Katja Schulz
Hallo zusammen, ich bin 37 Jahre alt und habe bereits 3 Kinder. Ende Dezember wurde bei mir in SSW 10+4 eine missed abortion festgestellt. Im phatologischen Befund steht das es sich um eine unreife Plazenta gehandelt hat. Allerdings kann ich mit den ganzen Begriffen nichts anfangen. Ich kopiere den Text mal hier rein und vielleicht haben sie das ein oder andere schon mal gehört und können es mir etwas näher erläutern. " Mirkoskopisch sieht man Anteile einer unreifen Plazenta mit z.T. deutlich verplumpten aufgetriebenen Zotten mit einer hydropischen Stromaschwellung und vermehrten Basophilie der Grundsubstanz. Zum Teil sind die Plazentazotten von einem ein-bis zweischichtigen Chorionephitel üerzogen, welches nicht vermehrt prolifiert ist. Andere Plazentaabschnitte zeigen einen vollständigen Verlust des Oberflächenepithels und eine Fibrosierung des Zottenstromas bzw. freiliegende basophile Grundsubstanzanteile. Beiliegende Anteile der granulozytär infiltrierten Plazenta. Weiterhin beiliegend Abschnitte des Endometriums mit sekretorischer Aktivität des Oberflächenepithels und entsprechender Vakulisierung des Zytoplasmas der Drüsenepithelzellen. Weder in der Chorionplatte noch in den besser erhaltenen Plazentazotten sind überzeugend Gefäßquerschnitte abzugrenzen." Im kritischen Bericht steht dann noch das es sich um angedeutet nachweisbare Zeichen einer Palzentabildungsstörung vom Typ Windmole handelt. Windmole konnte ich im Internet ja noch recherchieren, allerdings habe ich hierzu gelesen, das es bei der WIndmole so ist, das man im US nur eine leere Fruchthöhle sehen kann allerdings keinen Embryo. Das Gegenteil ist aber bei mir der Fall, Ich habe aber meinen Embryo von Anfang an im US sehen können mit Herzschlag. Allerdings ist die Entwicklung dann bei 8+5 stehen geblieben. Vielleicht hat ja jemand von euch den ein oder anderen Begriff schon mal gehört und kann mir etwas genaueres dazu erklären. Vielen Dank schon mal Katja P.S.: habe auch schon mal im Expertenforum geschrieben, ich hoffe das ist okay so.
Hallo! Ich denke,du solltest damit zu einem Fachmann gehen und dir alles erklären lassen,damit du Gewissheit hast. Ich verstehe das ganze so,dass wenig Gefäße in der Plazenta vorhanden waren,die ja maßgebend für Wachstum etc. sind.Die Platenta ist "verkümmert",darauf weisen die ganzen anderen Fachbegriffe hin (Verlust des Oberflächenepithels,Fibrosierung,freiliegende basophile Grundsubstanz...> das Gewebe ist zurückgegangen aufgrund von Mangelversorgung). Eine Windmole/Windei ist ohne Fruchtanteile,also bei dir ist das NICHT der Fall. Liebe Grüße und mein Beileid zu deinem Verlust!
Vielen Dank für deine Antwort, da kannst du ja schon mal mehr mit den Begriffen anfagen als ich. Das hilft mir ja zumindest schon mal etwas weiter. Wobei mich natürlich am allermeisten interessiert, ob es einen Grund gibt warum sie so wenig Gefäße hatte und daher verkümmert ist. Und ob ich daran etwas hätte ändern können. Ich finde die Vorstellung ganz schlimm, das das Kind sich gesund entwickelt hätte und ich daran in irgendeiner Weise schuld bin das die Plazenta sich nicht richtig weiter entwickelt hat und das Kind daher nicht mehr versorgt wurde. In seinem kritischen Bericht schrieb der Pathologe: Es handelt sich um Anteile einer unreifen Plazenta mit regressiven Veränderungen und angedeutet nachweisbaren Zeichen einer Plazentabildungsstörung vom Typ Windmole. Die diesbezügliche Beutreilbarkeit des Untersuchungsmaterials ist aber wegen der fortgeschrittenen regressiven Veränderungen eingeschränkt. Beiliegend Anteile der entzündlich infiltrierten Dezidua und des sekretorisch aktiven Endometriums. Wie kann der Pathologe sowas schreiben? Wenn es doch gar nicht stimmt. Er schreibt zwar das die Beurteilbarkeit eingeschränkt ist, allerdings finde ich das alles sehr merkwürdig.
also ich versuch auch noch ma was zu erklären: hydropische Stromaschwellung: Stroma ist das Grundgewebe des jeweiligen Organs, also das Plazentagewebe. gehen die Zellen zu grunde geschieht das idR über die hydropische Degeneration. hydropisch hängt mit Wasser zusammen. wenn Zellen absterben stimmt der Energiehaushalt nicht mehr und es kommt zum Wassereinstrom. im Endstadium ist die Zelle nur noch ein großer Wassertropfen uns platz. vermehrte Basophilie bedeutet, dass basophile Granulozyten (weiße Blutzellen) im Gewebe gefunden werden. diese Treten bei Entzündungen auf und helfen unerwünschte Substanz abzubauen. in deinem Fall waren die unerwünschte Substanz keine Bakterien o.ä. sondern die Zellreste von den geplatzten Zellen. Das Chorion ist eine der Fruchthüllen. deswegen müssen diese an den Plazentazotten anliegen. dass diese aber wenig profiliert sind und wahrscheinlich auch die Zweischichtigkeit deutet es darauf hin, dass diese sich nicht weiter entwickelt haben (=unreif) Fibrosierungen sind Reparaturversuche. freiliegende basophile Grundsubstanz deutet wieder auf kaputte Zellen hin. das Endometrium ist die SH der Gebärmutter. sekretorische Aktivität heißt, dass sie fleißig Schleim und Nährstoffe produziert, eben auf eine SS eingestellt ist. Das Zytoplasma (Zellflüssigkeit) ist vakuolisiert (mit blasen versehen), weil es eben Sekrete (=Schleim) produziert. diese Sekrete werden in Vakuolen (Bläschen) in den Zellen gespeichert, bzw durch sie Transportiert. was die geschichte mit der Windmole angeht, der Pathologe weiß wahrscheinlich nicht, ob ein Embryo vorhanden war, oder nicht, da er vermutlich nur das Plazentagewebe erhalten hat "Die Windmole stellt eine Entwicklungsstörung der Frucht dar mit Untergang der Embryonalanlage noch vor Etablierung eines embryoplazentaren Gefäßsystems." wahrscheinlich war es bei dir eher: "Bei der Embryonalmole handelt es sich um die häufigste Ausprägungsform einer Plazentabildungsstörung. Wichtigstes makroskopisches Merkmal der Embryonalmole ist das Vorhandensein eines Embryos, mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Entwicklungsstörung (vollständig desorganisierter Embryo in Form eines nodulären oder zylindrischen Embryos oder in Form eines so genannten Kümmerlings). Bei makroskopischen Fehlen eines Embryos ist die Abgrenzung zur Windmole schwierig, so kann hier nur histologisch der Nachweis von Allantoisgefäßausläufern in der Chorionplatte Rückschlüsse auf die primäre Ausbildung eines Embryos geben." in beiden Fällen ist eine Genveränderung schuld. Deswegen wollte die Ärztin dich wohl auch zur Beratung schicken. Du brauchst dir also keine Vorwürfe machen. Der Embryo war nicht korrekt entwickelt und sicher auch nicht lebensfähig und somit kam es zum Abort, bzw vorerst zum Stillstand, der Abort wäre noch gekommen, was man auch an den Veränderungen an dem Plazentagewebe sieht. Es hatte sich schon teilweise abgelöst. so, ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen! Viel Glück für den nächsten Versuch!