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Dreijähriger "dreht durch", wohl bei Müdigkeit und fehlender Aufmerksamkeit (oder was noch?)

Dreijähriger "dreht durch", wohl bei Müdigkeit und fehlender Aufmerksamkeit (oder was noch?)

auf der Reise

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Uff, lang. :-( Mein Dreijähriger (K1) hat seit ca. 1 Woche jeden Tag 1x (selten 2x) eine Zeit, in der er "durchdreht": Er kann überhaupt nicht stillhalten und ist spürbar enorm aufgedreht. Er übertritt konstant absichtlich Grenzen, v.a. durch leichtes Schlagen oder Fast-Schlagen, Werfen von Dingen (z.T. auch auf mich), lautes Rufen oder Singen (wenn ich abends um etwas weniger Lautstärke bitte) - meist alles hintereinander durcheinander. Die objektiven Folgen sind gering (idR kein schmerzhaftes Schlagen, geworfen werden Dinge, die nicht kaputtgehen wie z.B. die Lappen aus einer Schüssel, eine relativ weiche Wickelauflage usw.), aber ich finde es ziemlich unangenehm. Hin und wieder bekommt auch K2 "etwas ab", da ist meine Toleranz noch geringer. Dabei lacht K1 meist non-stop ein bißchen wie ein "Irrer" - vermutlich die Steigerung des Lächelns, wenn kleine Kinder wissen, daß sie etwas Unrechtes tun. Zuhören oder reagieren geht natürlich gar nicht. Das dauert, hm, vielleicht 10-20 Minuten (?) und endet meist erst in Tränen, wenn ich zunehmend drastischer und negativer reagiere. Vorher bekomme ich ihn absolut nicht mehr "runter". Großer Mist. Danach kuscheln wir zwar noch, sind wieder gut miteinander... aber ich möchte natürlich nicht nur ein "wenn Mutter geschimpft hat, reiße ich mich danach zusammen und bin dann ein braves Kind". :-( Probiert habe ich ein paar Sachen von gutem Zureden (Sagen, daß ich ihn liebe, oder auch klare Ansagen, was er bitte tun soll) oder Körperkontakt-Anbieten über körperliches Abreagieren-Lassen zu Massage. Letztere begann mit einem Halb-auf-den-Boden-Drücken (um mich und K2 gerade zu schützen), was K1 seltsamerweise mit sich machen ließ. Am Ende der Massage war tatsächlich Ruhe; sobald K1 aufstand, ging es aber wieder los... Ich habe auch schon Zimmertüren (ab)geschlossen (damit K2 und ich gerade nichts mehr abbekommen und K1 sich abreagieren könnte), worauf aber meist quasi sofort mit Weinen reagiert wird, selbst wenn die Türen mit Glasfenster etwas durchsichtig sind. Das Weinen endet, sobald ich die Tür wieder öffne, dann geht das Durchgedrehte weiter. Heute abend habe ich eine Tür nur 5-10cm weit geöffnet gelassen. Das ging besser (weil noch  Sichtkontakt war, aber K1 nicht durch die Tür angeln konnte?), beruhigte die Lage aber auch nicht. Einfach nur abwarten scheint auch wenig zu bringen. Außerdem sind es Situationen, in denen ich die Kinder zum Abendbrot, ins Bett o.ä. bringen möchte. Auch für K2 möchte ich nicht stundenlang einfach nur warten, schon so wird der Abend dadurch viel zu lang. Einmal hat K1 plötzlich selbst die Kurve bekommen, als er eins seiner Kuscheltiere "gefunden" hat - und meinte, er habe es vorher vermißt. Plötzlich Ruhe. (Da die Situation in einem anderen Zimmer begann und die Kuscheltiere überhaupt noch kein Thema waren, kann es nicht die wirkliche Ursache gewesen sein.) Es passiert meist abends oder beim Heimkommen, wenn K1 halt erschöpfter ist. Und kurz davor habe ich mich oft verstärkt um K2 gekümmert (Füttern, wenn K2 immer wieder etwas ausspuckt; Wickeln; K2 trösten; o.ä.). Zum Teil mußte ich dadurch auch eine Bitte von K1 (z.B., auf den Arm genommen zu werden) etwas aufschieben; z.T. will K1 danach auch nicht mehr - was aber im Alltag hin und wieder auch mal vorkommt und sonst folgenlos bleibt (z.B. will er erst auf den Arm, muß kurz warten, spielt dann schon etwas anderes und will nicht mehr auf den Arm). Also wohl ein wichtiger Auslöser "Kooperationsfähigkeit (bzw. Impulskontrolle) aufgebraucht" (obwohl ja noch genug vorhanden, um keine wirklich schlimmen Dinge zu tun?!), wenn K2 gerade im Fokus stand. Aber auch das ist ja nicht neu im Leben von K1? K1 möchte in letzter Zeit eh "mehr", v.a. mehr "auf den Arm nehmen". Ursachen sind mir nicht wirklich klar - K2 geht jetzt in die Betreuung, das wird zwar mal erwähnt, sollte aber eigentlich keinen riesengroßen Unterschied machen, da K1 eh schon in der Kita war und es also nicht zu Hause mitbekommen hat. K2 lernt gerade ein paar Sachen (etwas stapeln, nicht nur Sachen auseinander nehmen, sondern auch mal etwas zu bauen versuchen o.ä.)... aber eher nichts Weltbewegendes für K1? Ich erwähne die Fortschritte von K2 nicht so oft in Anwesenheit von K1. Glaube ich. K1 und K2 "spielen" neuerdings hin und wieder mal ein bißchen zusammen, was noch sehr von K1 dominiert wird. An mehreren Tagen war ich ziemlich erschöpft, aber auch das traft nicht immer zu. Kann also alles etwas beitragen, aber für mich nichts so ganz Schlüssiges. Ich werde leider nur langsam besser, auf diese "Durchdreh"-Situationen besser zu reagieren. Ich wäre dankbar für alle Tips zu Ursachen, Auslösern (und deren Verhinderung!) und v.a. gutem Umgang damit. Danke!!


misssilence

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Für mich liest sich das eigentlich nicht dramatisch. Kann es sein, dass DU einfach eine sehr kurze Zündschnur hast? Ich kenne das von mir selbst, dass ich übermäßig negativ auf eigentlich normales Kleinkindverhalten reagiere, wenn ich am Ende bin. Mal abgesehen davon, dass es oft müßig ist eine konkrete Ursache zu suchen, so entwickelt sich auch ein Dreijähriger weiter und das auch mal sprunghaft. Das kann dann auch mal zu nervigen Verhalten führen. Alternative Ideen: sucht er vielleicht bewusst den Konflikt, um sich entladen zu können? Ist er übermüdet oder nicht müde genug abends? Gibt es eigentlich eine/n Partner/in, der unterstützen kann?


JoMiNa

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Sehe ich genauso, Kinder drehen nun mal manchmal durch. Ich würde da auch nicht groß nach Ursachen suchen und alles zerdenken. Solange es nur eine kurze Zeit einmal am Tag ist.  Du schreibst, du willst kein Kind, das sich erst zusammenreißt, wenn Mama schimpft. Aber was willst du dann - einen 3jährigen, der sich aus eigener Motivation den ganzen Tag im Griff hat? Klingt unrealistisch 😀 Generell, wenn ein Kind durchdreht, ist meine Reaktion: auf Augenhöhe gehen, an den Schultern festhalten, in ganz simplen Sätzen reden, ohne Erklärungen usw. ("Stop, ich möchte nicht, dass du die Kissen rumschmeißt.") Dann kommt das Kissen außer Reichweite. Nicht groß reden, besser gleich handeln. Und dabei cool bleiben und sich unbeeindruckt zeigen. 😁 Das ist aber kein Zaubermittel, dass sich ein Kind beruhigt - das habe ich bisher noch nicht gefunden 😆


Lillimax

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Huhu, ich schließe mich meiner Vorrednerin an. Manchmal schaukelt man als Mutter den Teufelskreis auch selbst hoch, weil man auch nervös und gereizt ist. Es ist wichtig, da auszusteigen. Also besonders ruhig und gelassen zu reagieren, sich nicht auf jedes Tamtam einzulassen, mal einen Schritt zurückzutreten, nicht immer sofort zu reagieren. Vieles erledigt sich von selbst. Mach eines nach dem anderen, ganz ruhig und ohne Hetze. Sei der ruhende Pol, sei souverän, geh nicht auf jedes Geplänkel und jeden Trotzanfall ein, das musst du nicht.  Noch ein Tipp: Was kleine Mäuse besonders überdreht macht, ist das Fernsehen. Dein Sohn sollte in diesem Alter noch gar nicht fernschauen dürfen. Wenn du das trotzdem möchtest, bitte nie länger als 30 Minuten am Tag. Gerade das Gehirn von lebhaften Kindern wird von den bunten, schnellen Bildern sehr schnell überreizt, das gilt auch für Kindersendungen. Sehr, sehr wichtig ist dagegen, dass dein Sohn sich täglich möglichst mehrere Stunden draußen austoben kann. Seine Energie muss abfließen können, und das geht drinnen nicht. Der Kiga allein reicht da übrigens nicht aus, man muss auch nachmittags raus, am besten bei jedem Wetter. Ich habe das mit meinen Kindern auch täglich gemacht, es gibt nichts Besseres, um kleine Energiebündel auszupowern. LG    


auf der Reise

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Danke... und jein: Ja, ich schaukele meinen Dreijährigen viel zu oft (mit) hoch. Auch zu diesen Situationen hin, darum habe ich auch meine Erschöpfung erwähnt. Aber: Hier geht es, wenn es dann erstmal läuft, um etwas anderes. Da stehe ich nur noch hilflos da (oder hocke beim Wickeln oder was auch immer) und versuche, meinen wildgewordenen Sohn abzuwehren. Und wenn auch die Folgen nicht extrem sind, es ist klar eine Aggressivität dabei, ein absichtliches Regeln-Brechen. Klar, je ausgeruhter ich bin, desto lockerer kann ich ihn abwehren... aber er dreht ja auch ohne mich. Da muß ich gar nichts mehr machen, er dreht dann hochtourig ganz allein. Ohne Ende in Sicht. Und das ist mein Problem. Ich will nicht gehauen werden oder Klapse abbekommen (oder zulassen, daß K2 sie abbekommt, umgerannt wird o.ä.), ich möchte auch kein absichtlich in Windeseile durcheinander-geworfenes Zimmer. Wenn ich es ignoriere, wird es wilder, bis ich doch reagiere. Und ich möchte wenigstens K2 ins Bett oder zum Essen bringen (ohne daß K2 nachher völlig überfordert und überdreht ist und nicht mehr einschlafen kann) und möglichst auch K1. K1 ist dann tendenziell auch müde. Aber z.B. gestern gab es einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Da war es abends eher noch Energieüberschuß bei fehlender Einschlafmüdigkeit. Übrigens haben wir keinen Fernseher, hören z.Zt. nicht einmal Musik o.ä. und gehen quasi täglich raus, zusätzlich zum Kindergarten. (Eigentlich täglich, aber vorletzte Woche wegen Arzttermin, kranker Kinder und Eingewöhnung mal nicht täglich.) Gestern waren wir zwar "nur" auf dem Spielplatz (da spielt K1 idR irgendetwas mit wenig Bewegung, und Hin- und Rückweg waren nicht sehr lang), aber es passiert ja auch an anderen Tagen. Gestern habe ich mein Kind sogar noch nach dem Abendessen (während des Wickelns von K2) in der Wohnung toben lassen, als ich ahnte, da droht ein Energieüberschuß... wurde auch begeistert angenommen, aber da war es zu spät, aus der Toberei gab es keinen Ausweg mehr, es ging geradewegs über ins "Durchdrehen". Hilfe geht dabei leider nicht. Es passiert, wenn wir zu dritt sind. Vielleicht würde sonst helfen, K2 jemand anderem in die Hand zu drücken, keine Ahnung. Ja, ich denke, da wird definitiv ein Regelbruch gesucht und etwas entladen. Und vielleicht damit experimentiert, sich jeglicher "Kontrolle" zu entziehen (bei mir führt es deutlich zu Hilflosigkeit). Weiter komme ich zur Zeit nicht mit meinem Versuch, die Situation zu begreifen bzw. besser damit umzugehen. Ich kenne mich da bisher zu wenig aus (habe halt mal zu "Konflikt suchen und entladen" im Wunschkind gelesen, aber weiter nichts). Hm, werde den Abschnitt noch mal lesen, vielleicht geht mir ja ein Licht auf? Danke für alle weiteren Tips.


kea2

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Du sagst, dass nichts weltbewegendes in letzter Zeit passiert ist, aber vielleicht ist doch im Kindergarten etwas anders, das es für K1 anstrengender macht. Das muss nichts dramatisches sein. Vielleicht hat er sich einfach nur an ältere Jungs gehängt und versucht, mit denen mitzuhalten. Ich würde die Erzieherinnen fragen, ob denen etwas aufgefallen ist. Vielleicht ist es einfach ein Teil der Autonomiephase. Entwicklungsschritte sind ja auch für die Kinder anstrengend. Ich würde jedenfalls versuchen, den Alltag ruhiger zu gestalten als sonst und ihn vielleicht auch etwas früher ins Bett zu packen. Klar, austoben ist wichtig, aber irgendwann sind die Kinder drüber, und nach müde kommt blöd. Du sagst, er ist dann im Tunnel und reagiert auf keine Ansprache. In diesem Fall würde ich ihn einfach nur fest in den Arm nehmen und festhalten, bis er sich abregt (möglichst ohne dass K2 dazwischen funken kann). Wenn er weiter macht, wenn Du ihn losläßt, war es zu früh. Dieses Festhalten begrenzt die Kinder, so dass sie sich besser beruhigen können. Das ist ähnlich, wie Gewichtsdecken für ältere Kinder und Erwachsene. Wie Du schon sagst, ist der eigentliche Punkt aber, zu reagieren, bevor er eskaliert. Da musst Du ihn beobachten, ob er vor diesen "Anfällen" Anzeichen zeigt, dass er durch ist. Vielleicht ist er dann schon quengelig oder reibt sich die Augen, oder er wird besonders hibbelig. Wahrscheinlich würde es zu dem Zeitpunkt mit der Massage klappen, die Du schon ausprobiert hast, oder man setzt sich mit ihm hin und schaut ein (einfaches, ruhiges) Bilderbuch an oder so. "aber ich möchte natürlich nicht nur ein "wenn Mutter geschimpft hat, reiße ich mich danach zusammen und bin dann ein braves Kind". Du hast doch schon festgestellt, dass Dein Sohn bei diesen "Anfällen" im Tunnel ist. Wenn Kinder überlastet sind, geht die Impulskontrolle verloren. Die können in dem Moment nicht "brav" sein. Das ist keine Frage des Wollens. Die reagieren sich dann irgendwie ab und sind danach wieder normal. Meistens tut ihnen ihr Verhalten später leid, weil sie eigentlich wissen, dass das nicht ok ist und das gar nicht wollten. Mit dem Alter wird die Impulskontrolle besser, und die Kinder lernen, nicht immer weiter zu machen, wenn es ihnen eigentlich schon zu viel ist. Manche Kinder können das schon sehr früh, andere nicht. 


Raupenmama

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Hey, ich muss sagen ich habe es nicht ganz zu Ende gelesen. Die Zeit ist rar, wie ja viele wissen. Du beschreibst am Anfang meine Tochter. Sie ist knapp 2,5 Jahre alt und hat genau das Selbe. Nicht dramatisch und ja, die Zündschnur ist kurz. Wenn massieren hilft empfehle ich dir ganz klar, wie mir meine Osteopathin geraten hat, deinen Zwer fest zu drücken. Ich denke sein System ist überlastet und er findet keinen ausreichenden Rahmen. Vielleicht kannst du es zum Ritual werden lassen, dass ihr euch kurz hinlegt. Ich erzähle meine Tochter eine Geschichte, meistens mag sie Dinos und "zerquetsche" sie dazu. Z,.B verschiede Dinos laufen über ihren Körper, alle sind schwer und dann drücke ich fest auf sie. Oder die Dinomama stolpert auf ihr Kind und quetscht es ein Bisschen. Dabei lege ich mich auf sie. Natürlich so, dass sie Druck spürt aber das ganze überlebt. Auch pucke ich sie oft und erzähle von der Raupe Nimmersatt. Einfach viel Druck und Enge auf den Körper ausüben. Im die eigene Achse Rollen, ein Buch auf dem Bauch liegend anschauen, einen Schal eng um den Körper wickeln wie es die Spinnen machen. Denk dir irgendwas aus. Ich denke das könnte ihm wichtige sensorische Reize bieten, die er braucht. Meine Tochter ist danach ein neues Kind. Lasse ich das öfter mal sausen, merke ich dass sie deutlich drüber ist. Ich denke durch das ständige Provozieren, verlangen die Kinder einfach eine härtere Grenze. Bei meiner Tochter hatte ich den Eindruck, sie treibt es so extrem auf die Spitze, bis ich sie endlich mal etwas fester anpacke. Danach war oft Ruhe. Aber das ist natürlich nicht die Lösung. Probier es doch mal aus und schau, ob es ihm was bringt.  Alles Gute euch


Chriss123

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Also, du hast doch deine Antwort schon selbst gegeben: K1 hat nach anstrengenden Tagen momentan nicht immer die Geduld, dass K2 aus Sicht von K1 vorgeht.  Du musst K2s Fortschritte auch nicht erwähnen, damit K1 sie bemerkt. Dass K2 in die Betreuung geht oder mit K1 spielt, kann es unbewusst zum ernsthafteren Konkurrenten für K1 machen. Das zeigt ja, dass es sich von langweiliger Kartoffel zu echtem Kind entwickelt. Wenn dann noch ein Entwicklungsschub dazu kommt und/oder die Tage aus anderen Gründen grade anstrengender sind, explodiert es halt. Das kann auch was völlig außerhalb eures Einfluss sein. Neue Kinder in der Betreuung, Erzieher krank, etc.    Wichtiger ist deine Reaktion darauf und so wie es sich liest, ist K1 aussperren absolut kontraproduktiv. Da ist es schon verzweifelt und kann sich nicht selbst regulieren und du wendest dich von ihm und seiner Not ab. Das schürt doch nur Verzweiflung, was du ja selbst schon am Weinen bemerkt hast. Dass Kinder beim sicheren Hafen der Eltern überdrehen ist aber auch sonst so klassisch für Überforderung im Alltag, dass es auch ohne Geschwisterkonkurrenz passiert. Das durch Abweisen zu bestrafen ist selten hilfreich.  Hast du mal versucht, in solchen Situationen K2 warten zu lassen? Wenn es sein Essen konsequent ausspuckt, ist es vielleicht nicht hungrig genug und ihr profitiert mehr davon, dass du K1 auf den Arm nimmst und 10 Minuten später weiter fütterst. Auch eine Windel kann mal warten. Oder du fütterst K1 einfach mal mit K2 gemeinsam (altersgemäß, z.b. eher Butterbrotstücke statt Brei) oder lässt dir beim Wickeln helfen und zeigst so, dass K1 auch dann wichtig ist, wenn K2 akut etwas braucht. Das ist nämlich echt manchmal schwer auszuhalten mit gerade mal drei.