Betreuung Baby und Kleinkind

Forum Betreuung Baby und Kleinkind

Krippenkonzeption - was davon halten?

Thema: Krippenkonzeption - was davon halten?

Hallo Mit-Mamis, stehe vor der Wahl meine Tochter (dann 17 Mo.) in eine Krippe zu geben mit teiloffenem Konzept - 3 Gruppen a 12 Kinder und derzeit 2 Betreuungspersonen oder einer Krippe mit geschlossenem Konzept und pro 12 Kinder/3 Betreuerinnen. Für das teiloffene Konzept spricht die flexiblen Zeiten, kann mein Kind früher holen, also auch vor Mittagsschlaf und der günstigere Preis. Die Räumlichkeiten sind neu und ansprechend ausgestattet. Was mich stört, die Kinder sind zwar in einer Stammgruppe, können wenn sie "größer" sind sich aber auch in die anderen Zimmer bewegen, sie essen zusammen (bedeutet 36 Kinder werden gleichzeitig zum Essen gebracht - bei 6 Betreuerinnen, denke ich ist das abenteuerlich) und die 36 Kinder schlafen auch gleichzeitig. Lediglich die "größeren" Kinder die nicht mehr so lange schlafen, werden separiert. Lt. Krippenleitung ist der Betreuungsschlüssel 1:4 und somit wird das Personal noch aufgestockt, wenn im Herbst alle Kinder da sind (die Einrichtung ist er 1 Jahr alt). Angebl. kommt es auch auf die Buchungszeiten der Eltern an, somit steht es auch wieder in den Sternen, ob das so realisiert wird oder ob sie das jetzt nur so sagt, damit ich mein KInd dort hin gebe. Denn warum soll man mehr Personal beschäftigen, wenn es doch derzeit so auch geht. Allerdings sind die Kosten in einem überschaubaren Rahmen, was es einem auch mal ermöglicht sein Kind früher zu holen, ohne das man dabei Geld verschenkt. Ich möchte gerne - auch wenn ich noch in Elternzeit bin - wieder ein paar Stunden arbeiten gehen, weiß aber noch gar nicht, ob das überhaupt klappt. Für die andere Einrichtung spricht, dass es nur 2 Gruppen a 12 Kinder mit 3 Betreuerinnen gibt. DIe Einrichtung ist ebenfalls neu (1 Jahr alt) und auch sehr schön. Allerdings muss man die Kinder dort min. 5 Std. lassen, also d.h. ich könnte sie nicht vor dem Mittagessen abholen und ist auch deutlich teuerer als die andere Einrichtung (die ist städtisch, wenn wundert). Ich zögere und hadere, da meine Kleine halt dann doch noch recht jung ist und in der teiloffenen Krippe habe ich Angst, das sie etwas untergeht, zumal sie jetzt (9 Mo.) noch sehr Mamafixiert ist. Auf der anderen SEite habe ich auch die KOsten im Blick, da wir noch ein KiGa-Kind haben und ich im nächsten Jahr gerne zuhause bleiben möchte, da die Große in die Schule kommt. Aber Krippe finde ich per se nicht schlecht, da der Kontakt zu anderen Kindern ich so nie gewährleisten könnte. Über eine TaMu habe ich schon nachgedacht, aber irgendwie ist mir das KLeine etwas suspekt, man weiß nicht wie sie wirklich mit den Kindern ist und eine gute TaMu hat jetzt sowieso keinen Platz mehr frei. Die sind meist schon Jahre vorher gebucht. Wie sind eure Erfahrungen mit einer relativ frühen "Fremdbetreuung". Meine Große ging erst mit 2 Jahren in eine private Krippe für die wir viel Geld bezahlt haben. Allerdings hatte sich das nicht anders ergeben, war aber im Nachhinein richtig. Danke für Meinungen. Gruß Carrie

von Carrie38 am 15.02.2015, 10:48


Antwort auf Beitrag von Carrie38

Hallo Carrie, da meine Kinder erst ab 2 Jahren in eine Kita bzw. zu Tagesmutter gingen/gehen, kann ich nicht beantworten wie es mit 17 Monaten gewesen wäre. Ich kann Dir aber unsere Betreuungssituation schildern, vielleicht hilft es Dir einige Aspekte bei der Betreuungsauswahl im Auge zu behalten. Auch wenn mein Sohn in eine kleine überschaubare Elterninitiative-Kita ging, war es für ihn selbst bei max 10 Kindern und 3! Betreuungskräften zu viel. Meine Tochter besucht eine Tagesmutter die jetzt 5 Kinder betreut und geht wirklich gerne zu ihr. Denn auch wenn die Tagesmutter nun 5 Kinder betreut, scheint dort alles ruhiger abzulaufen. Es ist alles irgendwie heimeliger und es sind max 5 Kinder und nicht eben 10. Meine Tochter hat dort eine gleichaltrige Spielkameradin. Ich habe den Eindruck für die Kinder ist es dort wie bei einer Tante die sie besuchen. Als ich unsere Tagesmutter kennen lernte, ist sie mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Ich konnte mich gut mit ihr unterhalten und ausgelassen lachen. Die Kinder, die dort waren, schien mir alle entspannt zu sein, keinerlei Anzeichen von Stress. Die Eingewöhnung haben wir beide nach Bauchgefühl durchgeführt, ohne jegliche Modelle. Es hat wunderbar funktioniert und meine Tochter hat mich bzw. ihren Papa immer fröhlich winkend verabschiedet. Natürlich müssen die Betreuungszeiten auch passen. Nach meiner Erfahrung würde ich prinzipiell zu einer überschaubaren Einrichtung mit einem guten Betreuungsschlüssel tendieren. Je nachdem wie offen und mutig sich Dein Kind mit 17 Monaten zeigen wird, finde ich eine Einrichtung mit 36 Kindern und 6 Erzieherinnen schwierig. Wenn es finanziell machbar ist, würde ich die kleinere Kita bevorzugen. Musst Du Deine dort Tochter jetzt ganz verbindlich anmelden? Vielleicht wäre es möglich, parallel nach einer weiteren Betreuungsmöglichkeit zu suchen? Sind wirklich alle guten Tagesmütter ausgebucht? Bei uns hilft ein sog. Tagesmütterverein völlig kostenlos und unverbindlich bei der Suche nach einer geeigneten Tagesmutter. Was die Kontakte zu gleichaltrigen Kindern angeht, denke ich, dass es in diesem Alter ausreichend ist, Spielplätze oder auch eine nette Spielgruppe zu besuchen. Da würde ich mir keine Gedanken machen;-) Viele Grüße, Ewa

von EwaK am 15.02.2015, 14:50


Antwort auf Beitrag von Carrie38

Persönlich habe ich den Eindruck, dass mit offenen Konzepten bei den Jüngsten oft der Personalmangel kaschiert werden soll. Schon aus diesem Grund würde ich die Nicht-offene Gruppe bevorzugen. Du kannst dein Kind dort jederzeit abholen, auch wenn manch einer Erzieherin das nicht gefallen wird. Kleinkinder sollten immer dann schlafen dürfen wenn sie müde sind sind. Schlafen dann 36 Kinder in einem Raum? Mit Personal, welches dann noch aufgestockt werden SOLL, wäre ich vorsichtig. Auf dem Markt sind kaum noch ErzieherInnen mit denen aufgestockt werden KANN. Tatsächlich WIRD in den meisten Einrichtungen nur so viel Personal eingesetzt, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist. Wenn es dir lediglich um den Kontakt mit anderen Kindern geht: So junge Kinder spielen eher NEBENEINANDER her als MITEINANDER. Die Erwachsenen sind da wesentlich wichtiger. Was die gute Tagesmutter angeht, die jetzt ohnehin keine Plätze mehr frei hätte: Mir käme es eher suspekt vor, wenn die Krippe noch mitten im Jahr Plätze frei hat, sogar mit Wahlmöglichkeit. Käme für dich auch eine private Kinderfrau in Frage?

von Johanna3 am 15.02.2015, 14:52


Antwort auf Beitrag von Carrie38

Es hängt eigentlich alles entscheidend von den Erzieherinnen ab. Ich habe dich so verstanden, daß die Kinder in der größeren Krippe ihre Gruppen haben und wohl erst wenn sie selbst offen dafür sind, auch das Offene nutzen werden. Das finde ich grundsätzlich gar nicht so schlecht. Wenn ich überlege, wie weit meine mit 2,5 plus war, da hätte sie obwohl sie kein Draufgänger ist, auch damit kein Problem gehabt. Wo wird denn gegessen? Einen so große Essensraum gibt es in der Regel ja gar nicht. Wenn die sich gerade neu bilden, dann werden sie auch erstmal sehen müssen, welche Abläufe funktionieren und welche nicht. Sind das in der anderen Krippe 3 Vollzeitkräfte für 12 Kinder und welchen Zeitraum decken sie ab? Man muß bedenken, daß die Öffnungszeiten oft die normale Wochenarbeitszeit übersteigt, d.h. daß nicht dauerhaft 3 da sind. Und wenn dann auch noch Teilzeitkräfte darunter sind, dann kannst du von 2 Erzieherinnen für 12 Kinder ausgehen. Gleiches gilt zwar für die anderen Gruppen. Die können dann aber Krankheit und Urlaubszeiten besser untereinander ausgleichen. Und die Kinder kennen dann die anderen Erzieherinnen auch, was zu deutlich weniger Problemen führt. Man kann dir da schwer etwas raten. Wie gesagt, jedes Konzept steht und fällt mit den Mitarbeitern. Meine Tochter kam damals mit 17 Monaten in eine kleine Krippe. Trotzdem mußte nicht nur sie sich daran gewöhnen, sondern viel mehr ich. Da wäre es völlig egal gewesen, wie groß die Gruppe ist. Es fühlt sich in dem Moment einfach ganz merkwürdig an, sein "Baby" jemand anderem anzuvertrauen. Ich teile übrigens deine Skepsis ggü Tagesmüttern. Ich weiß, daß die überwiegende Zahl sicher ganz tolle Menschen sind, die Kinder lieben und bei denen es den Kindern gut geht. Aber ich bin (zum Teil sicher berufsbedingt) ein nicht sehr vertrauensseliger Mensch. In einer Einrichtung mit mehreren Erzieherinnen, in der dann theoretisch auch noch jeder Zeit irgendwelche Eltern in der Tür stehen könnnen, ist schon etwas mehr Transparenz da. Aber das ist einfach ne Gefühlssache, die jeder für sich entscheiden soll und muß.

von Susanne.75 am 15.02.2015, 18:14


Antwort auf Beitrag von Carrie38

Ich würde immer das geschlossene Konzept bevorzugen. Es hat sehr viele Vorteile, denn die Kinder haben einen festen Rahmen, feste Rituale, das sind alles Dinge, die Kindern halt geben. Deshalb ist es auch dort so, dass das Kind erst nach dem Essen geholt werden kann. Freie Abholzeiten bedeuten immer Unruhe in der Gruppe. Selbst machen Kindergärten mit Kindern zwischen 2 bis 6 gibt es feste Abholzeiten, und das ist im Sinn der Kinder!

von Astrid18 am 16.02.2015, 04:14


Antwort auf Beitrag von Carrie38

Ich würde die kleinere mit dem bereits gesichertem Betreuungsschlüssel nehmen. Wie lange ist dein Kigakind in der Betreuung? Evtl. verlängern bis nach dem Mittagessen. Wenn beide bereits Mittagessen hatten erspart das zuhause eine Menge Stess, ganz besonders im Anbetracht, dass du irgendwann vermutlich 20 bis 25 h Woche arbeiten möchtest. Für den Fall dass du trotz Arbeit noch Spielraum hast bis die Kids geholt werden müssen, kannst du den einkauf fürs Abeneessen erledigen, Kleinigkeiten für Essen vorbereiten oder schon mal etwas Haushalt machen. Dann bist du vm Abholen bis Abendessen komplett für die Kids da. Bei mr wäre das Betreuung bis 14 Uhr gewesen, Mittagessen um 12, dann Mittagsschlaf bis 14 Uhr.

von Badefrosch am 16.02.2015, 08:02


Antwort auf Beitrag von Carrie38

Ich kann auch nur sagen, dass das geschlossene konzept mit festen bring-und abholzeiten für die kleinen viel stressfreier ist als das rumgerenne zwischen den gruppen und das ständige rein- und rausgehen von eltern.die kinder werden dadurch in ihrem tagesablauf (und dazu gehört auch das essen und schlafen) gestört, was natürlich zu unruhen führt.meine tochter war zwar schon 2jahre beim krippenstart, aber von den anderen eltern weiß ich, dass schon die 1jährigen das gemeinsame essen mit anderen kindern genießen das schlafen klappt bei den kleinen in der regel auch problemlos, grade nach dem essen.also insgesamt würde ic sagen, dass eine betreuug bis 14 uhr für euch alle entspannter wäre, als nur bis zum Mittagessen, wo du dann ein aus dem krippenalltag rausgerissene müde kind noch schnell versorgen musst.. eine tm kam für mich auch nicht in frage.

von Mami-in-spe am 16.02.2015, 16:57


Antwort auf Beitrag von Carrie38

Liebe Mit-Mamis, vielen Dank für Eure Meinungen und Einschätzungen. Diese decken sich auch mit der Entscheidung, die ich nun für die Einrichtung mit den geschlossenen Gruppen getroffen habe. Zumal mein Mann auch grünes Licht für die Mehrkosten gegeben hat. Denke da ist die Betreuung für ein noch relativ junges Kleinkind besser, da die Strukturen klar sind. Somit kann ich dann auch entspannter zur Arbeit gehen und muss mir nicht ständig Gedanken machen. Das andere Konzept kann funktionieren, wenn die MA auch gut sind, aber wenn ich schon höre, dass die KiTA nicht mal eine Besichtigung mit Eltern machen kann, da sie unterbesetzt sind, dann sagt das schon viel. Und mal eben ein paar neue Erzieherinnen einzustellen ist ja auch eher realitätsfremd. Viele Grüsse Carrie

von Carrie38 am 17.02.2015, 10:08