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Stiefkindadoption

Thema: Stiefkindadoption

Hey! Ich hoffe, ich darf mich hier auch einreihen Ich bin 27 Jahre, mein Mann knapp 28 und "wir" haben drei Kinder. Tochter(6), Junge(2) und Junge(10 Monate). Meine Tochter habe ich mitgebracht.Sie war 2 als ich mit meinem Mann zusammen gekommen bin und wir stecken gerade im (Stiefkind) Adoptionsverfahren. Wir müssen nur noch zum Richter und es war bisher alles recht unkompliziert. Die Adoption wird nicht viel ändern, da mein Mann sie als SEINE Tochter ansieht und immer angesehen hat. Auch für die Kleine ist ihr Papa ihr Papa . Trotzdem mach ich mir ab und zu schon Gedanken darüber,wenn sie mal älter wird. Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Wollten eure Kinder vielleicht doch den leiblichen Vater kennenlernen? Oder kamen sogar Vorwürfe? Heute denke ich noch nicht, das sowas passieren könnte, aber man weiß ja nie wie sie in der Pubertät ticken.. Ich würde ihr den Kontakt zu ihrem Erzeuger nie verbieten, hab nur Angst, dass sie enttäuscht wird... Liebe Grüße, Steffi

von DJ090909 am 01.02.2012, 18:37


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Juhu Wir haben es seit einem Jahr hinter uns und fühlen uns nun noch mehr verbunden. Und abgesicherter. Deine Tochter wird ja sicherlich auch mit ihrer Geschichte groß oder ? Wie " erinnert" ihr denn an den leiblichen Vater ? Ich hoffe dass mein Ex irgendwann mal den Mumm hat und den Jungen trifft, wenn dieser das will. Zumindest einmal. Ich vermittel ihm aber, dass er eben ein eigenes Leben hat, eine andere Familie und wir eben unsere und unseren Papa. Ich erhoffe mir, dass dadurch seine Erwartungen erstmal gering bleiben. Ist aber auch erst 5 , sicherlich wird sich das mit der Reife des Kindes noch verändern. Vor der Pubertät haben wir keine Angst. Nicht adoptierte Kinder finden andere Gemeinheiten und mein Mann und ich waren auch nicht besser. Ich hoffe wir erinnern und dann daran.

Mitglied inaktiv - 01.02.2012, 22:44


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@Thelmalouise Hi, danke für deine Antwort! Ich hab mir die Stiefkindadoption viel komplizierter vorgestellt. Ich hätte auch nie mit dem Einverständnis des leiblichen Vaters gerechnet. Aber von ihm hatten wir nach zwei Tagen schon das schriftliche Einverständnis. Ihm konnte es nicht schnell genug gehen. Unsere Tochter hat keine Erinnerung an ihren Erzeuger. Wir haben nicht zusammen gelebt und schon in der Schwangerschaft getrennt. Er hat die Maus 6 Mal gesehen - das erste Mal mit 6 Monaten, das letzte Mal mit 14 Monaten. Es war leider nie Interesse da. Ich hab immer versucht, meiner Tochter ein gutes Bild von ihrem leiblichen Vater zu vermitteln, aber sie möchte davon nichts hören. Sie sagt immer, das hier ist ihr Papa, der liebt sie und ist immer für sie da. Ich würde ihr nicht im Wege stehen, wenn sie ihn irgendwann doch kennenlernen möchte. Ich würde sie dabei unterstützen. Aber ich hätte Angst, das er sie abweist... Oder das sie sein "wahres ich" kennenlernen muss.. Ich denke auch, das die Bindung zwischen meinem Mann und der Kleinen sehr intensiv ist, aber manchmal kommen ja die Kids mit Sprüchen "du bist nicht mein richtiger Vater" oder sowas. Aber ich denke und hoffe, dass unsere Tochter ihren Papa so schätzen kann, da er ja immer alles getan hat, das es ihr gut geht. Lief das damals bei euch (beim Richter) unkompliziert ab? Wollten die noch was wissen? Liebe Grüße

von DJ090909 am 02.02.2012, 09:15


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Hallo War total nett vor Gericht. Dauerte etwa 20 Minuten. Nur die Richterin, wir und das Kind. Er spielte und sie fasste nochmal den Bericht vom JA zusammen, betonte dass die Ado unwiderruflich ist und fragte uns nochmal ob wir das wollen. Unser Großer kuschelte auf dem Schoss von meinem Mann und sagte ab und an " meeeeiiiiin Papa" ( war in keinster Weise von uns so geplant, aber damit erübrigte sich jede Frage für die Richterin ) Dann sprach sie alles in ihr Gerät und fertig waren wir. Beschluss kam dann mit der Post nach 10 Tagen und eine weitere Woche später hatten wir die neue Geburtsurkunde. Ich hoffe auch dass mein Ex ihn später treffen kann. Ich meine, das Kind gibt es ja nicht, weil ich ihn doof fand :-) Sollte es eine Entäuschung werden, dann werden wir da sein, wie sein ganzes Leben zuvor. Ich kann ihn nicht vor allem beschützen, nur so gut es geht vorbereiten. Ich habe als leibliches Kind meinen Eltern immer an den Kopf geworfen, dass ich wünschte adoptiert zu sein, und ich würde mich auf die Suche machen nach meinen Eltern. Ob das weniger weh tut als ein "Du bist gar nicht mein Vater " ?

Mitglied inaktiv - 02.02.2012, 11:47


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hallo! ich bin zwar nicht adoptiert, aber ich möchte mich gerne zu dem gedanken äußern: ich wuchs mit meinem stiefpapa auf (war ca 4 jahre als sie sich kennenlernten, adoption war aus bestimmten grund kein thema) und er war von da an mein papa und ich seine tochter. da gab´s nix. auch nicht in der jugend. nie wäre ich auf den gedanken gekommen, ihm an den kopf zu werfen, er wäre nicht mein leiblicher vater (nicht mal in gedanken). mal ehrlich: wer ist denn der papa - der erzeuger, der sich nicht schert, oder derjenige, der sich um einen kümmert, für einen da ist, der sich mit einem streitet und sich die mühe macht, zu versuchen einen jugendlichen zu verstehen?! obwohl das so und so fast ein ding der unmöglichkeit ist meine mutter hat immer versucht recht neutral über meinen leiblichen vater zu reden, ich konnte alles fragen, es war kein tabu-thema. sie hat aber auch nichts verschönt, warum auch? er hat sich nie für mich interessiert, obwohl wir im gleichen ort wohnten. wenn ich ihn zufällig auf der straße sah, ging er wortlos vorbei. ja, das tat weh. ich bin sehr enttäuscht von ihm, dass er mich nicht einmal kennenlernen wollte, kein interesse hat(te). aber man lernt damit umzugehen - schließlich hat man ja eltern, die einen lieben! das darf man nie vergessen! im nachhinein kann ich sagen, dass es für mich und meine entwicklung sehr wichtig war, dass ich jederzeit fragen konnte, bilder hatte, die möglichkeit ihn zu treffen, wenn ich das gewollt hätte. ich denke da sollte man seinem kind nicht im wege stehen und auch niemand beleidigt sein. immerhin lernt man sich selber ja durch die leiblichen eltern (interessen, talente...) besser kennen. ansonsten bin ich fest davon überzeugt, dass einem der stief-/adoptivpapa mindestens genauso ans herz wachsen kann wie ein leiblicher vater und man ohne nachteile auchwächst!

von tinichris am 02.02.2012, 12:56


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Hallo, auch ich kann etwas zu diesem Thema schreiben. Meine älteste Schwester (heute 36 Jahre) wurde von meinem Vater adoptiert als sie 4 Jahre alt war. Sie kannte ihn bereits seit sie 2 war und nannte ihn schon immer "Papa". Ihr Erzeuger hat sich nie für sie interessiert. Er hat meine Mutter verlassen sobald er von der Schwangerschaft erfuhr und nur durch Streiterei vor Gericht hat er die Vaterschaft überhaupt anerkannt. Mein Vater hat zwischen uns Kindern nie einen Unterschied gemacht und wir sind auch gar nicht in dem Wissen aufgewachsen "nur" Halbschwestern zu sein. Das hat sich bis heute nicht geändert und wir haben alle ein gutes Verhältnis zu UNSEREM Papa

von Holly87 am 02.02.2012, 19:34


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Danke ihr Lieben, wahrscheinlich mach ich mir einfach viel zu viele Gedanken. Unsere Kleine kennt es ja nicht anders. Ihr Papa ist ihr Papa. Es war nie nur der Papa ihrer (Stief)Brüder - schrecklich - die Worte haben wir noch nie genutzt ;) Zwischen den Geschwistern gab es auch noch nie Unterschiede. Das war mir für die Kleine auch immer extrem wichtig. Gab es denn irgendwie bei den Familien "Unterschiede"? Also für meinen Schwiegervater war es das erste "Enkelkind". Sie wurde vom ersten Tag ins Herz geschlossen. Er unternimmt auch viel mit ihr. Meine Tochter hat zu ihm sogar eine bessere Bindung als zu meiner Mutter - was ja die leibliche Oma ist ;) Ich denke, unsere Kleine wird ihren leiblichen Vater irgendwann kennen lernen wollen - wenn sie enttäuscht wird, werden wir sie auffangen, aber sie konnte sich zumindest dann ein eigenes Bild machen... Leider kenn ich nur eine Familie, die auch eine Stiefkindadoption durch haben. Beim Jugendamt wurde uns gesagt, dass es wohl nicht sooo viele gibt, zumindest wo es "vollzogen" werden kann oder die Familie sogar kurz vorher nen Rückzieher machen - vielleicht auch des Geldes wegen?! (Unterhalt fällt ja weg..) Danke für eure Antworten :)

von DJ090909 am 02.02.2012, 19:52


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Hallo Hier ist es auch so, dass der Große die Eltern meines Mannes sehr liebt und am liebsten einmal im Monat hinfahren will. Sie wohnen leider am anderen Ende von Deutschland , aber wir fahren 3-4x im Jahr hin. Er hat eine bessere Bindung als zu meinen Eltern, aber sie sind auch reichlich jünger und machen mehr mit ihm. Meine Schwiegermutter ist schon beim ersten Besuch alleine mit ihm los "Straßenbahn fahren" und nannte ihn immer Beuteenkel :-) Als sie nach dem ersten Mal zurück kamen gestand sie mir, dass sie beim 3. Opa nicht mehr erklärt hat, dass sie nicht die Oma sei, und ob das für mich ok ist :-) Die Ado war kaum durch, da schloss sie für ihn einen Sparvertrag ab. Hach, ich liebe meine Schwiegerfamilie ja eh, aber dass sie uns und vor allen ihn SO herzlich aufgenommen haben , ich bin so dankbar. Ich hatte auch etwas Bammel, wegen Erbberechtigung durch Ado, das ist ja doch eine weitreichende Folge und eben unwiderrufbar. Sie sind recht wohlhabend. Aber meine Sorge war unbegründet, sie freuten sich einfach dass ihr Sohn nun auch offiziell Rechte am Kind hat und vor allem die Sicherheit dass er ihn behalten wird, wenn mir was passieren sollte. Und wenn uns etwas passiert, dass sie nun auch rechtlich seine Großeltern sind und beide Kinder bei ihnen aufwachsen würden. Ohne Prüfungen, ohne Zittern.

Mitglied inaktiv - 02.02.2012, 21:48


Antwort auf Beitrag von DJ090909

Hallo, mein Mann und ich haben auch 3 Kinder. Den Großen habe ich "mitgebracht". Allerdings muss man dazu sagen, dass wir bereits in der Schwangerschaft zusammen gekommen sind. Nun sind wir verheiraten und mein Mann will den Gro´ßen adoptieren. Was muss man alles beachten? Wie sagt man dem Kind, dass es da noch n Erzeuger gibt? LG Susy

von Ocjan23 am 04.02.2012, 18:25


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Wie alt ist denn der Große ? Wie ist der Kontakt zum leiblichen Vater ? Für mich persönlich : Sofern auch nur irgend ein Kontakt da ist würde ich von einer Adoption absehen. Ansonsten binden wir das hier spielerisch mit ein, irgendwann habe ich ihm ein Bild gezeigt, den Namen gesagt und dass er sein leiblicher Vater ist, ich den mal ganz ganz doll lieb hatte und er darum in meinem Bauch gelandet ist.Glaube er war da 2 oder so ? Ab und an sage ich hier so Sätze wie : Spatz, gerade guckst Du wie XY , aber die tollen Augen hast Du auch von ihm geerbt. Oder : " Dei kleiner Bruder hat Pech gehabt, wenn er die Haare von Papa später hat, XY hatte dichteres Haar, da wirst Du mehr Glück haben" So halt, spaßig, nicht negativ besetzt und nicht hochgestochen, einfach unauffällig in den Alltag eingebunden soviel, dass er es nicht vergisst, es aber auch nicht zu viel ist. Er hat ein Bild in seinem Zimmer, ich war froh als er dazu ja sagte, denn ich habe auch wenig Lust ihm das stndig zu erzählen, möchte aber dass es präsent bleibt. Er ist 5 und eigentlich interessiert ihn das alles gar nicht. Für die Ado ist wichtig, dass das Kind das weiss, wurde bei uns abgefragt und der Kleine auch befragt. Dass Dein Mann es wirklich wegen dem Kind macht und nicht wegen Dir ! Dass er sich bewusst ist, dass eine Ado unwiderruflich ist ! Gesundheitszeugnis, polizeiliches Führungszeugnis braucht man.

Mitglied inaktiv - 04.02.2012, 19:03


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Der Große ist jetzt 5. Sein Erzeuger hat ihn allerdings noch nie gesehen. Anfangs habe ich mich noch bemüht, obwohl er mich beschimpft hat. Mein Mann macht das nicht für mich, sondern für "unseren" Sohn. Wir sind ja bereits während meiner Schwangerschaft zusammen gekommen, und für ihn ist es einfach sein Sohn. Ich habe eigentlich nicht zu große Angst, dass der Große meinen Mann nun negativ sieht, sondern eher davor, dass ich seinen Erzeuger nicht "schön reden" kann.

von Ocjan23 am 06.02.2012, 21:03


Antwort auf Beitrag von Ocjan23

Das sind dann doch aber super Vorraussetzungen. Keinerlei Bindung, so war es ei uns auch. Erzeuger schönreden muss man ja nicht zwingend, neutral reicht. Meinen habe ich damals so sehr geliebt, all das was nach Bekanntwerden der Schwangerschaft war, war unterirdisch. Dennoch, ich möchte dass mein Sohn weiss das es eine schöne Zeit war, es nicht "irgendein" Erzeuger war und er aus Liebe entstanden ist. Über alles weitere muss er sich dann selbst ein Bild machen, wenn er möchte und er dann die Möglichkeit bekommt.

Mitglied inaktiv - 07.02.2012, 07:12


Antwort auf Beitrag von DJ090909

...bei uns war die Stiefkindadoption 2004, da hat mein Mann dann meine große, mittlerweile 13-jährige Tochter adoptiert. Sie war knapp 3 Jahre alt, als ich meinen jetzigen Mann kennen gelernt habe, als sie 4 war, sind wir dann zusammen gezogen, und mittlerweile ist er schon sehr lange ihr sozialer Vater - und seit 2004 eben auch ihr juristischer Vater. (Es gibt dann noch drei gemeinsame Kinder, Jahrgang 2003 / 2005 / 2010.) Die Trennung zwischen dem biologischen Vater und mir war 1998 bereits in der Schwangerschaft, er lehnt jeden Kontakt zum Kind ab, hat die Tochter also auch noch nie gesehen. Wie sie über ihn denkt, hat sich eigentlich im Laufe der Zeit schon sehr gewandelt - früher hat sie eher sein Bild angehimmelt, seine schönen blonden Locken etc., und sich Sorgen gemacht, ob er denn wenigstens auch jemanden hat, der für ihn da ist, damit er nicht alleine sein muss... Mittlerweile ist sie eher wütend auf ihn, weil er für sie "ein Looser" ist, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, bisher (nach unserer Trennung) seine Ausbildung abgebrochen hat, maximal in 1-Euro-Jobs gearbeitet hat und mit knapp 40 Jahren immer noch bei seiner Mutter lebt und als einziges Hobby Lottospielen hat, in der Hoffnung, irgendwann mal so zu ganz viel Geld zu kommen... Allerdings sind das alles Information, die sie nicht von mir hat (was soll ich darüber sprechen - ich weiß das ja alles eh nur vom Hörensagen), sondern von seiner Familie, zu der Kontakt besteht. Früher hatten wir übrigens Fotos von ihm im Kinderzimmer... mittlerweile hat Töchterlein sie in die Schublade geräumt... Ich hatte sie letztens mal darauf angesprochen, ob sie ihren leiblichen Vater kennen lernen wolle, falls sich die Gelegenheit mal ergäbe - derzeit ist sie bei einem kategorischen Nein, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie das wirklich uneingeschränkt durchziehen würde, falls er sich doch mal melden sollte... Auf jeden Fall ist sie wütend auf ihn und findet, er hätte "keinen Arsch in der Hose", wenn er "sein Leben nicht auf die Reihe bekommt" und sich nicht einmal bei ihr gemeldet hat, obwohl er von ihr weiß... Keine Ahnung, wie es aussehen würde, wenn er sich doch melden sollte, oder wie sie in 5 oder 10 Jahren darüber denkt... abwarten. Sie selbst sagt übrigens, sie hat zwei Väter, einen ersten / biologischen, und einen zweiten, tatsächlichen Vater - eben ihr Adoptivvater, ihr "sozialer Vater".

von Leena am 03.02.2012, 11:59


Antwort auf Beitrag von Leena

Also die Familie meines Vaters macht keinen Unterschied zwischen uns Schwestern soweit ich das erkennen kann. Allerdings besteht auch kein großer Kontakt. Die Adoption meiner Schwester war meinem Vater auch noch aus anderem Grund sehr wichtig. Seine eigenen Eltern starben als er 13 war und er kam dann in eine Pflegefamilie. Mein Vater hat sehr positive Erfahrungen aus seiner Zeit bei der Pflegefamilie, obwohl er da ganzschön mit anpacken musste (die hatten eine Bäckerrei). Trotzdem waren sie für ihn eine richtige Familie, wenn auch nicht leiblich. Das hat natürlich auch seine Meinung zu meiner Schwester beeinflusst.

von Holly87 am 03.02.2012, 16:17


Antwort auf Beitrag von Holly87

...ja: meist kommt das Interesse zu wissen, welcher Teil deines Genpools dir unbekannt ist. Was du geerbt hast: Charakterzüge, Aussehen, (Erb-)Krankheiten, und was das für ein Typ ist, der dich nie sehen wollte. Ich war schon lange erwachsen, als ich ihn gesucht und gefunden habe. es war interessant und enttäuschtend: ich sehe zwar aus wie er (endlich sehe ich mal jemand ähnlich), ich bewege mich wie meine älteren "Halbgeschwister", aber ich ticke anders. Wie meine Herkunftsfamilie.Und er interessiert sich nicht für mich, null. Ich habe den Kontakt ein paar Jahre aufrecht erhalten, aber es hat sich nicht gelohnt. Er schämt sich, weil er nicht weiß wie er mit mir umgehen soll. Und dennoch tut es immer noch, ganz tief, ein klein bisschen weh, wenn dein Erzeuger sich nicht für dich interessiert, obwohl /weil? ich ihm am ähnlichsten bin. Also setzt euch damit auseinander, dass eure Kinder ihn sehen wollen werden, irgendwann. Meist, wenn man glaubt, gefestigt zu sein und es aushalten zu können, oder oft im späten Jugendalter, wenn man nach Wurzeln sucht, wissen will, wer man ist. Und meist sind es dann gerade die Eltern mit denen man nicht über diese Suche / Wunsch reden kann, weil mal denkt, man verrät sie (mein z.B. Ziehvater weiß nicht und wird nie wissen, dass ich zum Erzeuger Kontakt hatte, das würde ihn zu sehr verletzen und mit meiner Mutter will ich nicht über ihren EX reden) dann überlegt euch rechtzeitig, wer denn noch für eure Kinder Vertrauensperson sein könnte, die ihnen hilft auch mit Enttäuschungen zurecht zu kommen oder falls alles wunderbar ist, sie daran erinnert, dass die Familie, die es trägt, liebt und immer für es da ist, zuhause ist. Euch werden sie damit nicht belasten wollen.

von Amayala am 09.02.2012, 09:04


Antwort auf Beitrag von Amayala

...ja, ich glaube, damit wirst Du mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit recht behalten, Amayala. Umso wichtiger ist es mir, zumindest den Kontakt zum Rest der Familie des leiblichen Vaters aufrecht zu erhalten. Den Vater kann ich nicht dazu zwingen, das Kind kennen lernen zu wollen, umgekehrt das Kind natürlich auch nicht. Aber zumindest kennt sie da "die andere Hälfte ihres Genpools", zumindest ansatzweise...

von Leena am 12.02.2012, 18:33