original akzentfrei aus. Auch wenn er in England anders als in Amerika ausgesprochen werden mag - das sind alles Fragen des Dialekts. Aber die Betonung und die Vokalfärbung sind eben grundsätzlich etwas anders, auch das "l" viel voller, als wenn es ein Deutscher spricht. Es ist nie ganz richtig. Ich habe das Gefühl, meinen eigenen Namen nicht wirklich richtig aussprechen zu können, wenn ich ihn mal angeben muss. Immerhin ruft man sich selber ja selten...Ich würde jedenfalls eher eine im Deutschen gebräuchliche Form eines Namens wählen. Okay, Clemens, Felix, Ruth und Linnea sind auch nicht deutschen Ursprungs, aber man hat doch hier eine definierte deutsche Aussprache, die sich traditionell durchgesetzt hat.
Darüber haben sich meine Eltern keine Gedanken gemacht, und das ärgert mich ein wenig. Die sehen vieles grundsätzlich lockerer als ich und halten mich für verkopft und so etwas wahrscheinlich für Anstellerei. Sind halt andere Typen als ich. Das ist zwar nicht schlimm, aber da sieht man einfach, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken, wie wohl ein völlig anderer Mensch (nämlich evtl. das eigene Kind) mit einem ungewöhnlichen Namen zurechtkommen mag. und da kann ich nur wiederholen: So viele Menschen finden Ruth zu hart für ein Mädchen. Auch wenn ich nicht diese Meinung teile, ist es gar nicht so unmöglich, dass sie selber es so finden wird. Dafür ist es ganz gut, die lieblicher klingende Linnea mit dabei zu haben.
Sorry, wieder einmal ein Roman von mir,
LG, Emily
Schreib ruhig Romane, ich lese das gern!! Diese lat. Geschlechternamen...da steckt ja auch immer ein Ursprung dahinter...aber ich kann Dich schon verstehen, mein Name endet zwar auf -a, aber ich mochte ihn auch nie ;) Meine Eltern und auch sonst eigentlich niemand, den ich gut kenne, hat sich so viele Gedanken um Namen gemacht, wie wir "Namensverrückten". ICH kann das ja immer nicht verstehen,ein Name ist so wichtig, man hat ihn sein ganzes Leben lang ...