Wie kann ich meinem Kind (18 Mon) helfen, wieder alleine den Stuhl zu entleeren?

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Wie kann ich meinem Kind (18 Mon) helfen, wieder alleine den Stuhl zu entleeren?

Hallo, mein Sohn ist 18 Monate alt und ich brauche Ihren Rat nun bei folgendem ziemlich GROSSEN Problem für uns: Er hat starke Verstopfung. Es fing alles vor ca einanhalb Monaten an. Er war schon immer ein sehr schlechter esser und leider ungewollt vollgestillt bis 12 Monate. Er wollte partout nichts essen, egal wie viel Mühe ich mir gegeben habe bei den Breis und Fingerfood usw.. Mit etwa 12 Monaten haben wir einen Eisenmangel festgestellt und ihn behoben, dann fing er auch an, besser zu essen, aber sehr wählerisch. Morgens wollte er Haferflocken frühstücken, Es gab immer wieder Birne und Apfel tagsüber und ab und an, wenn er z.B. auf einem Kindergeburtstag ist, Salzstangen oder bei der Großeltern. Er liebt Reis, aber meist ohne Soße leider. Er liebt auch Nudeln, aber leider ebenfalls nur mit ganz wenig Soße, die ich quasi unter dem Löffel versteckt habe. Dann habe ich etwas gefunden, das er richtig liebte: gebratene Zwiebeln mit Tellerlinsen und Couscous. Ohje, davon hat er so viel gegessen und dann war es, als ob er Geschmack auf essen bekommen hat. Aber leider war es schon immer sehr schwierig, ihm Flüssigkeit zu geben. Auf einmal wollte er nicht mehr täglich in die Windel machen, sondern es kam nur noch raus, wenn er badete (ich weiß, ist ekelig, aber ich habe es natürlich schnell aufgefangen und alles sauber gemacht). Da dachte ich noch, er will einfach nicht in die Windel machen. OK, vielleicht will er ja in das Töpfchen machen. Aber da kam nur Pipi raus, worüber er sich übrigens gefreut hat. Dann wollte er auf einmal auch nicht mehr im Bad machen und ich sah ihn drei Tage tagsüber und besonders abends öfters auf einmal in der Wohnung rot anlaufen, sich versteifen, die Pobacken zusammenkneifen und kurze Zeit weinen. Offensichtlich hat er den Stuhl zurückgekniffen. Dann bekamen wir vom Arzt Einläufe und Zäpfchen verschrieben, die das Problem nicht wirklich behoben haben, denn mit dem Zäpfchen und den Einläufen wollte der Stuhl zwar raus, aber mein Sohn hat ihn immer zurückgekniffen, bis ich ihn über die Toilette gehalten habe mit Beinen auseinander und ihn leider "zwingen" musste zu machen. Und es kam alles raus unter Tränen, doch danach war er erleichtert. Von da an versuchte ich, ihm möglichst viel Wasser zu geben, und wenn mit der dosierspritze :(. Auch unseren Ernährungsplan habe ich komplett auf GESUND gestellt, obwohl er vorher nicht ungesund war, aber jetzt gab es halt nur noch Vollkornnudeln, -Brot, -Reis, ... und dann stand wieder ein Arzttermin an, weil es einfach nichts half und er nur alle 3 bis 4 Tage unter Tränen und über der Toilette gehalten gemacht hat. Arzt gab mir MOVICOL Junior. Tja und das löste das Problem zwar, aber hat uns ein viel schlimmeres Problem gebracht --> Ausschlag mit starkem Juckreiz. (Man muss dazu sagen, dass er Neurodermitis hat und Milch, Ei, Nüsse und alles Zitronenhaltige nicht essen darf, da er sich sonst nachts zu tode kratzt). Das war mir zu viel, also suchte ich nach Hausmitteln gegen Verstopfung und fand diesen Pflaumensud, den man herstellen kann aus in Wasser gelegte Trockenpflaumen. Den habe ich ihm von da an jeden Morgen gegeben und das Movicol weggelassen (Wir hatten es eine Woche genommen und er hatte das erste Mal wieder ohne Schmerzen ganz weichen Suhl in die Windel gemacht). Der Stuhl wurde wieder fester, aber zumindest hat er jeden Tag gemacht, leider aber nicht alleine, sondern nur, wenn ich ihn über die Toilette gehalten habe und davon muss ich endlich weggkommen, da der Pflaumensud zwar hilft, aber eben nicht genug, denn mein Sohn hat einfach Angst vor dem Machen, weil er schon eine kleine Wunde hatte, die jetzt auch wieder da ist, schätze ich, obwohl ich ihm viel Bepanthen, Vaseline und Wundschutzcreme täglich in den After schmiere. Bitte helfen Sie mir. Gibt es keine Alternative zu Movicol? Ich habe was von Rizinusöl gelesen, aber das darf man wohl erst am 10 Jahren geben? Er muss wieder lernen, dass es nicht wehtut und es darf ihm eben auch nicht wehtun. Und ich kriege kaum Flüssigkeit in ihn, ich weiß nicht warum. Immer wenn wir unter seinen Cousinen und Cousins sind (ungefähr im gleichen Alter), dann trinken die ihm seine Flasche leer und er freut sich darüber. Ich verstehe nicht, warum er nicht trinken will :(. Er wird übrigens noch zum Mittags einschlafen und Abends einschlafen gestillt und nachts so oft er wach wird (und das ist an den Tagen, an denen er starke Verstopfung hat, echt oft leider :()

von UmmMahdi am 13.02.2017, 13:24


Antwort auf: Wie kann ich meinem Kind (18 Mon) helfen, wieder alleine den Stuhl zu entleeren?

Hallo UmmMahdi Ja, das „Zurückhalten“ ist leider ein Problem, das wir kennen und logischerweise dann wenn Kinder die Erfahrung gemacht haben, dass Darmentleerung weh tut :-(((. Dann trauen sie sich aus Angst vor Schmerzen nicht mehr zu pressen und geraten so in einen Teufelskreislauf. Je länger der Stuhl im Darm verbleibt umso fester wird er, da der Körper sich die Flüssigkeit herauszieht. Diese Verstopfungsproblematik ist unter anderem bei Nahrungsumstellungen bekannt und sollte sich dann jedoch nach einer Umgewöhnungsphase wieder legen. Der Kinderarzt hat also schon genau das Richtige getan und ihrem Kleinen Movicol Junior verschrieben, nur schade, dass er darauf reagiert. Auch ihre Idee mit dem Pflaumensaft, ausreichend Flüssigkeit und ballaststoffreicher Ernährung ist sehr gut und hilfreich :-))). Rizinusöl ist in der Tat nicht das Mittel der Wahl aber es gibt auch die Reinsubstanz vom Movicol – das Macrogol. Aus der Ferne lässt sich die Problematik bei ihrem Sohnemann allerdings nur schwer einschätzen. Es gibt auch sehr viele andere unterschiedliche Ursachen dafür und daher würde ich ihnen als nächsten Schritt empfehlen einen KINDERgastroenterologen aufzusuchen. Er kennt sich am besten mit dieser Problematik aus. Ich wünsche ihnen und dem kleinen Mann, dass die Ursache möglichst schnell gefunden wird. Herzliche Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 13.02.2017


Antwort auf: Wie kann ich meinem Kind (18 Mon) helfen, wieder alleine den Stuhl zu entleeren?

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Da wir morgen sowieso einen Termin haben (ursprünglich, um zu sehen, ob er das Motivcol noch weiter nehmen muss. Die Ärztin wird erst morgen erfahren, dass und warum ich es bereits eine Woche mach verschreiben abgesetzt habe.) aber bei der Gelegenheit frage ich sie, ob sie mir erstens weitere Tipps geben kann, wir es vielleicht mit macrogol pur versuchen sollen und ob sie mir eine Überweisung zu einem guten kindergastroenterologen geben kann. Vielen Dank!

von UmmMahdi am 13.02.2017, 21:54


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