Snoopy365
Hallo! Unser Sohn (3,5 Jahre )muss nächste Woche für 2 Nächte ins Krankenhaus, da er operiert wird. Als der Termin vor einem halben Jahr ausgemacht wieder, dachte ich mir, dass es kein Problem sein wird, dass der Papa mit ihm das macht, da wir noch ein Baby (8 Monate) haben und ich davon ausgegangen bin, dass ich noch stillen werden und somit zu Hause beim Baby bleibe. Dem ist jetzt auch so. Nun ist es aber so, dass der große Bruder immer wieder sehr eifersüchtig auf das Baby reagiert und ich habe Angst, dass es danach noch schlimmer wird, weil er ja sieht, dass ich wegen dem Baby nicht mit ihm im Krankenhaus bleiben kann. Er geht seit ca. einem Jahr abends nur mit mir schlafen, tagsüber macht der Papa aber auch viel mit ihm. Als ich nach der Geburt zwei Nächte im Krankenhaus war, gab es bezüglich schlafen gehen aber keine Probleme. Daher gehe ich davon aus, dass es dann (wenn es soweit ist) kein Problem geben wird. Aber ich kann mir vorstellen, dass er weinen wird, wenn ich ihm sage, dass ich nach Hause fahre und er mit dem Papa dort bleiben muss. Wir werden es zwar mit ihm vorher noch besprechen (bislang weiß er noch nicht, dass er operiert wird), aber das machen wir auch sonst im Alltag so, dass wir ihm z.B. sagen, dass heute der Papa ihn in den Kindergarten bringt und wenn es dann soweit ist, weint er oft und will, dass ich ihn hinbringe... Dass ich mit ihm ins Krankenhaus gehe, ist leider keine Option, da auch das Baby sehr auf mich fixiert ist und auch erst seit einigen Wochen mal 2-3 Stunden beim Papa bleibt. Dazu kommt, dass es gerade mehrere Zähne bekommt, dementsprechend oft ist es munter und schläft nur mit stillen wieder ein. Außerdem traut es sich der Papa nicht zu, die ganze Nacht alleine zu sein, falls es sich gar nicht beruhigen lässt (kann ich auch verstehen). Jetzt habe ich überlegt, ob ich unserem Sohn die Wahrheit sagen soll (dass ich wegen dem Baby zu Hause bleiben muss) oder ob es hinsichtlich einer Verstärkung der Eifersucht besser wäre, einen anderen Grund zu nennen (bislang ist mir da aber noch nichts plausibles eingefallen). Grundsätzlich möchte ich ihn aber eigentlich auch nicht anlügen... Mir fällt es total schwer, weil ich weiß, dass ich einen der beiden im Stich lasse, obwohl mich beide brauchen. Für beide bin ich die primäre Bezugsperson, wobei natürlich der Große mehr versteht, was vermutlich Vor- und Nachteil gleichzeitig ist. Eigentlich fühlen sich alle Varianten für mich falsch an. Den Großen lasse ich in einer für ihn unbekannten Situation alleine, die ihm möglichweise Angst macht, obwohl der Papa natürlich dabei ist und das Baby braucht mich auch, weil es nichts anderes gewohnt ist. Was würdet ihr machen? Irgendwelche Vorschläge, Ratschläge? War vllt jemand von euch in einer ähnlichen Situation und kann mir berichten, wie es war? Liebe Grüße
1. Du lässt den Großen nicht ALLEIN. Die lässt ihn mit dem Papa im Krankenhaus. 2. Du musst das überhaupt nicht begründen (und schon gar keinen Vorwand suchen). Du teilst ihm mit, dass er mit dem Papa ins KH geht und gut. Vielleicht kannst du ja grundsätzlich diese Woche schon mal mehr den Papa ran lassen, damit sich die beiden Männer etwas mehr aufeinander einspielen.(Nicht aus schlechtem Gewissen noch mehr klammern). Trini
Danke für deine Anregungen!
Ich stimme Trini zu. Wenn der Termin schon länger feststeht wäre es sinnvoll gewesen das im Vorfeld zu üben. Aber vielleicht habt Ihr ja noch die Möglichkeit. Ich wünsche Deinem Sohn alles Gute.
Danke für deine Meinung und die guten Wünsche.
Ich würde ihn nicht anlügen. Aber es auch nicht so begründen. Du wirst wahrscheinlich mit ins KH fahren, nur nachts nicht dabei sein, oder? Dann würde ich mich einfach verabschieden. Kommt die Frage warum du gehst: Weil nur große Jungs dableiben dürfen und für das Baby kein Platz ist. Deswegen bringst du x jetzt nach Hause. Dann steigt Papa ein und schlägt vor, dass sie (irgendwas tolles) spielen, sobald sie ihre Ruhe haben. Also im KH sein/ groß sein positiv verstärken. P.S. Aus deinem Text lese ich sehr viel schlechtes Gewissen heraus. Das brauchst du nicht zu haben!! Du lässt dein Kind nicht alleine! wenn du dich mit dem Gedanken gar nicht anfreunden kannst, gibt es auch die Option Papa+ Baby daheim mit Pre+Brei. Du pumpst im KH ab. Das wäre mir persönlich aber zu stressig.
Danke auch dir für deine Sichtweise. Ja, genau. Ich werde mitfahren, tagsüber werden wir uns auch bisschen abwechseln.
Hallo, ich kann verstehen, dass du dich sorgst. Vielleicht unterschätzt du aber ein wenig die Fähigkeit kleiner Kinder, auch schwierige Situationen schadlos zu meistern. Kinder können kurze Herausforderungen sehr gut bewältigen. Es kann sein (muss aber nicht), dass dein Sohn weint oder protestiert, wenn du heimgehen musst aus der Klinik. Falls das so ist, darfst du trotzdem darauf vertrauen, dass ein Kind natürlich keinerlei seelischen Schaden nimmt, wenn sein Papa, der es liebhat, mit ihm im Krankenhaus bleibt. Ich würde dann nicht zu viel reden, erklären und mich rechtfertigen. Denn wenn Mama sehr viel redet und einen überzeugen will, entsteht beim Kind erst der Verdacht, dass es hier offenbar ein wichtiges Problem gibt. Das Kind hakt dann ein und weint noch mehr. Bleibe liebevoll, aber auch knapp und klar. Nur wenn dein Sohn fragt, warum du nicht bleiben kannst, würde ich sagen, dass er ja weiß, dass man ein kleines Baby nicht allein lassen kann. Aber diese Info reicht dann auch aus, nicht noch mehr reden und erklären. Wenn er weiterfragt oder klagt, wiederhole den Satz mit dem Baby knapp und gehe dann nach einer Umarmung auch zügig. Du hast vielleicht etwas Angst, Eifersucht könnte schädlich sein für ein Kind. Aber weißt du, Geschwister-Eifersucht ist nicht nur ganz natürlich, sie ist vor allem unvermeidlich. Und da der Mensch von Natur aus locker 12 Kinder bekommt, hat die Natur es so eingerichtet, dass Geschwister mit ihrer normalen Eifersucht klarkommen. Natürlich fühlt Eifersucht sich nicht schön an. Aber wir können und müssen nicht jedes unangenehme Gefühl vom Kind fernhalten oder wegmachen wollen. Kinder dürfen alle Gefühle haben, positive und auch mal negative. Vertraue darauf, dass dein Sohn mit den normalen Gegebenheiten des Lebens, die manchmal herausfordernd sind, umgehen kann. Denn das kann er. Egal ob es um einen Krankenhausaufenthalt oder die Eifersucht gegenüber dem Geschwisterchen geht. Meine ältere Tochter war als Kind auch wahnsinnig eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder. Inzwischen sind die beiden junge Erwachsene und lieben sich heiß und innig. Meine Tochter ist richtig stolz auf ihren "großen" (zwar jüngeren, aber körperlich großen) Bruder, und die beiden treffen sich oft zum gemeinsamen Kochen, fürs Stadion, fürs Kino usw. Bleib also gelassen. Traue deinem Sohn und deinem Partner zu, dass die beiden im Krankenhaus gut klarkommen werden. Und erlaube deinen Kindern auch schlechte Gefühle. Die sind nicht gefährlich, sie gehören zum Leben dazu, auch schon bei den Kleinsten. Ein Kind, das geliebt wird, kann negative Gefühle verarbeiten. Übrigens würde ich deinem Sohn das mit der OP nicht zu kurz vorher sagen, sonst fühlt er sich wirklich reingelegt und überfallen. Das wäre wirklich ein Vertrauensbruch. Er muss Gelegenheit haben, sich innerlich ein bisschen darauf vorzuberieten. Deshalb: Jetzt nicht mehr zögern, eh? Lies ihm vielleicht das schöne Janosch-Busch: "Ich mach dich gesund, sprach der Bär" vor. Da geht es um Narkose und OP, aber wunderbar kindgerecht erzählt, das ist wirklich eine gute Vorbereitung. LG
Stimme ich voll und ganz zu. Du kannst nicht bleiben, aber Papa ist da. Fertig und aus, mehr Erklärungen sind nicht nötig. Auf das Krankenhaus vorbereiten sollte man in dem Alter wirklich ein bisschen. Ich würde mir ein passendes Buch in der Bibliothek ausleihen oder so, und dabei Papa als Begleitperson einführen. Oft hinterfragen Kinder Dinge gar nicht, wenn man von vornherein keine Alternativen nennt. Wenn er doch fragt, dann sagst du, dass es leider nicht geht, aber du freust dich darauf, ihn zu besuchen. Und dann Themawechsel.
Danke für deine Sichtweise und Ratschläge. Ich habe nicht grundsätzlich Angst davor, dass ihm die Eifersucht schadet oder er auch mal schlechte Gefühle aushalten muss, vielmehr hab ich es in letzter Zeit wieder (als das Baby ganz klein war, war es auch Recht schlimm, dann eine zeitlang besser) oft erlebt, dass er dann ohne für mich ersichtlichen Grund versucht das Baby zu hauen, draufzusteigen, umzuschmeißen etc. Das passiert oft so schnell, selbst wenn ich daneben sitze und eskaliert leider manchmal dermaßen, dass ich ihn anschreie oder dass ich mich so beherrschen muss, um ihm keine Ohrfeige zu geben, dass ich einfach vermeiden möchte, dass die Eifersucht noch größer wird. Natürlich weiß ich, dass ich da hauptsächlich an mir arbeiten muss. Vorbereiten werden wir ihn auf jeden Fall, wir wollten es nur nicht zu früh machen, da das zeitliche Vorstellungsvermögen doch noch begrenzt ist. Bücher haben wir auch schon ein paar zu Hause, werde mir aber das von Janosch noch anschauen.
Danke auch dir für deinen Input.
Hallo, schließe mich Bela66 an. Ich wollte noch was ergänzen, weil du etwas über deine Wut gesagt hast, wenn dein Sohn auf das Baby losgeht. Bei uns war die Konstellation ähnlich wie bei Bela. Meine ältere Tochter hat das Baby sogar ein, zweimal vom Sofa geschmissen. Es ist nicht schön, aber (leider) nicht selten, dass das ältere Kind bei heftiger Eifersucht auch mal körperlich das Baby angeht. Ich weiß, man kriegt dann zuviel als Mutter. Obwohl ich wusste, dass Geschwistereifersucht normal ist, bin ich dann auch laut geworden. Geschlagen habe ich aber zum Glück nicht. Denn Eifersucht tut sehr weh und das Kind kann sich da manchmal nicht kontrollieren, sondern gibt seinem Impuls nach. Aber wir Erwachsenen sollten unsere Impulse möglichst kontrollieren können. Das Ding ist, dass deine Wut die Eifersucht verstärkt. Beim Kind kommt dann an: Mama haut mich und schimpft. Sie mag das Baby also lieber als mich. Und dann wird die Wut aufs Baby noch größer. Ich weiß, es ist irre schwer. Aber versuche, in diesen Momenten nicht zu vergessen, dass deinem Sohn seine Eifersucht passiert. Er kann sie nicht steuern. Wenn er das Baby angeht, sage: "Nein! Wir hauen nicht!" und nimm ihn aus der Situation heraus, indem du ihn kurz wegträgst oder ihn ablenkst. Was mir auch half, war der recht lustige Tipp einer Freundin, die Psychotherapeutin ist. Sie sagte, wenn du mal fühlen möchtest, wie weh einem älteren Geschwister die Eifersucht tut, dann stelle dir folgendes vor: Dein Mann kommt eines Tages nach Hause und hat eine junge Frau dabei – bildhübsches Gesicht, schlank, blonde Haare bis zum Po. Er lächelt dich glücklich an und sagt: "Schau mal Schatz, das ist die Mandy, sie wird ab heute bei uns wohnen. Gell, da freust du dich aber, nicht wahr?" So ähnlich fühlt es sich für ein älteres Geschwister an, wenn das neue Baby einzieht... Klar hinkt das Beispiel, es geht einfach um das Gefühl, das man in diesem Moment hätte. Der Unterschied ist: Geschwister haben mehrere Gefühle gleichzeitig: Sie lieben einander, können aber auch Wut, Ablehnung, Enttäuschung, Eifersucht empfinden – und zwar alles gleichzeitig. Meine sonst super-eifersüchtige Tochter hat zum Beispiel vor Sorge geweint, als ihr kleiner Bruder mal einige Tage wegen Lungenentzündung ins Krankenhaus musste. Da sah man deutlich, dass trotz allem natürlich (!) auch Liebe da ist. LG
Hallo, ich berichte einfach mal auch wenn die Situationen nicht ganz vergleichbar sind, da alles dann doch irgendwie individuell ist, aber vielleicht hilt es. K1 war knapp 2 als er sich einer langfristig geplanten OP unterziehen musste, K2 war zu dem Zeitpunkt 4 Monate und voll gestillt. Insgesamt war K1 3 Tage mit dem Papa im Klinikum und ich hatte eine FeWo in der Nähe und war allerdings nur die Nächte dort und sonst im Klinikum. Ich hatte nicht den Eindruck, dass irgendein Kind zu kurz kommt und habe unsere Einteilung nicht in Frage gestellt. Den KH Aufenthalt haben wir aber über Wochen vorbereitet und immer wieder "Conni im Krankenhaus" und Janosch "Ich mache Dich gesund, sagte der Bär" gelesen. K1 braucht Sicherheit und es hat ihm geholfen, die Abläufe immer wieder durchzuspielen. Dann musste K1 wegen etwas anderem mit knapp 3 nochmal operiert werden. Das war in der Heimat und ambulant. Wir konnten es wieder vorbereiten, aber nur ein paar Tage, und er war schon verständig genug, zu verstehen, dass die OP sein muss, damit er schmerzfrei spielen kann. Er hatte einen Leistenbruch und permanent Schmerzen. Ich habe mit ihm Bücher für die Wartezeit ausgesucht und ihm noch ein neues Buch in die Tasche gelegt mit der Info, dass er das bekommt, wenn er wieder wach ist. Mein Mann hatte ihn begleitet und erzählt, dass die Vorfreude ihn sehr abgelenkt hat und das Buch ihn quasi bis zur Entlassung beschäftigt hat. Nach dieser OP hatten wir dann aber beide auch eine Woche frei, damit wir beiden gerecht werden können. Wir haben das übrigens nie begründet, warum Papa mitgeht. Wir haben es eher mitgeteilt. Neine Tipps wären, nicht zweifeln, sondern entscheiden, hinter der Entscheidung stehen und vorbereiten. Hab Vertrauen in Deine großen Männer, die schaffen das. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Glück!!! Alles Liebe!!!
Danke auch dir für deine Erfahrungen. Auch wenn es vllt nicht ganz gleich ist, hat es mir geholfen. Liebe Grüße
Hallo! Ich stimme vielen Hinweisen hier zu und möchte aus eigener Erfahrung ergänzen: Frage Dich mal, warum es für Dich so schlimm ist, wenn Dein Kind weint. Oft steckt nämlich das eigene Schicksal auch dahinter, z.B. dass wir verzeifelt allein gelassen wurden, als wir zu klein dafür waren, und zwar ganz allein, ohne vertraute Bezugsperson. Darum schieben wir dann wieder Panik, wie das Kind, und die Situation erscheint uns bedrohlich. Aber das ist sie nicht. Dein Sohn hat Papa dabei. Er ist gut aufgehoben. Es macht ihm Angst, nimmt ihm Kontrolle (Mama und Baby ohne ihn), frustriert ihn, aber er ist nicht in Gefahr. Er darf erleben, dass Papa und er das super schaffen. Daran kann er auch wachsen. Wenn Du das so sehen kannst, wird es für ihn und Dich viel leichter. Meine Tochter war auch immer sehr anhänglich. Als ich dann entschied, dass ich dennoch abends zum Sport gehe, war das erst mal schwer für sie. Später erzählte sie mir, dass es aber toll war, weil sie dann mehr Beziehung zu ihrem Papa entwickeln konnte. Sie meint, ich hätte das viel eher machen sollen. 😉 Ich wünsche Euch alles Gute! VG Sileick
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