Wie soll ich reagieren

 Ellen Janhsen-Podien Frage an Ellen Janhsen-Podien Kinderkrankenschwester

Frage: Wie soll ich reagieren

Hallo liebes Expertenteam, meine Frage wurde hier oft schon in ähnlicher Weise gestellt, trotzdem würde ich sie gerne um Antwort bitten. Mein Sohn ist 3,5 , seit Sommer letzten Jahres "trocken". Es hat noch nie 100 % geklappt aber schon mal richtig gut. Jetzt haben wir aber seit ein paar Wochen das Problem dass er eigentlich gar nicht mehr auf die Toilette geht, sondern alles in die Hose macht ( Das große Geschäft hingegen klappt immer auf der Toilette ). Ich bin mir nicht sicher wie ich darauf reagieren soll. Ich habe gestern damit angefangen ihm eine Windelhose anzuziehen und ihm gesagt das ist eine besondere Unterhose er soll gehen wenn er es merkt aber wenn es nicht klappt ist es damit nicht schlimm. Aber ich glaube er hat das als Anlass gesehen dass er jetzt einfach nicht mehr gehen muss. Ist es dann ein zu großer Rückschritt? Wir fragen uns auch, ob es einfach ein Aufmerksamkeits Ding ist, weil er im Sommer einen zweiten kleinen Bruder bekommen hat. Er ist sehr Mama bezogen und merkt dass ich weniger Zeit hab. Über Antwort freue ich mich. Viele Grüße

von SabineK am 21.02.2017, 11:17


Antwort auf: Wie soll ich reagieren

Hallo Sabine K, Es ist schwer für mich aus dieser Sicht zu beantworten, ob seine scheinbaren Rückschritte in einem Zusammenhang mit mehr Bedarf an Aufmerksamkeit stehen. Vielmehr kann man aber sicher festhalten, dass Kinder grundsätzlich im Alltag schon mal so sehr mit Erlernen von neuen Dingen, mit der Einbindung in die Gemeinschaft (Familie, oder auch Kindergarten) oder mit veränderten Situationen beschäftigt sein können, dass es ihre gesamte Energie in Anspruch nimmt. Wenn das Thema Blasenkontrolle für ihren Sohn sowieso eher noch nicht ganz selbstverständlich ist, kann es zur Abfolge haben, dass die Ablenkung durch solche präsenteren Themen und die dadurch entstehende fehlende Aufmerksamkeit, sich an dieser Stelle besonders schlecht auswirkt. Ich will damit sagen: ordnen Sie das Problem vielleicht gar nicht so streng einer evtl. emotionalen Problematik zu, sondern auch der körperlich/funktionellen. Dass heißt, er hat nicht vermehrt nasse Hosen, weil er sie ärgern will, sondern weil es körperlich einfach noch wirklich schwer für ihn ist, gut und konsequent darauf zu achten. Nun findet er nasse Hosen auch (altersangemessen) noch nicht so schlimm. Die Motivation bzw. der Leidensdruck sind auch noch nicht so recht vorhanden. Was tun? Die Idee ihm einfach noch mehr Zeit einzuräumen und ihm eine Windel anzubieten, finde ich gar nicht schlecht. Ich kann ihre Sorge nachvollziehen, dass sie befürchten er kümmert sich dann gar nicht mehr...aber vielleicht braucht er diesen kleinen Aufschub....?? Auch wenn er ihr "Großer" ist, ist er ja eigentlich immer noch ein ganz "Kleiner". Ich würde regelmäßige Toilettegänge einführen ( aber wenige, nur nach dem Aufstehen, vor dem zu Bett gehen und vielleicht mittags zB vor dem Essen), sonst soll er gehen, wenn er es merkt. Denken sie auch daran, dass regelmäßiges Trinkverhalten, die Blasenkontrolle grundsätzlich einfacher machen. Sprechen sie mit ihm drüber, mal ganz in Ruhe, ob er denn eigentlich schon weiß dass sein Chef(der Kopf) die Aufgabe hat auf die Blase aufzupassen...was weiß er selber darüber zu berichten.? Es geht darum ihn zu motivieren, aber auch erst zu nehmen. Kinder wollen grundsätzlich auch trocken werden, wenn er irgendwann wieder so weit ist, wird er ihm ganz bestimmt auch wieder besser gelingen. Bleiben sie zuversichtlich:-))) Ganz liebe Grüße Ellen Janhsen-Podien

von Ellen Janhsen-Podien am 21.02.2017