Wie wird meine Tochter wieder "trocken"

 Manuela Thomä Frage an Manuela Thomä Kinderkrankenschwester

Frage: Wie wird meine Tochter wieder "trocken"

Hallo. Meine Tochter ist 3,5 Jahre alt und hat Mitte Jänner 2017 von alleine gesagt, dass sie keine Windel mehr möchte (Nachts haben wir sie noch). Es hat bis auf wirklich geringe "Unfälle" auch echt toll funktioniert. Sie hat entweder gesagt das sie mal muss oder sie ist einfach gegangen. Vor 2 Wochen hat sie dann angefangen sich wieder nass zu machen. Die nassen Sachen stören sie auch nicht (sagt sie zumindest). Ich hab dann auf Verdacht den Urin mal auf eine Blasenentzündung untersuchen lassen und wurde diese auch bestätigt. Jetzt ist die Entzündung allerdings weg und sie nässt nach wie vor ein. Es gibt Tage an denen sie kein einziges Mal auf die Toilette geht, sondern alles in die Hose geht - auch im Kindergarten. Gerade jetzt zB habe ich ihr die 3. Unterhose innerhalb von 40 Minuten angezogen. Sie hat neben mir auf der Bank gespielt, dann plötzlich die Stoffwindel genommen und etwas weggewischt, dann auf´s Klo gegangen und den Rest ins WC gemacht. Auf meine Frage, warum sie nicht gleich auf´s Klo gegangen ist, bekomme ich keine Antwort und sie kann es mir auch nicht irgendwie "erklären". Ich möchte noch hinzufügen, dass ich schwanger bin und morgen (5.4.2017) den errechneten Geburtstermin habe. Es gab natürlich Veränderungen, die sie aber meiner Meinung nach gut verkraftet hat. Wir haben auch versucht sie so wenig wie möglich mit alles zu belasten bzw. ihr nicht alles anmerken zu lassen. Die gröbste Veränderung für sie war sicher der Zimmerwechsel, der aber super über die Bühne ging, weil ihr "neues" Zimmer vorher schon ihr Spielzimmer war - also absolut nicht fremd. Ich hatte einige Schwierigkeiten in der Schwangerschaft und durfte mich nicht anstrengen und meine Maus dadurch auch nicht mehr soviel herumheben und tragen. Sie ist dann halt im Sitzen auf meinen Schoß gekrabbelt. Gekuschelt wurde immer. Sie freut sich auch total auf ihren Bruder und redet sehr viel davon, was sie nicht alles mit ihm tun möchte und bei was sie mir nicht alles helfen wird. Ich hab nach dem einnässen schon in allen Varianten reagiert: - Ganz ruhig und einfach umgezogen ohne große Kommentare - Mit ihr versucht ruhig darüber zu reden - ich bin ganz ehrlich aber auch schon sehr wütend geworden und hab - auch weil ich echt schon frustriert bin - geschimpft und auch geweint. Ich weiß, dass Letzteres nicht die richtige Reaktion ist aber ich weiß mir schon nicht mehr zu helfen. Ich bin schon so verzweifelt!!! Im Vergleich zu "vor der Blasenentzündung" ist es jetzt, wie wenn sie noch nie selbständig auf´s WC gegangen wäre. Ich hoffe, dass mir hier wer helfen kann. Ich weiß nicht mehr weiter. Danke schonmal für eure Hilfe!!!

von Nicole79 am 04.04.2017, 17:43


Antwort auf: Wie wird meine Tochter wieder "trocken"

Hallo Nicole79, Zunächst einmal sollten Sie sich nicht sorgen, wegen dem Geschwisterkind. Natürlich stellt so ein Baby erst einmal die Welt der Erstgeborenen auf den Kopf, aber auch wenn das erste Kind anfangs etwas aus dem gewohnten Konzept kommt, in der Regel verkraften das die Kinder besser als wir Erwachsenen befürchten :-)) Aus meiner Sicht gibt es für das erneute Einnässen zwei Gründe. Der erste wäre, das die Kontinenzbildung ein sehr komplexer, komplizierter und störanfälliger Reifungsprozess ist. Wie bei jeder Entwicklungsphase sind die Kinder erst einmal begeistert und sehr motiviert dabei diesen zu entdecken, bis dann etwas Neues sich anbahnt. Kontinenzbildung findet selten so statt: einmal gemacht und für immer gelernt, sondern unterliegt Intervallen. Phasen wo es dem Kind gut gelingt auf die Blase acht zu geben und Phasen, wo scheinbar alles wieder auf Anfang geht. Das ist normal und vom Alter her steht Ihre Tochter noch am Beginn dieses Prozesses und es darf so sein. Der zweite Grund und hier sehe ich den „wirklichen Übeltäter“ ist eine Blasenentzündung - wie erwähnt ist dieser Reifungsprozess sehr störanfällig- eine Blasenentzündung irritiert den Blasenmuskel, er wird sehr unruhig und meldet sich dann oft plötzlich und ohne Vorwarnung, so dass es den Kinder nicht möglich ist die Toilette rechtzeitig zu erreichen. Dummer Nebeneffekt ist, dass die Kinder das Vertrauen in ihre Fähigkeit verlieren, die Blase im Griff zu haben. Ihr Eindruck ist nicht verkehrt, die jetzige Situation entspricht ungefähr dem Stand von „vor der Blasenentzündung“. Das Beste was Sie jetzt machen können, ist die Ruhe bewahren; die kindliche Blase braucht Zeit um wieder zur Ruhe zu kommen. Das gelingt am besten, wenn Sie akzeptieren, dass es jetzt erst einmal so ist und Sie Ihrer Tochter, so wie früher, in dieser Thematik zur Seite stehen, ohne viele Diskussionen oder Vorhaltungen :-)) Haben Sie im Blick das sich möglichst keine Blasenentzündung entwickelt, bzw. gehen Sie beim geringsten Verdacht zum Kinderarzt. Sie können beruhigt abwarten, denn altersmäßig hat Ihre kleine Große noch viel Zeit. Mit lieben Grüßen Manuela Thomä

von Manuela Thomä am 05.04.2017


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