Elternforum Entwicklung im 1. Lebensjahr

Persönlicher Beitrag zum Thema "schreien lassen"..

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Persönlicher Beitrag zum Thema "schreien lassen"..

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Wenn ich lese, dass Mütter ihre Babys schreien lassen, macht mich das richtig traurig und wütend... Ich möchte diesen Müttern mal eine sehr persönliche "Krannkheitsgeschichte" von mir anvertrauen und ich hoffe, dass das hier einige zum Nachdenken anregt... Ich war selbst nach Aussage meiner Eltern ein sehr schwieriges Baby, ich hab' nur geschrien und sie haben alles erdenkliche ausprobiert, um mich zufrieden zu stellen, aber ich schrie und schrie... Sie hatten noch ein Baby und meine Mutter musste schon 8 Wochen nach der Geburt halbtags arbeiten. Sie war einfach überfordert und musste morgens früh aufstehen und ihrer Arbeit nachgehen. Und es kam öfter vor, dass sie mich abends schreien ließ. Ich muss dazu anmerken, dass ich meine Eltern über alles liebe und sie für gute Eltern halte, aber das konnte und kann ich nicht verstehen, wie sie sowas mit mir machen konnten. Zu meiner Krankheitsgeschichte: ich war immer ein ängstliches und schüchternes Kind. Als ich dann 14 Jahre alt war bekam ich Depressionen und Panikattaken. Später kam noch Bulimie dazu. Bis heute (ich bin nun 28 Jahre alt) leide ich noch unter meinen psychischen Problemen, nehme Medikamente und renne von einer zur nächsten Therapie. Ich weiss, dass ich so leben muss mit meiner Krankheit. Das sitzt alles so tief, das Therapien eine Besserung bringen aber keinesfalls ein Heilung. Ich möchte nicht behaupten, dass das "Schreien lassen" das alles angerichtet hat. Sicherlich nicht. Es gibt auch viele Leute, die als Babys schreien mussten und die im Erwachsenenalter keinerlei Probleme haben. Aber in meinem Fall konnte durch dieses allein gelassen werden und schreien lassen im Säuglingsalter keinerlei Urvertrauen aufgebaut werden (laut Psychologen). Die Basis fehlt und somit auch an Stabilität. Natürlich kommt noch eine Veranlagung dazu und andere negative Erlebnisse... Aber wer sagt Euch, dass Eure Babys nicht auch diese Veranlagung in sich tragen? Und negative Erlebnisse widerfahren jedem in seinem Leben... Ich lasse meine Tochter schon hin und wieder meckern, aber "schreien lassen" würde ich sie nie im Leben. Ich möchte, dass sie mal ein glücklicheres und unbeschwerteres Leben führt als ich. Und das Risiko wäre mir persönlich zu groß! Ich bin für meine Tochter da, wenn sie schreit, weil sie mich dann braucht! Viele Grüße Line


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Hallo, ich finde, du hast ein sehr persönliches und vor allem mutiges Posting geschrieben - danke für deine Offenheit. Vielleicht bewegst du damit etwas, bei jenen, die völlig überzeugt sind, ihrem Kind auf keinen Fall zu schaden, wenn sie es schreien lassen (glaube ich weniger) oder stärkst jenen den Rücken, die wegen Schwiegermutter und Co. ab und zu an sich zweifeln, weil sie immer für ihr Kind da sind. Viele Grüße und lass dich lieb drücken Jutta


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Hallo Line, danke für dein Posting! Ich hoffe auch, dass möglichst viele deinen Beitrag lesen und gerade die Unsicheren sich davon ermutigen lassen, zu ihrem Kind zu halten und es nicht alleine zu lassen! Wie du schon sagst - das Schreienlassen wird nicht der einzige Grund für deine Probleme sein. Und jeder Mensch ist anders - nicht alle Babys die so behandelt wurden müssen zwangsläufig eine Angststörung entwickeln. Trotzdem ist es für viele Kinder sicher ein Trauma, dass sie durch ihr ganzes Leben begleitet! Ob man mich als Baby hat schreien lassen, weiß ich nicht. Aber als ich ein Kleinkind war (unter 4 Jahre) haben meine Eltern mich abends alleine zu Hause gelassen, sie sind weggegangen zu einer Einladung. Ich wachte auf und schrie und schrie vor Angst, bis zum Erbrechen. (Das hat meine Mutter mir irgendwann mal erzählt.) Seitdem wollte ich natürlich nie alleine bleiben. Auch später, als ich noch im Grundschulalter war, sind meine Eltern immer wieder abends weggegangen und haben mich alleine zu Hause gelassen. Es war immer die Hölle für mich! Ich hatte solche Angst, dass sie nie mehr wiederkämen und fühlte mich allein. Als junge Erwachsene bekam ich dann Panikattacken, die mir das Leben sehr schwer machten, konnte mich erst nach einigen Jahren halbwegs davon befreien. Heute habe ich "nur" noch eine leichte Angststörung. Manchmal wache ich mitten in der Nacht auf und bin voller Panik, ohne Grund. Meinen Eltern mache ich keinen Vorwurf, sie haben nicht in böser Absicht gehandelt, aber trotzdem wünschte ich sie hätten mich nicht einfach alleine gelassen. Meine Tochter werde ich niemals alleine sich selbst überlassen, wenn ich nicht da sein sollte, besorge ich eine Betreuung. Bitte lasst eure Kinder nicht schreien, lasst sie nicht allein! LG Alex


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Hallo Sissa, vielleicht liest du dir die Beiträge zum Thema mal gründlich durch? Ich und auch einige andere hier haben ausdrücklich nicht alle unsere Probleme auf unsere Eltern geschoben! So blöd bin ich auch nicht... Habe aber kürzlich noch gelesen: der neueste Stand bezüglich der Ursachen von Angststörungen: wahrscheinlich eine Mischung aus genetischer Veranlagung und Erziehung. LG Alex


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ich musste nach auskunft meiner mutter früher auch abends schreien, ohne dass jemand im zimmer war. erst nach einer langen psychotherapeutischen behandlung wurde ich zu dem positiven und glücklichen menschen, der ich heute bin. natürlich war es nicht nur das schreien, sondern die gesamte erziehungsphilosophie (hardliner). meine damaligen verlustängst aber gingen ganz sicher auf diese zeit zurück. danke, dass du dich an dieser stelle offenbarst, ich klink mich ein, hätte ich sonst sicher nicht getan. herzliche grüße, unsere geschichte ist sehr ähnlich P.S.: gib nicht auf, therapie kann auch heilung bedeuten, nicht nur besserung - bleib am ball, vielleicht findest du den/die richtige, mit dem/der du alles zu ende bringen kannst - es geht


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Ich finde es auch sehr mutig von dir, das hier so zu schreiben. Meine Mutter hat mir gesagt, dass sie mich (wie auch schon meine Schwestern vor mir) abends im Stubenwagen immer in die Küche geschoben hat. Tür zu und dann "Gute Nacht". Am nächsten Morgen ist sie erst wieder gucken gekommen. Das war so üblich (habe es auch schon von anderen gehört) und wir haben dann ja auch bald ganz brav durchgeschlafen ... Insbesondere mein Vater war streng mit uns, als wir Kinder waren. Als wir noch sehr klein waren, gab es auch mehr oder weniger regelmäßig den berühmten Ar... voll, eine Ohrfeige oder auch der Teppichklopfer musste herhalten. Später, als kleinere Schulkinder, waren wir dann gut erzogen und es reichte schon ein Blick von ihm, damit wir wussten, wie wir zu funktionieren hatten. Ich mache meinen Eltern insofern keine Vorwürfe, als dass es heute 1.) nichts mehr nützen würde und 2.) sie es nicht besser wussten. Trotzdem bedauere ich sehr, dass ich es (bin jetzt 38) in meinem ganzen Leben nie geschafft habe, ein wirklich gutes Verhältnis gerade zu meinem Vater aufzubauen. Als Kind hatte ich immer Angst vor ihm und heute haben wir ein freundliches, aber doch irgendwie kühles Verhältnis zueinander. Ich glaube, man sollte seinen Kindern Liebe, Achtung (!) und Aufmerksamkeit entgegenbringen. Was man manchmal so lesen muss - so würde ich keinen Hund behandeln. Dir alles Gute und viele Grüße! Agnetha


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Liebe Line... Mir geht es ähnlich wie Dir (Panikattacken, Depressionen, Verlustängste, etc.)! Bei mir hat es mit Sicherheit auch noch andere Ursachen, bin z.B. mit 12 Wochen für 10 Wochen zu Verwandten gekommen, als ich 14 war ist mein Vater gestorben, etc. was sicherlich auch alles eine Rolle spielt. Wurde aber wohl auch oft und lange schreien gelassen...und vielleicht wurde damit damals der Grundstein gelegt...wer weiß?! Liebe Grüße an Dich und weiterhin viel Kraft!


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Also Kind schreien lassen,sehe den Sinn darin noch nicht so ganz für mich Ich persönliche halte esso,das ich meine kleinste 3Monate mal meckern lasse da ich noch eine große Tochter von 7 Jahren habe und nicht immer sofort rennen aber schreien lassen niemals könnt ich gar hören ohne das es mir in der Seele weh tun würde ich denke das ist auch der Mutter Instinkt der sich dann meldet das man einfach hingeht zu seinem Kind ....Und dise blöden Sprüche von wegen so verzieht man sein Kind ...Nur soviel zu dem thema meine Kleine ist 3 Monate geht abends um 22.00 Uhr ins bett schläft bis 9.00 fest durch manchmal auch mal etwas länger und macht mittasg brav ihre Schläfchen ganz ohne training kam ganz von alleine und ich böse Rabenmutter lege sie sogar noch in Ihr eigenes Zimmer in Ihr eigenes bett :o)))))


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Hi ! Das Problem was hier ist kann ich dir genau erklären, hier wird das Thema "schreien lassen" so aufgebauscht als wenn das Kind stundenlang in seinem Bettchen liegt und irgendwann so geschwächt ist, daß es vor völliger Erschöpfung einschläft. Genau DAS tut keine Mutter die heir schreibt ich lasse mein Baby mal schreien...sondern andere bauschen es so auf und die anderen springen auf den Zug auf. Meine Tochter hat auch mal geschrien und ich bin nicht sofort "gehopst"...so wie jede andere Mutter oder Tagesmutter nicht die noch weitere Kinder zu betreuen hat. Das ist hier fakt um das es hier geht wenn eine Mama mal schreibt " ich habe mein baby schreien lassen "...unterstelle ich jetzt allen Rabenmüttern einfach mal.... LG steffi ( RaL)


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Ein sehr anrührender Beitrag. Ich möchte mich gern einklinken, nicht mit Spätfolgen von mir, sondern von meinem Kind: Sohnemann hat eine ziemliche Krankheitsgeschichte hinter sich, seit er 4 Monate alt war. In dieser Zeit hat er oft - und scheinbar völlig grundlos - geschrien wie am Spiess. Wir sind teilweise auf dem Zahnfleisch gegangen, weil wir - auch nachts - SOFORT gerannt sind. Vorher haben wir auch nicht zu den Eltern gehört, die bei jedem "Piep" rennen, aber es gab hier keine "Pieps" mehr, sondern nur "Ruhe" oder "Hysterie". Jeweils Wochen, teilweise Monate später stellte sich erst heraus, dass unser Kind tatsächlich ein Problem hat(te) und wir waren so froh, unserem Kind in der gesamten Zeit permanent (nach unseren Möglichkeiten) zur Seite gestanden zu haben und nicht auf all die "klugen" Menschen gehört zu haben, die uns mehrfach täglich erzählt haben, wie sehr wir unser Kind verwöhnen würden. Heute ist er - trotz des Traumas in der Babyzeit - ein aufgeschlossener, selbstbewusster und fröhlicher 4,5jähriger. Wir glauben fest daran, dass es - unter anderem - daran liegt, dass er jederzeit mit der Unterstützung seiner Eltern rechnen konnte (und kann) und wir würden es immer wieder so machen!


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Hi Line. Versteh dich bestens, möchte deine Aussage untermauern. Hab auch als junge Frau eine Angststörung entwickelt. Meine Eltern erzälen mir, ich sei ein ungewöhnlich pflegeleichtes Baby gewesen - man hätte mich "gar nicht wahrgenommen". Kam Besuch, hätten die Gäste oft erst nach Stunden bemerkt u. erst nachdem meine Eltern es erwähnten, ach, ihr habt ein Kind?! Wo denn? Sie haben mich einfach in einem anderen raum herumliegen lassen. Kein Tragen, kein Einschlaf-Ritual ("du hast dich irgendwann im Ställchen in die Ecke gekuschelt und geschlafen"). So lange ich denken kann hatte ich Verlustängste. Sicher auch durch diese frühen Erfahrungen von Ignoriert-werden. Kann also auch ganz ganz ruhige Kinder betreffen, auch die brauchen Zuwendung! Viele liebe Grüße


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Das liest sich alles so traurig....:-( Leute, hört auf Euer Herz und begleitet Eure Kinder solange und sooft sie das brauchen. Es zahlt sich sicher aus. lg!


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So wie ich das jetzt hier gelesen habe geht es um das Schreien wenn die Kleinen ins Bett sollen. Ich habe es einmal probiert Otto früher ins Bett zubringen weil ich mal einen Abend mit meinen Mann verbringen wollte. Aber klein Otto hat nur geschrien so ca. 15 Minuten (nicht am Stück). Also habe ich ihn doch wieder aus dem Bett geholt. Nun gehen wir alle zusammen 24 Uhr ins Bett und Otto schläft ohne Probleme ein. Leider haben wir so keine Zeit für uns. Ich muss aber mal dazu noch sagen, dass ich Otto abends auch schreien lasse. Otto hat abends immer diese Unruhe in der er wahrscheinlich das geschehne verarbeitet. Und da hilft nix, auch tragen hilft nur kurz. Also lasse ich ihn schreien. Und wenn das vorbei ist geht es Otto wieder gut. Er ist dann fröhlich und wieder total ausgeglichen. ABER: Ich setzte mich zu ihm und lege meine Hand auf ihn so das er weiss ich bin da und höre ihm zu. Also bitte achtet darauf um welches Schreien es sich handelt. Es kann auch befreiend sein mal richtig zu schreien und vielleicht würde es uns auch mal helfen einfach mit zu schreien :D


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..ein super Satz von dir.... Möchte noch was hinzufügen.... *und bedenkt das jedes Kind unterschiedlich ist, das eine will mehr und das andere weniger begleitet werden, will heißen das eine braucht es mehr das andere weniger* Steffi (RaL)


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Natürlich liest sich das traurig. Aber so ist nun mal meine Geschichte (und anscheinend auch die von anderen hier im Forum), was soll ich mir da schön reden?! Und auf mein Herz höre ich sowieso, deshalb handele ich auch so, wie ich es jetzt tue und ich bin zufrieden damit... Versteh Dein Posting nicht so ganz, aber vielleicht war es ja auch auf etwas anderes bezogen... Viele Grüße Line


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Das sind alles sehr bewegende Geschichten :-( Meine persönliche Erfahrung geht da in die andere Richtung. Ich hatte das Glück, dass meine Familie immer schon gegen das Schreien-lassen war, meine Mama war damals schon sehr *alternativ*, hat mich nie schreien lassen. ich durfte auch bei meinen Eltern schlafen solange ich wollte - und ich kann mich noch heute ganz genau auf den Geruch im Bett meiner Mama erinnern :-) Als meine Tochter 7-8 Monate alt war, waren unsere Nächte sehr hart für mich. Sie wurde wirklich oft wach, ich war sehr verunsichert und war oft kurz davor sie echt schreien zu lassen, zu ferbern, wie auch immer, weil ich mir damals auch den ganzen Mist einreden ließ. Als ich echt kurz davor war es zu tun, hatte ich einen Traum aus meiner eigenen Babyzeit: Ich wachte auf, hatte Angst obwohl ich selbst nicht wusste warum. Ich hab geweint. Und dann kam meine Mama, hat mich getröstet, in de Armen gewiegt und ich bin in ihrem Arm wieder eingeschlafen. Der Traum war sowas von wunderschön :-) ich fühlte mich wirklich so wohl, wie sich nur ein glückliches, sorgloses Baby fühlen kann. ich fühlte mich erleichtert, weil ich wusste, da ist jemand, der IMMER IMMER IMMER für mich da ist! Natürlich habe ich meine Tochter danach NICHT schreien gelassen! Wenige Tage später lernte sie krabbeln - und schlief von dem Tag an (erstmal) so gut wie durch :-) Danke Mama, dass ich nie alleine schreien musste :-) Ich profitiere heute noch davon, und meine Kinder auch!


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Hallo Line! Es tut mir total leid für Dich, dass Du solche Probleme hast und ganz laienhaft kann ich mir schon vorstellen, dass die Ursprünge in dem Gefühl des Verlassenseins am Abend, wenn Du schreien musstest und niemand kam, liegen könnten. Ich bin da ganz mit Dir auf einer Linie: Ab und an mal meckern ist ok, doch selbst dann lasse ich meinen Lütten nicht allein sondern erzähle ihm was, streichel ihn usw. Schreien lassen könnte ich ihn nie (und musste auch seine Schwester nicht), wie schafft man das eigentlich? Ich würde durchdrehen, wenn ich nichts gegen den Kummer meines Kindes tun würde und es nicht mal versuche. VLG Svenni


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Danke für deinen Beitrag, und all die anderen bewegenden Geschichten. Wahrscheinlich werden undsere Kinder noch einiges in ihrem Leben verkraften müssen. Wir sollten sie solange es geht doch davor bewahren und ihre Bedürfnisse erfüllen, damit sie stark genug sind mit den Widrigkeiten des Lebens fertig zu werden. Meine Eltern sind sehr früh gestorben und ich hatte daraufhin eine harte Kinder- und Jugendzeit mit allerlei Terror und Störungen. ABER irgendwie weiß ich, dass meine Babyzeit geborgen gewesen sein muss (es kann mir keiner mehr davon erzählen), denn ich erinnere mich durch meine Torcher nun auch an einige ganz frühe Dinge und diese strahlen alle soviel Geborgenheit aus. Ich bin mir sicher, dass ich dadurch trotz aller Widrigkeiten ein fröhlicher, ausgeglichener und zufriedener Mensch bin. Dieses Polster möchte ich meiner Tochter auch geben!!!! LG Suna mit Fiona (20Monate)


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Hi, hab mal im Forum vorbeigeschaut und diesen Beitrag gelesen und muß jetzt unbedingt dazu etwas los werden. Mein momentan jüngster ist 10Monate alt und ein fröhliches, aufgeschlossenes Baby. Leider war das nicht immer so. Er war die ersten 4Monate ein reines Schreibaby - geburtstrauma, starke Rückenverspannung - daher gingen wir mit ihm auch mehrmals zur Therapie. Habe bereits eine 3jährige Tochter und daher habe ich natürlich auch andere Verpflichtungen. Er schrie wirklich pausenlos, doch im Tragetuch beruhigte er sich ein wenig. Leider konnte man nicht alles im Tragetuch erledigen und selbst wenn ich ihm arm hatte und mich aufs klo setzte schrie er. Da er in Bewegung sein wollte. Also ihr könnt mir glauben oder nicht, es gibt nichts furchtbareres als so ein schreikind und ich denke nicht das irgendeine Mama hier freiwillig ihr kind schreien läßt, wenn es mit irgendeiner Möglichkeit ruhigzustellen ist. Und die ganzen Probleme die jetzt bei Euch vorhanden sind .... tut mir leid für euch, aber irgendwie finde ich es sehr einfach alles auf eure Eltern und das `schreien´ zu schieben. Habe selbst gute freunde die schwere Depressionen bzw. Bulemie haben und bei ihnen werden andere gründe angegeben. liebe grüße, ruth


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Hallo Ruth. Ich bin auch der Meinung, dass man von seinem Kind natürlich nicht immer alles Leid fern halten kann (so gern man das täte/ könnte). Das geht einfach nicht, so ist das Leben. Aber ich glaube, hier wollte auch niemand sagen, wer sein Kind mal nicht trösten kann, riskiert eine psychische Störung. Wichtig ist aber bestimmt die grundsätzliche Erziehungshaltung. Wenn die Bedürfnisse der Kleinen immer und immer wieder übergangen werden, kann das sicher ein Auslöser sein für eine eher instabile Persönlichkeitsentwicklung. Das glaube ich ganz bestimmt. Ein Schreikind, das Eltern hat, die einfach da sind und es streicheln/ halten, wenn es so brüllen muss, leisten Schwerstarbeit und tun ihrem Kind ganz sicher was Gutes, auch wenn es nicht gelingt, das Schreien zu stoppen. Das hat ja auch viel mit dem Temperament der Kleinen zu tun. Manch ein Mini muss so eben die Tageseindrücke verarbeiten. Also, was ich sagen wollte: Wichtig ist, dass die Kleinen spüren, dass sie wichtig sind und dass man sich um sie bemüht. Und wenn man dann manchmal scheitert bei seinen Betreuungsversuchen, ist das erstens nur menschlich (oh Mann, wie oft konnte ich meine Tochter nicht so beruhigen, wie ich´s gern gehabt hätte...!) und bestimmt auch unerheblich, wenn die Erziehungshaltung insgesamt stimmt.


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Hallo Ruth! Hättest Du mein Posting und auch die der anderen genau gelesen, hättest Du wahrscheinlich verstanden, dass ich den Grund meiner Probleme nicht nur auf das "schreien lasse" zurückführe. Ich sprach ebenfalls von negativen Erlebnissen und einer genetischen Disposition... Muss man vielleicht auch eine Grundahnung von Psychologie haben, um das zu kapieren... Im Säuglingsalter bzw. in der oralen Phase wird das Urvetrauen gebildet. Dieses kann nur entstehen, wenn die Grundbedürfnisse eines Säuglings stets befriedigt werden! Dann lernt ein Baby, dass es sich auf seine Bezugspersonen verlassen kann. Dieses Urvertauen bildet die Basis für die weitere psychologische Entwicklung eines Menschen. Nun eine Frage: Wie kann sich ein Mensch weiterhin gesund entwickeln, wenn schon die Basis angekratzt ist? Kann gut sein, dass für Deine Freunde andere Gründe angegeben werden. Jede Krankheitsgeschichte ist halt individuell zu betrachten... Nochmal allgemein: Unter "schreien lassen" verstehe ich, wenn das Baby lauthals schreit, und man nicht bemüht ist schnellstnöglich seinem Baby zu helfen. Hilfe kann hier ja schon allein das "neben dem Kind sitzen sein". Solange man dem Kind signalisiert "ich bin für dich da" ist doch alles in Ordnung. Man kann das Schreien ja nicht vermeiden und soll man ja auch gar nicht. Das ist für die kleinen Mäuse ja die einzige Möglichkeit zur Kommunikation. Bitte in Zukunft genauer lesen und dann schreiben! Viele Grüße Line


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hi line, ich wollte dich in keinster Weise angreifen. Es tut mir auch leid für dich das du solche Probleme durchmachen mußtest und selbst jetzt noch damit zu kämpfen hast. Mir geht es einfach um die verallgemeinerung. Ich bin halt der Meinung das man nicht immer alles in einen Topf schmeisen kann. Das bei dir das ´schreien lassen´ ein Grund dafür sein kann, da wird wohl dein Psychologe schon recht haben. Der hat ja schließlich studiert und die nötige Ausbildung dazu gehabt. Mich nervt einfach nur, damit meine ich nicht dich, wenn man alles auf seine Kindheit schiebt. Komme selbst aus einer Kinderreichen Familie und meine Eltern haben sicher (wir sind alle unvollkommen) Fehler gemacht. Doch eine Schwester von mir, mittlerweilen 40Jahre, hat ihr leben einfach nicht in den Griff, ihre Kinder einfach verlassen und ist untergetaucht. Ihre Begründung: unsere Mutter hat ihr leben versaut ......... und so etwas nervt, warum schaffen es 5 normal zu sein und bei einer ist die Kindheit schuld? Ich finde das wir als Eltern die Verantwortung für unsere Kinder tragen, aber die Zeit kommt in denen die Kinder selbst erwachsen sind und Eigenverantwortung übernehmen sollten. Das geht am besten wenn man vorwärts schaut und nicht immer in die Vergangenheit. Wie ich schon sagte, es ist kein Angriff auf dich, wie könnte ich, es ist einfach meine Meinung die ich vertrete. Ich wünsche dir alles gute und hoffe das es dir in naher Zukunft besser geht. Lieben gruß, ruth