Elternforum Rund ums Baby

Bald wieder arbeiten, wie habt ihr euch gefühlt?

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Bald wieder arbeiten, wie habt ihr euch gefühlt?

Cobine

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Guten Morgen ihr Lieben, mein Sohn ist am 11.08.24 geboren, ich hoffe für alle, die um die Zeit auch ihr Baby bekommen haben das sich euer Alltag langsam eingependelt hat 😉 für mich geht es bald wieder zur Arbeit nach einem Jahr Elternzeit und ich komme einfach mit dem Gefühl nicht klar, meinen Sohn bald für mehrere Stunden nicht sehen zu können, zwar ist er dann beim Papa in der Zeit, also darüber mache ich mir keine Sorgen, aber es fühlt sich einfach so falsch und unnatürlich an, ihn nicht in meiner Nähe zu haben, vor ein paar Wochen habe ich es noch geschafft mich gedanklich darauf einzustellen und mir einfach zu sagen "Du tust das für deine Familie, damit ihr was schönes zusammen unternehmen könnt" usw. Aber nun knallt dann doch irgendwie der Mutter Instinkt bei mir durch und ich Falle in ein regelrechtes Ohnmachtsgefühl manchmal wenn ich daran denke, mir wird schlecht und ich kann nicht schlafen.   An die Mamas, die wieder arbeiten mussten, habt ihr Tips um besser damit klarzukommen, wie habt ihr das lösen können? 


annarick

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Ich bin nach 2 Jahren für rin paar Stunden arbeiten gegangen, musste aber ganze Schichten machen. War schon komisch. Weil ich meist Nachtschichten grmacht habe, hat mein Mann dann mit dem Kind viel unternommen und es hat beiden richtig gut getan. Du kannst es also als Chance sehen, dass die Vater-Kind-Bindung stärker wird. Das ist etwas großartiges!


sunshine59

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Unser Sohn bekam auch unverhofft eher seinen Krippenplatz, mit 1. Jahr anstatt mit 1,5 Jahren, so dass ich wieder eher in EZ-Teilzeit 25h (für die 6 Monate) arbeiten gehen konnte. Die erste Woche war noch sehr gewöhnungsbedürftig aber dann ging es immer besser. Ich muss aber auch sagen, ich kenne meine Kollegen seit über 20 Jahren und wir verstehen uns auch super. Ausserdem liebe ich meine Arbeit und gehe auch jetzt noch gern arbeiten. Das hilft auch ungemein.


Schmetterfink

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Ich bin nach 9 Monaten wieder stundenweise arbeiten gegangen und nach 15 Monaten in höherer Teilzeit (27 Std/Wo), jetzt 35 Std/Wo. Ich habe es gefeiert! Ich war schon nach dem 3/4 Jahr so glücklich, mal wieder unter Menschen zu kommen, bei denen das Thema nicht ständig auf Kinder kommt und mal aus dem reinen "Mutterdasein" rauszukommen. Es hing nicht mehr ständig jemand an mir dran, kein Gequäke mehr, kein Rumgeheule (oder zumindest in anderen Tonhöhen), keine Windeln. Einfach mal drei/vier Stunden am Stück abschalten und meine Gedanken um was anderes kreiseln lassen. Meine beste Freundin sagt immer, ich sei die Übermutti schlechthin, aber ohne Arbeit gehe ich ein. Ich liebe meine Kinder, von ganzem Herzen, aber ich bin zufriedener und ausgeglichener, wenn ich auch mal etwas (sinnvolles) ohne sie tun kann und darf. Ich fand das auch für Papa und die Kinder so toll! Einfach mal Zeit ohne Mama (oder nicht nur gemeinsame Zeit, um Mama aus dem Weg zu gehen, damit die mal so richtig schön Böden wischen kann), nur sie zwei bzw. drei. Papa hat mit den Kindern immer total viel gemacht. Ich hab sie zu einem Väter-Kind Kurs angemeldet und bin dann zu dem Zeitpunkt (fast) immer arbeiten gegangen. Da hatten sie so viel Spaß dran, dass sie das 1 1/2 Jahre später noch machen.   Daran, dass Mama arbeitet, ist auch überhaupt nichts "unnatürliches". Das Konzept der "Hausfrau" ist irgendwann im Bürgertum des 19. Jahrhundert erfunden worden. Frauen haben immer gearbeitet. Sicherlich nicht jede und nicht im selben Umfang, aber auf dem Hof ist die Arbeit nicht weniger geworden, nur weil ein Kind kam. Und falls Frau nicht selbst auf dem Hof gearbeitet hat, hat sie doch den Hof/Haushalt geführt, was damals eben oft auch Personalführung war, das Gesinde musste ja geführt werden. Frauen haben in Familienbetrieben gearbeitet, haben auf Märkten ihre Waren verkauft, waren Krämerinnen, Hutmacherinnen oder Schneiderinnen. Man konnte es sich oft auch gar nicht leisten, dass die Frau nicht arbeitet. Es ist auch heute nur sinnvoll, dass man zumindest einen Fuß in der Tür der Arbeitswelt behält. Nicht zum Spaß und damit man mit dem Geld als Familie mal was lustiges machen kann (wobei mein Nebenjob auch unser Urlaubsgeld ist). Weil man Struktur braucht, über "waschen, wischen, wickeln" hinaus. Weil es einem gut tut, auch mal nicht Mutter zu sein. Weil man nie weiß, was nächstes Jahr ist. Wenn der Partner plötzlich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, ist es gut, wenn man es selbst tut und immer getan hat. Nach ewig langer Familienpaus wieder in den Beruf einzusteigen kann sich manchmal schwierig gestalten und die Umstellung ist dann sicherlich  auch ein größerer Schritt, als wenn man nur mal eine kürzere Weile raus war. Ich kenne (fast) niemanden, der in seinen Beruf zurück ist und unglücklich darüber war. Diejenigen, die unglücklich waren, hatten fast alle Probleme im Job - sei es, dass ihnen die Arbeit ansich keinen Spaß gemacht hat oder dass sie mit dem Arbeitsklima, den Arbeitsbedingungen oder den Arbeitszeiten nicht glücklich waren. Zumindest in meinem Umfeld gibt es unter denen, die ihren Job und ihre Kollegen mögen, eigentlich niemanden, der nicht spätestens nach ein paar Wochen gesagt hat, dass der Wiedereinstieg eine gute Entscheidung war. Man lässt das Kind ja nicht einsam zu Hause an der Hamstertränke zurück sondern überlässt es Vertrauenspersonen. Ich finde, gerade wenn Papa in der Zeit die Betreuung übernimmt, ist das auch wichtig. Das stärkt auch die Bindung zwischen Papa und Kind und falls Mama mal ausfällt, kann Papa dann auch schneller reinrutschen, weil er nicht plötzlich wie der Ochs vorm Berg steht, weil Mama "immer alles" gemacht hat. Das ist gut für Papa, gut für das Kind und dann im Schluss auch gut für Mama, weil sie beruhigt sein kann, dass es auch mal ohne sie klappt.   Papa kann das! Deine Jungs schaffen das mal ein paar Stunden ohne dich! Du musst dich deswegen nicht schlaflos hin und her wälzen und dir muss darum auch nicht übel werden. Du sagst ja selbst, dass du dir darüber keine Sorgen machst. Dann musst du das auch nicht! Die zwei bekommen das hin!


Trini

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Ich musste nicht arbeiten, ich wollte und zwar nach 8 Monaten. Wir haben damals nur 6 Monate Erziehungsgeld bekommen. An die 6 Monate Erziehungsurlaub habe ich doch den Resturlaub angehängt.  Ich haben dann 50 %, aber an drei Tagen wieder angefangen. Wir hatten eine sehr nette Tagesmutter und der große Vorteil war, dass die Eingewöhnung überhaupt kein Problem war. Die Tage zu Hause konnte ich viel mehr genießen als im Erziehungsurlaub. Trini


kia-ora

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Direkt vor dem Wiedereinstieg und in den ersten Tagen habe ich mich richtig mies gefühlt und war kreuzunglücklich. Aber wenn man eine gute Betreuung und einen tollen Job mit freundlichen Kollegen hat, dann vergeht das miese Gefühl und man genießt die Zeit. Ich gehe gerne arbeiten und komme auch gerne wieder nach Hause. Die beiden Welten ergänzen mich irgendwie. 


die_ente_macht_nagnag

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Ich habe mich gefreut wieder arbeiten zu dürfen ... wieder erwachsene Themen bearbeiten, nicht immer zuständig sein müssen. Mutter zu sein bedeutet für mich nicht, dass ich keine anderen Interessen außerhalb meines Kindes habe. Ich hatte und habe berufliche Ziele, und das ist mehr als Geld verdienen.  Kann es sein, dass du ein Vertrauensproblem hast? Warum ein Ohnmachtsgefühl bei dem Gedanken, dass dein Kind jetzt vom Papa betreut wird. Was genau befürchtest du?  Sieh auch die positiven Aspekte; du ermöglichst deinem Kind damit neue Erfahrung und Perspektiven. Du/dein Mann leben eurem Sohn gleichberechtigte Elternschaft vor. Und du bist doch nicht weg. Es geht nur um die Zeit, in der du arbeitest. Dein Mann übernimmt den Großteil der "langweiligen" Carearbeit (Kochen, Putzen, Artzttermine, Waschen, Einkaufen) und du hast jetzt nach Feierabend den Spaß-Part 😉.    


Cobine

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Ich vertraue meinem Partner das er das hinbekommt, das ist es nicht, aber ohnmachtsgefühl weil mein Job ätzend ist und ich die Zeit mit meinem kleinen einfach dermaßen genieße, ich arbeite seit meinem 16. Lebensjahr, bin jetzt 32 und wollte eigentlich keine Kinder, jetzt wo ich doch noch Mutter geworden bin gefällt mir einfach diese "Rolle" aber arbeiten muss leider sein, ohne geht nicht... Teilzeit wäre wohl die beste Lösung erstmal, mit den Stunden hochgehen kann man immernoch, wenn man sich dran gewöhnt hat. 


Chriss123

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Klingt ehr danach als solltest du den Job wechseln. Der wiedereinstieg ist sicher einfacher bei deinem alten Arbeitgeber, aber niemand hindert dich, dir mittelfristig einen neuen Job zu suchen.  Ich kenn dieses Ohnmachtsgefühl nach Urlaubs- oder Kindkrank-Zeiten und das hat nichts damit zu tun, dass ich unsere fast Vierjährige vermisse. Tu ich auch ein bisschen, aber sie geht in der KiTa auf und ich hab sie jeden Tag zwischen Kita und Abendessen locker 3 Stunden ganz alleine für mich. Arbeiten geh ich auch schon jahrelang wieder. Diese Ohnmacht kommt seit einiger Zeit schlicht vom Unwohlsein bei der Arbeit. Ich würde mal behaupten, du hast dich erst einmal mit den Folgen des Wiedereinstiegs um dein Kind "abgelenkt" und jetzt realisierst du, dass du zurück in eine Umgebung musst, die dir nicht gut tut. Das kommt oft erst durch, wenn man länger aus dem Trott dieser unangenehmen (Arbeits)Situation raus ist. Vielleicht kannst du erstmal den Übergang für dein Kind gut managen und dann aber auch ganz bald auf dich schauen und an deinem Job etwas ändern? Oder vielleicht ist es jetzt gar nicht mehr so schlimm wie in deiner Erinnerung, weil sich der Job verändert hat? Käme jetzt drauf an, ob die Tätigkeit ätzend ist oder Kollegen oder oder oder. Aber schau dir das vielleicht mal an, denn auch wenn arbeiten für das Geld sein muss, muss man halt nicht unbedingt 4-8 Stunden am Tag unangenehm verbringen. Das belastet ja auch ganztags und dadurch die Familienmitglieder mit.


Schmetterfink

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"aber ohnmachtsgefühl weil mein Job ätzend ist" Da hast du doch deine Antwort. Du fühlst dich so beschissen, weil du deinen Job nicht magst. Dann bleib, wenn ihr es euch leisten könnt und du deine Elternzeit noch verlängern kannst, doch weiter zu Hause und nutze die Zeit, um dir was anderes zu suchen.Das scheint doch in deinem Fall das vorrangige Problem zu sein. Ist doch klar, dass du die Zeit ohne Arbeit genießt, wenn dir die Arbeit nicht gefällt. Ich habe mich gefreut, in meinen Nebenjob wieder einzusteigen, weil mir die Arbeit Spaß macht und die Kollegen toll sind. Bei meinem Hauptjob sind zumindest die Kollegen toll und das Arbeitsklima gut, auch wenn der Job nicht so der Burner ist (aber der Leidensdruck war bisher nie groß genug, um mir "wirklich" was anderes zu suchen). Aber wenn man im Voraus schon weiß, dass der Job "ätzend" ist, dann macht man sich natürlich mehr Gedanken, schläft schlecht und würde lieber beim Kind zu Hause bleiben.


misssilence

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Ich liebe meine Kinder und bin gerne bei ihnen. Ich bin bei K1 nach dem Mutterschutz Teilzeit eingestiegen, und habe mich in Schichten mit dem Papa abgewechselt, bei K2 war ich 6 Monate zuhause und mein Mann dann 9 Monate,ehe Krippe los ging. Ich habe mich nie nur übers Muttersein definiert und freue mich täglich ein Stück Autonomie und Selbstwirksamkeit wieder zu kriegen. Mir fiel es dennoch manchmal schwer. Letztlich hilft da nur die Praxis, aus meiner Erfahrung: sobald es soweit sein wird, wirst du dich daran gewöhnen. Es ist einfach eine riesige Veränderung.


JoMiNa

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Also dass du nach vielen Monaten zu Hause, in einer ganz neuen Rolle, erstmal Ängste und Unsicherheiten  spürst, wenn du an den Wiedereinstieg denkst, finde ich normal. Aber dass du dich ohnmächtig fühlst oder es dir richtig schlecht geht, liegt glaube ich mehr am Job als am Baby oder der Mutterrolle. Wenn du sowieso viel darüber grübelst, versuche mal, konstruktiv darüber nachzudenken: Was sind deine größten Befürchtungen? Wolltest du auch vor der Schwangerschaft morgens nicht zur Arbeit oder hast nur noch die Tage gezählt, bis du weg bist? Könnest du das, was dich besonders gestört hat, irgendwie ändern? Oder wäre es eine Option, dich beruflich zu verändern, entweder intern oder extern wechseln, oder vielleicht etwas ganz anderes ausprobieren? (Dafür muss man nicht immer eine neue Ausbildung oder Umschulung machen. Oft kann man auch die bisherige Berufserfahrung für einen Quereinstieg nutzen, wenn man ein bisschen um die Ecke denkt.) Zum rechtlichen/finanziellen Aspekt: Wie lange hast du Elternzeit angemeldet? Hast du schon einen festen Termin und die konkrete Stundenzahl mit deinem AG vereinbart? Vielleicht kannst du das noch verschieben, oder die Stundenzahl anpassen? Ich arbeite 4 Stunden pro Tag und das ist ein himmelweiter Unterschied zu Vollzeit. Die Zeit auf der Arbeit rast nur so dahin und ist meist viel zu kurz. Aber selbst die zähen Tage sind schnell vorbei. Also hör auf dein Bauchgefühl und nutze die Zeit jetzt, um etwas an der Jobsituation zu verbessern. Selbst wenn du dich für die Jobsuche entscheidest und es nicht so schnell wie gehofft klappt, wirst du dich besser fühlen, da du eben nicht ohnmächtig bist, sondern aktiv handelst.