Babys vor Kälte und Überhitzung schützen

Babys vor Kälte und Überhitzung schützen

© Adobe Stock, S.Kobold

Der kleine Körper von Babys und Klein­kindern übt noch sich auf die wechselnden Tempera­turen in seinem Umfeld einzustellen.

Die Wärmeregulierung funktioniert bei Babys noch nicht so gut, wie bei Erwach­senen - u. a. weil der Kreislauf noch vollauf damit beschäftigt ist, alle Organe mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.

Das Herz eines Neugeborenen schlägt zu diesem Zweck etwa 120 mal in der Minute. Bei einem einjährigen Baby immerhin noch 100 mal in der Minute. Der Kreislauf ist noch nicht so flexibel, z. B. auf einen Temperaturabfall sofort mit einer ausreichenden Erwärmung der Haut zu reagieren. Deshalb sind Babys auf eine geeignete Kleidung und eine geeignete Raumtemperatur angewiesen. Besonders zu früh geborene Babys sind empfindlich gegen Abkühlung und Zugluft. Das heißt aber nicht, dass Sie mit Ihrem Kind an kalten Tagen nicht vor die Tür dürfen - Sie sollen sogar!

Als Faustregel gilt, dass ein Baby schon von der dritten Lebenswoche an, im Sommer sogar schon nach der zweiten Woche, allmählich an den Aufenthalt im Freien gewöhnt werden soll. Diesen Aufenthalt sollten Sie von Mal zu Mal ein wenig verlängern, bis Sie sich nach etwa vier Wochen den ganzen Tag mit dem Baby im Freien aufhalten könnten. Falls Ihnen kein Balkon oder eine ruhige Ecke im Garten zur Verfügung steht, bleibt nur eine regelmäßige (am besten tägliche) Ausfahrt mit dem Baby.

Wichtig: Bei kaltem Wetter sollten Sie dabei ein paar Punkte beachten!

  • Die Kleidung, Zudecke oder Fellsack sollte dem Baby genügend Bewegungsfreiheit lassen.
  • Ein Mützchen ist nötig und sollte immer bis über die Ohren reichen.
  • Besser, Sie verwenden mehrere, leichte Kleidungsstücke aus natürlichen Fasern, als einen dick gefütterten Anzug.
  • Ist es Kälter als etwa zehn Grad minus, sollten wenige Wochen alte Babys nicht mehr nach draußen. Zu groß ist die Belastung durch die eisig kalte Luft. Wenn Sie dennoch nach draußen möchten, machen Sie nur kurze Spaziergänge.
  • Kommt zu großer Kälte auch noch ein kräftiger Wind, sollten Sie nicht länger als etwa zehn Minuten hinaus gehen. Den Kinderwagen sollten Sie in diesem Fall von unten gegen die Kälte isolieren, indem Sie beispielsweise eine Styroporplatte als Einlage verwenden.
  • Babys bei Kälte nie so stark "einpacken", dass sie dabei schwitzen - das lässt die Erkältungsgefahr rapide ansteigen.
  • Bevor Sie nach draußen gehen, verwenden Sie für Babys Gesicht eine gute Kälteschutzcreme (Apotheke). Keine wasserhaltigen Cremes verwenden, da die Wasseranteile Kälte besonders gut leiten und zudem gefrieren können.

Falls es doch einmal zu kalt wird

Das Baby beginnt zu schreien, wenn es friert. Ist aber schon eine Unterkühlung eingetreten, wird es auffallend ruhig sein, vielleicht auch ein wenig abwesend wirken.

Wichtig: Ist es dem Baby erst einmal zu kalt geworden, nutzt es nichts, es mit einem zusätzlichen Kleidungsstück wärmer anzuziehen. Dann sollten Sie es mit in einen mollig warmen Raum nehmen, ausziehen und ein wenig massieren. Anschließend fühlt es sich, in eine flauschige Decke gehüllt, auf Mamis Arm wieder pudelwohl. Oder Sie baden es bei etwa 37°C - aber auch nicht länger als fünf Minuten.

Oder zu warm

Einem Baby kann es schnell zu warm, zu heiß werden. Viele Babys werden noch immer viel zu warm "eingepackt". Aber neben unangemessen warmer Kleidung können auch starke Sonneneinstrahlung oder ein Hitzestau im Auto zu einer Überhitzung führen. Anzeichen für eine solche Überhitzung sind Unruhe und Erschöpfung, feuchte und heiße Haut. Dann sollten Sie das Baby sofort an einen kühleren Platz bringen, ihm viel zu trinken anbieten und - soweit möglich - die Haut bei geeigneter Raumtemperatur mit handwarmem Wasser abwaschen. Beugen Sie vor allem an heißen Tagen vor, indem Sie dem Baby leichte Baumwollsachen anziehen und einen Aufenthalt draußen in der Mittagshitze ganz meiden.

Wichtig: Lassen Sie das Baby niemals - auch nicht für kurze Zeit - allein im Auto und richten Sie nie - auch nicht aus größerer Entfernung - einen Ventilator auf das Baby.

Zum Schlafen ...

... liegt die ideale Temperatur bei etwa 18°C - viel mehr sollten es eigentlich nicht sein - aber auch nicht weniger. Im Sommer - besonders in einem heißen - lässt sich das ohne eine Klimaanlage natürlich nicht bewerkstelligen (wer hat die schon?). Dann sehen Sie aber öfter als sonst nach dem Baby - wenn es schwitzt, sollten Sie es mit einem feuchten Waschlappen abwaschen, gut trocknen und anschließend weniger warm anziehen und weniger zudecken. Sonst besteht leicht die Gefahr einer Überwärmung, weil es sich selbst nicht von der Decke befreien kann. Für die Nacht braucht das Baby ohnehin nur eine Windel und einen leichten Schlafanzug. Das Bettchen sollte nicht neben einem Heizkörper stehen oder unter direkter Sonneneinstrahlung. Eine Wärmflasche oder ein Heizkissen benötigt das Baby auch während der Wintermonate nicht darin.

Zuletzt überarbeitet: Oktober 2018

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