Luana2788
Ich schreibe hier den Beitrag in der Hoffnung, dass mich irgendwer versteht und mir sagt, dass ich damit nicht alleine bin. Muss mich einfach mal ausheulen. Ich habe Schwangerschaftsdiabetes und ich sage ehrlich, dass ich nicht mehr kann. Wie Freude aufs Kind ist weg, teilweise bereue ich die Schwangerschaft. Am liebsten würde ich sogar die Zeit zurückdrehen. Ich habe andauernd nachts Hunger, so wie jetzt auch. Meine Lebensqualität ist gefühlt weg. Essen gehen traue ich mich nicht mehr, der ganze Tag ist zeitlich durchgetaktet. Immer schön zwei Stunden warten bis der Wert wieder einigermaßen ok ist, alles notieren, dann die nächste Mahlzeit, damit ich bloß genug Kohlenhydrate esse. Habe unfassbare Lust auf ein Stück Kuchen, dass ich mich nicht traue zu essen. Jeden Tag weine ich. Dann wird es etwas besser, zwei Stunden später breche ich wieder in Tränen aus. Jeden Tag Streit mit meinem Partner, weil ich entweder niedergeschlagen oder aggressiv bin. Insulin will ich nicht, weil ich dann zum ET eingeleitet werde und dann direkt den Kaiserschnitt nehmen kann. Hatte ich in der letzten Schwangerschaft schon und wollte auf gar keinen Fall mehr eingeleitet werden. Ohne Insulin gehe ich psychisch kaputt, weil ich gefühlt null Lebensqualität habe. Stillen will ich eigentlich nicht, aber nur so senke ich mein Typ-2 Risiko. Ich fühle mich einfach nur noch beschissen und fremdbestimmt und habe weder auf die Schwangerschaft noch Lust, noch auf das Leben danach, denn dann muss ich mich ja auch wieder zurückhalten, damit ich das nicht dauerhaft bekomme. Ich bin so ein Genussmensch und wenn ich in die Zukunft schaue, sehe ich mich total verändert. Ständig höre ich nur "du machst das für dein Kind", "mit dem Kind ist alles in Ordnung". Super, und was ist mit mir? Ich bin kurz vor einer Depression und egal wie ich es drehe und wende, es wird nicht besser. Damit leben und das Beste daraus machen kann ich aber auch nicht, denn es ist einfach nicht schön. Die Werte sind übrigens immer toll, die Ernährung passt natürlich. Nur auf welche Kosten frage ich mich mittlerweile. Eine psychologische Behandlung möchte ich nicht, weil sie an der Diagnose auch nichts ändert. Die Ärzte sind alle lieb und versuchen mich aufzubauen, sprechen mir Mut zu. Ändert aber nichts an meiner Gefühlslage. Ich höre ständig "man gewöhnt sich daran", "das wird besser", "nach der Geburt ist alles wieder wie vorher". Ist es eben nicht, außer man will das Risiko des Typ 2 Diabetes eingehen. Ich bin einfach nur noch ratlos, traurig und wütend. Ich weiß auch, dass es durchaus schlimmere Szenarien gibt und will damit echt niemanden triggern...hoffe trotzdem darauf, dass ich mir das hier mal von der Seele schreiben durfte ohne dumme Sprüche zu bekommen.
Natürlich ist nach der Geburt alles wieder normal, außer du hasttest vor der Schwangerschaft massives Übergewicht , hast dich nie bewegt usw In meiner väterlichen Seite ist Diabetes Typ 2 im Alter ( ich rede von 85+ ) sehr sehr stark verbreitet egal wie gesund oder ungesund sie sich ernährt haben wir schlank sie waren usw Ich hab mit 34 das ersteal Schwangerschaftsdiabetes bekommen , insgesamt in vier Schwangerschaften gehabt. Bei mir war der nüchternwert das problem, der mit Ernährung kaum bis gar nicht einstellbar ist, also war schnell klar ich werde an Termin eingeleitet, war halt so Ihrgennt was solltest du jetzt dringend ändern so bist du auf dem Weg in eine Depression
Huhu,
sei erstmal feste gedrückt, das ist wirklich eine belastende Situation.
Ich glaube, du bist vielleicht schlecht beraten worden zur Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes. Du musst hungern und darben, und das heißt, deine Ernährung ist noch nicht gut und wertvoll genug. Denn wenn du genug Eiweiß (wichtigster Sattmacher überhaupt) und genug komplexe (langsam verdauliche) Kohlehydrate isst, hast du auch keine Heißhunger-Attacken oder Gelüste. Ich weiß das aus eigener Erfahrung
Eine echte Umstellung ist natürlich erstmal ungewohnt. Dafür macht sie satt und zufriedener, als wenn man nur allgemein die Kohlehydrate reduziert. Wichtig ist, dass du keine Weißmehlprodukte (Nudeln, Weißbrot, Toast, Brötchen, weißen Reis, Pizza etc.) und keinen Zucker isst (Limos, Süßes, Fertiggerichte, Kuche), aber auch keine Diät-Limonaden trinkst.
Gut sind komplexe Kohlehydrate (Vollkornnudeln, Vollkornmehl für Pizzateig, ungeschälter Naturreis, aber auch Hirse, Quinoa, Amaranth usw.) sowie viel Eiweiß: also Bohnen, Erbsen, Fisch, Nüsse, Hähnchenbrust, Tofu, Quark, Naturjoghurt. Denn Eiweiß macht satt.
Wenn du glaubst, das Zeug schmeckt nicht, einfach mal eines Besseren belehren lassen. Köstliche Rezepte, in denen man sich wälzen könnte, so lecker sind sie, gibt es z.B. bei den NDR Ernährungs-Docs:
https://www.ndr.de/ratgeber/kochen/rezepte/Rezepte-von-den-Ernaehrungs-Docs,edocsrezepte102.html
Die verwende ich auch, und ich muss sagen, nach einiger Zeit mochte ich den modernen Industrie-Fraß gar nicht mehr. Der Körper will viel lieber die wirklich guten Sachen. Vielleicht traust du dich da ja auch mal ran? Dann hast du auch nach der Schwangerschaft überhaupt kein Diabetes Typ II-Risiko mehr, und das wäre doch großartig.
LG
Hey. Erstmal danke für deine ausführliche und freundliche Antwort. Mache ich tatsächlich alles. Esse viel Eiweiß und zu jeder Mahlzeit auch Kohlenhydrate. Meistens allerdings eher Kartoffeln, weil ich den Rest nicht so mag. Kartoffeln wirken sich bei mir so gut wie gar nicht auf den Blutzucker aus. Nachts habe ich trotzdem Hunger. Meine Ernährung passt und meine Werte auch, aber ich bin trotzdem unglücklich. Ich gehe eben sonst viel Essen. Gehe mal zum Bäcker und esse ein Stück Kuchen, am anderen Tag dann eben zum Japaner usw.. Hoffe du verstehst wie ich das meine. Für mich hat Essen sehr viel mit Genuss zu tun und ich muss ehrlich sagen, dass die Gerichte zwar alle lecker sind, mich aber null "befriedigen". Ich fühle mich einfach in meiner ganzen Art eingeschränkt und wenn ich mir überlege, dass das so weitergeht für die mindestens nächsten 10 Jahre, komme ich damit echt nicht klar. Alles was ich gerne esse hat halt viele Kohlenhydrate. So esse ich eben im Restaurant meistens Nudelgerichte, Pommes, Kartoffelgerichte, danach gerne ein Dessert. Zwischendurch esse ich wirklich viel Obst, am liebsten 5 Portionen am Tag. All das fällt momentan einfach weg. Die Vollkorn und Linsennudeln schmecken einfach nur eklig. Ist ja nicht so, dass ich noch nicht nach Ersatz gesucht habe 😔.
Hey, fühl dich gedrückt, es ist wirklich sch***, wenn man sich die ganze Zeit einschränken muss, ohne es zu wollen. Mich würde mal interessieren, wie deine Werte nach dem Essen sind und wenn du schon so viele Sachen probiert hast, was am besten für dich funktioniert. Was passiert zum Beispiel, wenn du ein Stück Kuchen isst? Ich musste auch auf meinen Zucker achten in der Schwangerschaft, aber mit der Zeit kennt man ja auch den Körper und weiss was man sich mal gönnen kann und was nicht. Und ich verstehe nicht ganz wie du darauf kommst, dass dieser Zustand die nächsten 10 Jahre anhält. Nach der Schwangerschaft kannst du wieder ganz normal essen und nach einem halben Jahr musst du nochmal einen GGT machen um zu sehen wie die Werte dann sind. Du bist in einer ziemlichen Negativspirale gefangen und auch wenn das für dich schwer ist, aber du musst diesen Zustand akzeptieren, solange die Schwangerschaft andauert. Und du musst halt dann trotzdem nochmal abwägen, ob du mit Insulin nicht doch eine zufriedenere Schwangerschaft hast. Ich wünsche dir alles Gute
Also zu meinen Werten kann ich ja mal Beispiele nennen: Habe mir mal 2 Kinderriegeln gegönnt und war nach einer Stunde bei 90 mg/dl. Gestern gab es Speisequark mit einem Beerenmix und Haferflocken. Da war ich nach einer Stunde bei 112 mg/dl. Zum Mittag gab es vor einer Woche Weinblätter mit Reis gefüllt und gebackenen Feta mit Salat (mit Kichererbsen). Danach war ich bei 125 nach einer Stunde. Nach zwei Stunden bei 100 mg/dl. Brötchen kann ich auch essen (ca. 1 1/2), aber da bin ich dann kurzzeitig auch über 150 mg/dl. Nach einer Stunde dann aber bei 125 im Schnitt. Reagiere extrem auf Weißmehl. Bei Obst schieße ich auch in die Höhe, aber da sinkt es auch schnell wieder. Der Nüchternwert liegt immer so bei ca. 85 mg/dl im Schnitt. Ist also alles ok. Das mit den 10 Jahren beziehe ich auf das Risiko an Typ 2 dauerhaft zu erkranken. Um das zu verhindern, muss ich mich ja weiterhin einschränken, wenn auch nicht so krass. Ja ich sehe alles negativ momentan und das find ich selbst doof, aber kann da auch einfach nichts Positives dran finden, was mich irgendwie besser gelaunt sein lässt.
Ich hatte eine Zwillingsschwangerschaft. Nach jeder Mahlzeit habe ich eine halbe Stunde auf dem Heimtrainer trainiert. Dadurch konnte ich fast normal essen. Zum Frühstück gab es 1 Scheibe Vollkornbrot mit einem Glas Orangensaft. Und ich habe konstant 4 Stunden Abstand von den Mahlzeiten eingehalten. Zugenommen habe ich in der Schwangerschaft nicht. Werte waren alle gut. Die Zwillinge gesund.
4 Stunden? Ich bekomme schon Hunger nach 2 🤣
Dann muss man Disziplin halten. Ich habe zum Ende der Schwangerschaft weniger gewogen als vorher. Viel trinken hilft auch gegen den Hunger.
Erstmal muss ich gar nichts und das ist genau der Punkt, der mich so massiv belastet, was hier offenbar null verstanden wurde. Ich will nicht dizipliniert sein, sondern mein Leben zurück und einfach nicht zig mal messen und überlegen wie viele Kohlenhydrate gerade meine Mahlzeit hat. Und ja, auch danach will ich das nicht. Genau das ist auch der Grund, warum ich mir die Schwangerschaft "wegwünsche" so hart das klingt. Und bevor jetzt wieder kommt "wie kann man so reden"...Ich kann das, weil es mir so schlecht geht, dass ich jegliche Freude am Leben verloren habe und mich wirklich 0,000 auf das Kind freue. Und das finde ich so schlimm, dass ich mir mittlerweile denke ich hätte es lassen sollen. Und Hunger zu haben ist NICHT normal und das hier wem zu raten und das noch in Verbindung mit "Disziplin" finde ich persönlich auch ziemlich bescheuert und unempathisch.
Was ist das für euch fürchterliches MiMiMi. krieg dich mal wieder ein - du bist erwachsen! Wie soll das noch werden wenn Dein Baby erstmal da ist?
Es ist immer doof in irgendeiner Form krank zu sein! Da darf man auch mal frustriert und traurig und wütend und enttäuscht sein. 😌 Am Ende kann man mit Diabetes heutzutage zum Glück sehr gut leben. Bislang hast du ja auch "nur" Schwangerschaftsdiabetes, d.h. dass du mit hoher Wahrscheinlichkeit nach der Schwangerschaft wieder alles essen kannst. Lass dich nicht von irgendwelchen Risiken verrückt machen. Wir haben alle ein Risiko für irgendetwas… Am Ende ist es dein Körper und deine Entscheidung, besonders wenn es um Ernährung und Insulin (oder andere Medikamente) oder eben auch um die Geburtseinleitung geht. Wie lange dauert deine Schwangerschaft denn noch?
Hey. Leider zu lang. Bis Mai habe ich noch und ich weiß echt nicht wie ich das schaffen soll. Mir geht es so elend damit. Habe auch einfach keine Lust mehr auf diese Laune und auf die ganze Schwangerschaft. Will nur noch, dass es vorbei ist 😔
Das ist leider noch eine Weile…😞 Aber wie gesagt: am Ende ist es deine Entscheidung. Du könntest die Schwangerschaft abbrechen. Oder Insulin spritzen und die Einleitung verweigern. Oder eben doch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen: wenn sich die Situation nicht ändern lässt, dann vielleicht deine innere Einstellung?! Dann wird vielleicht wenigstens die Stimmung besser…
Also die Schwangerschaft abbrechen wäre zu spät und das möchte ich auch gar nicht. Das Kind kann ja nichts dafür. Mache mir aber durchaus Gedanken, wie ich nach der Geburt zum Kind stehe und das nicht weil ich dem Kind die Schuld gebe, aber es wird immer die Schwangerschaft sein, die mich in ein Loch gerissen hat und mein Leben so verändert hat, dass ich unglücklich damit bin. Habe große Angst davor, dass ich ablehnend reagiere, obwohl ich das gar nicht möchte und eigentlich auch weiß, dass das Kind ja gar nichts dafür kann! Wie gesagt der Psychologe ändert auch nichts an der Diagnose. Meine Einstellung habe ich durchaus versucht zu ändern, aber leider sehe ich mich immer wieder mit einem anderen Leben konfrontiert, das ich einfach nicht führen möchte. Ich habe halt auch einen sehr ausschweifenden Lebensstil und natürlich ist mir bewusst, dass ich dafür im Alter wohl auch den Preis zahlen werde. Allerdings bin ich da von gut 15-20 Jahren ausgegangen und nicht von den 3-6 Jahren in denen sich bei 50% der Frauen eben der Typ-2-Diabetes manifestiert. Ich fühle mich einfach noch so jung, dass ich das alte Leben noch nicht aufgeben will. Ich bin eben eher der "Essengeher", "die Partymaus", die halt auch gern mal am Wochenende den Wein trinkt und dann nicht unbedingt nach einem Glas zum Wasser greift. Jetzt überlege ich ob ich genug Wasser getrunken habe und ob ich mich im Fitnessstudio anmelde...Ich bin gar nicht mehr ich. Und ja ich weiß, dass ist alles sehr gut für die Gesundheit, aber eben nur für meinen Körper und nicht für meine Psyche. Muss auch dazu sagen, dass ich sehr viel abgenommen habe und fast in einer Essstörung gelandet bin. Ich bin so froh, dass ich das vermeiden konnte und jetzt sitze ich hier und berechne Kohlenhydrate, messe zig mal am Tag Zucker, zähle Kalorien damit es bloß genug sind und bewege mich zwanghaft, damit man mir nichts vorwerfen kann. Der Spaß am Essen und auch an der Bewegung ist wieder weg, ich fühle mich wieder wie im Hamsterrad. Ich hoffe das kommt nicht falsch rüber und ich mache einfach meinen inneren Konflikt deutlich, mit dem ich momentan so gar nicht umgehen kann. Ich kann meine Einstellung dazu auch einfach nicht ändern, selbst wenn ich das wollte.
Man kann (in Deutschland) die Schwangerschaft immer abbrechen, wenn sie schädlich für die Mutter ist. In deinem Fall könnte man das sicherlich durchaus argumentieren. Ich kann natürlich auch nachvollziehen, wenn du das nicht möchtest. Ein Psychologe könnte dir helfen, deine Einstellung zu ändern. Und ein Diabetologe könnte dir helfen, eine Behandlung (sei es jetzt mehr über die Ernährung oder über die Medikation) zu finden, mit der du dich wohler fühlst. Man kann auch mit Diabetes essen gehen und Party machen. Das beweisen tausende Menschen mit Diabetes Typ eins, die die Krankheit oft schon von Kindesbeinen an haben. Wahrscheinlich kannst du dir gerade einfach nicht vorstellen, dass sich deine Situation ändern ließe. 😞 aber irgendwann wird der Mai kommen. 🙃
Tja Diabetes mit Essstörung ist ja fies. vielleicht mal behandeln lassen!
Vielleicht klappt es ja im dritten Anlauf. Also ich hatte auch Schwangerschaftsdiabetes und habe komplett auf einfache Kohlenhydrate verzichtet. Kein Zucker, kein Weißmehl, weißer Reis, Obst, etc. Stattdessen Roggenvollkornbrot, viel viel Eiweiß, viel Gemüse und viel Bewegung. Natürlich hast du nach zwei Stunden wieder Hunger, wenn Du nur Müll isst. Iss Sachen, die länger satt machen und lass mehr Zeit zwischen den Mahlzeiten! Vier Stunden mindestens. Oder iss ein paar Nüsse zwischendurch - das schickt den Blutzucker nicht dauernd rauf und dann auf Talfahrt. Informier Dich mal über den Glyx-Index und iss dementsprechend
Die letzten 10 Beiträge
- Schlafmittel
- Schwanger mit 41
- Bitte einmal helfen
- Ich weiß nicht wohin mit meiner Frage...
- Frage zu VT belastet und belastet nicht
- Alkoholkonsum beim Mann vor der Zeugung
- Sorge um fetales Wachstum – zu hohes Gewicht, zu gr. Kopf und Bauchumfang
- Wie bekommt man Beschäftigungsverbot statt Krankschreibung?
- Drohender Frühabort? Noch Hoffnung?
- Schwanger mit 41 - Angst