Elternforum Rund ums Baby

Kleinkind hasst uns

Kleinkind hasst uns

Mephis

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Unsere 4 jährige Tochter ist aktuell auf dem Trip, dass sie uns hasst, wenn wir ihr etwas nicht erlauben. Leider müssen wir sie aktuell sehr oft zurechtweisen, da sie wiederholt und bewusst Dinge tut, die sie nicht machen soll. Den Zaun hoch klettern, nicht zuhören, auf Aufforderung nicht eingehen.. alles muss man öfters sagen und am Ende wirds immer ungemütlich. Den Papa hat es da noch härter erwischt. Sie wünscht sich lieber, dass Opa ihr Papa ist. Sein Geduldsfaden ist noch kürzer und oft übernehme ich dann damit es nicht eskaliert. Wahrscheinlich sind wir einfach schon zu eingefahren in allem. Diverse Ratgeber für das Alter habe ich alle gelesen, aber sie reagiert nicht auf die Tips. Wenn sie etwas nicht will, und das ist fast alles, hilft auch kein Entscheidung ihrerseits ob es zum Beispiel die grüne oder pinke Zahnbürste sein soll. Nach 5 Monaten ohne Windel trägt sie aktuell wieder eine, weil es auch da einfach nicht klappt, sie geht nicht rechtzeitig zur Toilette und die nasse Hose stört sie auch nicht. Wir sagen dann immer, dass wir verletzt sind wenn sie sagt, dass sie uns hasst. Und dass wir sie lieb haben. Ob es bei ihr ankommt weiß ich nicht. Wir haben in 6 Wochen einen Termin zur Familienberatung. Habt ihr bis dahin Tips wie wir gewisse Regeln durchsetzen ohne, dass sie uns am Ende wutentbrannt beschimpft?


Fleurdelys

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Antwort auf Beitrag von Mephis

Das Verhalten haben wir bei unserer fast Vierjährigen auch, ich denke das ist für das Alter ein Stück weit normal. Ich kann nur raten, ruhig und bestimmt Grenzen setzen wie ein Leierkasten und nicht persönlich nehmen. Meine Tochter sagt immer "Ich mach das jetzt, sonst bist du nicht mehr meine Freundin!" Dann sage ich ruhig, dass ich ja ihre Mama bin und nicht ihre Freundin und es bleibt dabei. Ein anderes Mal schreit sie: "Dann bist du nicht mehr meine Mama!" Ich antworte ruhig, dass ich immer ihre Mama bin und es bleibt bei Nein. Dann darf sie schreien und toben und wenn sie mich beschimpft, sage ich, dass das nicht in Ordnung ist aber gehe auch nicht weiter drauf ein. Das kann man in einer ruhigeren Minute nochmal ansprechen. Es ist hart, keine Frage, ich komme auch oft an meine Grenzen. Die Familienberatung ist mit Sicherheit eine gute Idee.


12Mami

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Antwort auf Beitrag von Mephis

Ich denke auch dass das für das Alter ein Stück weit normal ist. Ansonsten würde ich nochmal prüfen warum/weshalb ihr sie genau zurechtweisen müsst und ob das wirklich notwendig ist. Wenn man ständig und überall "nein das darfst du nicht" oder "tu jetzt bitte das" etc hört, hat man am Ende des Tages auch keine Lust mehr drauf das zu machen was die anderen wollen und ständig zu kooperieren - die Kinder müssen sich ja schon recht viel eigentlich nach uns richten. Auch zb weil du sagst sie reagiert oft nicht...spielt sie zb vielleicht gerade vertieft wenn du sie ansprichst..dann kann man es ja verstehen dass sie nicht reagiert, weil sie halt gerade spielt (wir wollen ja auch nicht ständig unterbrochen werden wenn wir ein Buch lesen bzw dann noch aufgefordert werden was anderes vielleicht zu machen usw). Ich hoffe man versteht worauf ich hinauswill...


misssilence

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

So sehe ich das auch. Außerdem finde ich schwierig, dass ihr sagt, dass euch die Aussage verletzt. Denn: eure Tochter will euch nicht verletzen und versteht das Ausmaß dieser Aussage noch nicht. Und mit eurem Verletztsein weist ihr sie zurück. Dabei will eure Tochter euch sehr wahrscheinlich etwas sagen - sie hat irgendwelche Bedürfnisse, die IHR nicht seht. Es trifft sie dann also doppelt hart. Ideen, wo der Schuh drückt: - zu wenig Autonomie im Alltag. - zu viel Rücksichtnahme wird verlangt, zB auf ihren kleinen Bruder. - sie fühlt sich nicht geliebt und verucht negative Aufmerksamkeit zu erhalten, da sie zu wenig echte Verbindung zu euch hat. - es ist eine etwas verspätete nachgeburtliche Geschwisterkrise. - etwas ist im Kindergarten vorgefallen (Personalwechsel? Ein Kind will nicht mehr spielen?) Unsere fast 4-jährige hat(te) auch erst so eine Phase. Bei ihr ist es auf jeden Fall zu wenig Autonomie im Alltag (wir haben nicht schnell genug auf ihre Entwicklung reagiert) und vermutlich gepaart Geschwisterkrise (die Kleine Schwester hat gerade laufen gelernt und stört gerade jedes Spiel). Das versuchen wir nun anders zu regeln und es wird bereits etwas besser. Zu einem gewissen Grad ist das glaube ich normal in dem Alter - jedes Alter hat ja so seine Eigenheiten. Wichtig ist, da nicht verletzt oder beleidigt tu reagieren. Und ein absoluter Gamechanger: aktives Zuhören! Also nicht: "du verletzt nich wenn du sagst du hasst mich" sondern "wow, bist du wütend auf mich! Du findest mich gerade richtig doof". Etc pp. So habe ich einiges bei unserer Tochter herausgegeben  :-) Erst im Urlaub: riesen Theater abends. Zwei Stunden getobt, gebissen, sich ausgezogen, Schwester geschlagen, geschrien sie hasst uns alle - weil sie angeblich nicht müde war. Durch aktives Zuhören bin ich zum eigentlichen Problem: sie hatte ganz dolle Heimweh. Wir Eltern haben uns dafür dann eine Strategie überlegt und siehe da: das Zubettgehen war wieder entspannter. Unsere Kinder WOLLEN mit uns reden, wir müssen nur zuhören.


misssilence

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Achso, nicht dass das falsch rüber kommt: schlagen etc wird natürlich unterbunden. Idealerweise lenken wir die Körperliche Energie um, schnappen uns zB die Arme und gehen in die Bewegung rein. Oft hilft das, die Spannung zu lösen. Wird unsere Tochter dagegen richtig wild, stoppen wir das: stopp, ich möchte nicht geschlagen werden. Mir ist wichtig, dass alle heile bleiben.


Yourie

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Bei uns ist es ähnlich. Mein 4 jähriger ist zur Zeit sehr schnell wütend und egal ob wir da "schuld" dran sind oder überhaupt nichts damit zu tun hatten, sind immer wir die Beschuldigten. Er sagt nicht, dass er uns hasst, aber beschimpft uns auch gerne in seiner Wut.  Ich weiß nicht ob ich die wirklich Tips geben kann. Aber wenn es wiederkehrende Situationen sind, bringt es da nichts das Mal mit ihr zu besprechen, wenn sie Mal gut drauf ist? Und zu sagen warum etwas zb nicht erlaubt ist. Ohne es einfach nur zu verbieten. Bei uns hilft manchmal ganz gut in der akuten Situation wo er wütet ihn einfach Mal in den Arm zu nehmen und zu sagen, gell das brauchst du jetzt Mal...dann kommt er manchmal tatsächlich runter


starlight.S

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Na Familienberatung klingt doch gut, da könnt ihr genau schauen was im Alltag bei euch so los ist. Grundsätzlich kennen wohl gast alle Eltern solche Phasen, eine  Ablösung die immer wieder in Schüben auftritt und in fer Pubertät gipfelt. Das ist ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt. Ich wurde such vom Geburtstag meiner Kinder ausgeladen (natürlich nur im Streit und nicht wirklich, geht ja schlecht 😅), als blöde Mama betitelt und hab häufig gesagt bekommen, dass sie lieber bei XY wohnen wollen... da ds immer dann kam, wenn ich aus Kindersicht total gemein, fies etc. war habe ich einfach als Ausdruck ihrer Wut ind keineswegs persönlich genommen. Wenn dir euch das nicht gelingt, solltet ihr hinschauen... ich hab oft gesagt, dass sie es nicht ändern können, dass ich ihre Mama bin und die lieb hab, aber ohne darauf rumzureiten. Ganz oft sind Kinder die nicht kooperieren überfordert (z.B. müde vom Kiga Tag). Beobachtet die Situationen mal und zwar wann läuft es gut? Versucht davon mehr zu machen und fokussiert nicht das Negative.  Und nicht vergessen, Ablösung ist wichtig um ein selbstständiges und selbstbewusstes Kind zu bekommen... auch wenn es doof für Mama und Papa ist, wenn die kleinen Kuschelmäuse so ungemütlich werden. 


Mephis

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Erstmal danke für euren Input. Vieles davon trifft wahrscheinlich zu. Im Alltag zu oft nein, die kleine Schwester, die ebenfalls Aufmerksamkeit bekommt, auch wenn sie total pflegeleicht ist. Ich lasse sie auch oft Sachen durchgehen, auch wenn es mich innerlich stört. Damit ich mich eben nicht durchsetzen muss. Mein Mann meint dann oft ich wäre zu Lasche, müsste mehr schimpfen damit sie endlich mal hört. Ich erkläre ihm dann auch warum es mir in dem Moment nicht wert ist ihr Bedürfnis zu unterbinden. Vorhin vorm Zubettgehen meinte sie auch nochmal deutlich, dass sie Papa hasst. Sie hat ihn aber dabei nicht angeguckt und auch gekichert. In der Kita testet sie sich auch viel aus. Wir vermuten, dass in ihrem Kopf momentan zu viel los ist um zu kooperieren. Zu viel, sodass es auch mit dem trocken bleiben nicht klappt. Ich vermute mittlerweile ADS bei ihr. Sie ist einfach immer schon sehr unruhig und impulsiv. Und wenn es das nicht ist, dann hoffe ich, dass die Phase schnell vorbei ist. Im Vergleich zu ihrer kleinen Schwester ist sie aber schon immer sehr viel fordernder. Das macht es leider nicht einfachere damit umzugehen.


Btby

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Ich komme nicht dahinter wie man darauf kommt von seinem Kind gehasst zu werden. Es ist ein vierjähriges Kind, lass die Kirche im Dorf 


JoMiNa

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Ich würde das Wort "hassen" einfach an mir abprallen lassen. Mein Sohn hat auch schon gesagt, dass er den Papa nicht lieb hat. Da habe ich einfach "Das stimmt nicht" geantwortet und das Thema gewechselt. Wenn sie das sagt, weiß sie doch gar nicht, was das Wort bedeutet. Sie möchte damit einfach nur ihre negativen Gefühle ausdrücken. Und außerdem springt ihr darauf immer so schön an und sie hat garantiert eure Aufmerksamkeit. Andere Kinder benutzen an der Stelle aufgeschnappte Schimpfwörter. Diese negativen Gefühle, wenn sie etwas nicht darf, werdet ihr auch nicht wegbekommen. Wie viele Erwachsene regen sich bei 60 in der Baustelle auf, und dann noch ein zweites Mal, wenn sie geblitzt werden  Wie man generell damit umgeht, dazu habt ihr schon Tipps bekommen, und ich finde es auch super, dass ihr zu der Beratung geht.