Elternforum Rund ums Baby

Baby 10 Wochen weint beim Essen und schläft kaum

Baby 10 Wochen weint beim Essen und schläft kaum

Luna1605

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Guten Morgen ihr Lieben, mein Sohn ist vor 10 Wochen zur Welt gekommen es war eine sehr schwere Geburt die dann im Kaiserschnitt in Vollnarkose endete, wir hatten einen schweren Start er hatte durch das pressen ein Riesen kepalhämatom, jetzt is es so das er seit einiger Zeit furchtbar viel weint und quängelt und so viel wach ist er schläft 10-30 Minuten und dann weint er wieder, beim Fläschchen geben weint er auch fürchterlich sobald die Flasche im Mund ist schreit er und lässt sich kaum beruhigen, gestern war wieder so ein Tag, nachts trinkt er das Fläschchen ohne weinen und ist zufrieden da klappt auch das schlafen 3-4 Stunden am Stück aber warum untertags es so schlimm ist ??? Ich wollte nach einem Rat fragen bzw warum er plötzlich so weint, kommt das vielleicht von einem Schub ?  was ich mir auch schon gedacht hatte das er villeicht Durch die schwere Geburt das hat, er ist seit Anfang an ein sehr sehr waches Baby was mir auch Gedanken macht, die meiste Zeit untertags is er eigenlich wach, die Hebamme sagst evtl. Zum osteopaten, was sagt ihr dazu ? Habt ihr sowas schonmal erlebt bzw mit einen Rat, mache mir echt sorgen 


Mijou

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Antwort auf Beitrag von Luna1605

Liebe Luna, zuerst wollte ich dir mal ein wenig die Sorge nehmen, dass dein Sohn noch unter der Entbindung leidet. Babys "wissen" seit Zehntausenden von Jahren, dass eine Geburt überhaupt kein Zuckerschlecken ist, sondern sehr holprig ausfallen kann. Die Natur hat Babys so robust geschaffen, dass sie das wegstecken können.  Ich dachte beim ersten Kind auch, ich hätte eine ganz besondes komplizierte Entbindung gehabt (missglückte PDA, Kreislaufkollaps mit abstürzendem Blutdruck (unter 50) und großer Aufregung im Kreisssaal, später Geburtsstillstand, schlechte Herztöne beim Baby, Kaiserschnitt). Erst als wir in der Krabbelgruppe mal über unsere Entbindungen gesprochen haben, wurde mir klar: Locker acht von zehn Frauen hatten ebenfalls eine Entbindung, die völlig anders verlaufen war als erwartet oder erhofft. Da war alles dabei: quietschblau geborenes Baby wegen Sauerstoffmangel, Zangen- und Saugglockengeburten mit Dellen am Kopf des Babys, Not-Kaiserschnitte ohne Ende, schwere Dammrisse usw.  Bei einer Entbindung gibt es eigentlich nur eine Regel: "Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt." Aber zum Glück leben wir in Deutschland, so dass die Ärzte bei einer stockenden Geburt gut helfen können, damit Mutter und Baby keinen dauerhaften Schaden erleiden.  Meine Kinder wurden beide per KS geboren (beide medizinisch nötig). Die Kinder waren die ganze Kindheit über ausgesprochen fröhliche und unbeschwerte Kinder. Sie sind heute junge Erwachsene, und das gilt immer noch, sie sind positiv und fröhlich. Die Art der Entbindung spielt wirklich langfristig absolut gar keine Rolle. Viel, viel wichtiger ist eine fröhliche Familie, eine gelassene Mutter, die sich selbst nicht unter Druck setzt, ein Vater, der sich viel kümmert und eine liebevolle Atmosphäre daheim. Aber nun zum konkreten Thema, dem Schreien. Weißt du, viele Babys sind - ganz egal, wie sie zur Welt kamen - im ersten Lebensjahr wahnsinnig anstrengend. Die Babyzeit ist einfach die belastendste Zeit des ganzen bisherigen Lebens. Ich und auch Freundinnen von mir (spontane Entbindungen) waren ehrlich gesagt immer heilfroh, wenn die superstressige Babyzeit mit all ihrem Schlafmangel etc. endlich vorüber war. So süß die Mäuse da sind - man geht als Mutter doch oft am Stock. Es ist ein bisschen Glückssache, ob ein Baby viel weint oder eher pflegeleicht ist. Ein klein wenig kann man das aber auch mit beeinflussen. Wichtig ist, dass du als Mutter dein Baby in seinen Bedürfnissen immer genau dort abholst, wo es gerade steht. Da dein Sohn momentan viel Nähe braucht, gib ihn in einen Tragesack und hänge ihn dir auch tagsüber in der Wohnung einfach um. Lass ihn auch bei dir schlafen, Babys brauchen kein schickes Babyzimmer, das interessiert sie nicht. Sondern sie brauchen Mamas Nähe, Geborgenheit und Schutz, das ist ihnen angeboren. Hebammen schicken einen oft gerne zum Osteopathen, obwohl noch nie wissenschaftlich belegt wurde, dass dies irgendeinen Erfolg hätte. Was aber tatsächlich geraten wird: Massiere und streichle deinen Sohn viel. Die meisten Mütter fassen ihr Baby überwiegend beim Wickeln und der Poreinigung an. Aber das ist zu wenig und auch ein bissl einseitig. Wichtig ist, dass das Baby viele haptische Erfahrungen macht: Massiere sanft seinen Rücken, streichle die Ärmchen oder Beinchen, den Bauch. Aber nicht fest und gewollt, sondern sanft und beiläufig, während zu z.B. ein Lied summst oder singst. Berührungen, Reden, Anschauen, Zuwendung, Singen - all das harmonisiert Babys zentrales Nervensystem und macht es gelassener. Es stellt die Neigung zum Meckern nicht ganz ab, bessert sie aber. Zweiter wichtiger Punkt wie gesagt: Hak die Geburt innerlich ab, wirklich! Jede Entbindung ist eine Riesenleistung, egal wie sie verlaufen ist. Du darfst stolz darauf sein, sie dann aber auch hinter dir lassen. Dein Baby lebt nicht in der Vergangenheit, sondern nur im Jetzt, nirgendwo sonst. Wenn du aber ständig Angst vor irgendwelchen erdachten Folgen hast, dann bist du deinem Baby gegenüber verkrampft und machst dir selbst Druck. Babys haben sehr feine Antennen, sie spüren das, und es verunsichert auch sie. Sei so oft wie möglich entspannt, gelassen, souverän, zuversichtlich und ruhig hemmungslos gut gelaunt. Kurz: Vertraue dir als Mutter, denn du bist ganz genau die Mutter, die dein Sohn sich wünscht! Vertraue aber auch deinem Sohn: Er kann die Entbindung gut wegstecken, er hat das längst getan. Und er zeigt dir durch sein Verhalten immer, was er gerade braucht. Z.B. ein bisschen mehr Nähe, ein Lied, ein wenig Kitzeln oder Quatschmachen, ein bisschen Getragenwerden in Fliegerstellung (Bauch nach unten auf deinem linken Unterarm, während die rechte Hand ihn am Rücken hält), auf diese Weise die Wohnung gezeigt bekommen – ein bisschen Programm also. Babys in diesem Alter wollen nicht immer nur trinken, wenn sie moppern, sie möchten auch schon etwas Unterhaltung und Abwechslung. Du bist eine prima Mutter. Und wenn du mal müde oder genervt bist, dann darf auch das sein. Mütter sind keine Heiligen und müssen das auch nicht sein. Sei auch dann gnädig mit dir, es gehört zum Muttersein dazu, dass man manchmal einfach nicht mehr kann oder weiter weiß. Das geht von selbst vorüber. Und auch wenn du es dir jetzt noch nicht vorstellen kannst: Die Babyzeit geht wirklich schnell vorbei, die Mäuse werden weniger anstrengend, es wird besser, du wirst sehen! LG