Sehr geehrtes UroTeam,
meine Tochter ist 3 Jahre alt (seit einem Monat) und ist entwicklungsverzögert.Ausserdem haben wir die Verdachtsdiagnose Autismus.
Sie scheint am Sauberwerden überhaupt nicht interessiert zu sein.Wenn sie sich auf den Topf oder Toilette setzt,dann nur mit Hosen.Auch sagt sie nicht Bescheid,wenn die Windel voll ist oder sehr spaet.
Ich habe nun eigentlich mehr das Problem,dass die Umwelt zunehmend komischer reagiert.Dabei hat meine Tochter von mir aus alle Zeit der Welt sich zu entwickeln.Für mich ist es wichtiger,dass sie erstmal alleine mit dem Löffel essen kann oder aus einem Becher trinkt.Denn das klappt auch noch nicht .Aber für z.B den Kindergarten scheint das Sauberwerden das dringlichere Problem zu sein.
Wie sehen sie das?Man kann sowas doch nicht erzwingen.Vielleicht mache ich ja daheim auch was falsch.Aber ich setze sie nicht unter Druck,das würde eh nichts bringen.Und da sie eben auch nicht bescheid sagt,dass sie mal muss,macht es schwierig.Ich setz sie immer wiedermal auf die Toilette,aber das kann ich ja nicht im10 Minutentakt machen.
Können sie mir einen Tip geben?
Ich waere Ihnen sehr dankbar dafür.
Liebe Grüsse
Kati
von
kittyplum
am 31.03.2014, 19:18
Antwort auf:
Wie auf Druck von aussen reagieren?
Liebe Kati,
Lassen sie sich bloß nicht unter Druck setzten! Sie haben absolut recht mit ihrer Einschätzung, dass ihre Tochter einfach noch Zeit braucht. Ich finde es ganz toll, dass sie ihrer Kleinen hier noch die nötige Zeit einräumen wollen und können.
Blase Kontrolle muss erlernt werden, sie kann nicht anerzogen oder ausschließlich trainiert werden. Kinder mit Entwicklungsproblemen haben sicher immer einen Bonus, egal bei welchen Entwicklungsvorgängen. Da gehören die Blase und der Darm auch dazu, das heißt nicht, dass Kinder mit einem anderen Lern-Rhythmus ihrer Entwicklung nicht lernen werden trocken und sauber zu sein, natürlich werden sie das, aber halt zu ihrer Zeit. Das ist eigentlich bei allen Kindern so, sauber und trocken werden ist immer individuell, bei Kindern mit Entwicklungsprobleme aber allemal. Da gibt es so viel, was extra erlebt werden muss und sich nicht wie selbstverständlich ergibt.
Es schadet überhaupt nicht abzuwarten, im Gegenteil. Es kann entspannend für sie sein, wenn sie erst einmal nacheinander schauen, was ihre "Kleine" alles so lernt und wie und wo sie Fortschritte macht. Sie machen also alles genau richtig! !
Wenn es hilfreich im Kindergarten ist, ihr regelmäßig einen Toilettengang anzubieten, ist das auch nicht unbedingt schädlich, es darf nur nicht zu Konflikten führen, dann wäre es auch für das Thema trocken werden und auf eigene Singnale achten eher kontraproduktiv. Stress und Ärger ist immer demotivierend für ein Lernen.
Zu Hause und im Kindergarten können auch ihnen Schwierigkeiten unterschiedliche Regeln gelten, das macht eigentlich nichts. Sprechen sie doch einmal mit den Erzieherinnen über deren konkreten Vorstellungen. Wenn sie aber das Gefühl haben Toilettengänge überfordern ihre Tochter eher oder bringen sie gar durcheinander, würde ich mich aber dagegen aussprechen.
Ich drücke ihnen die Daumen, dass sich ihre Tochter gut weiterentwickelt :-))
Liebe Grüße
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 31.03.2014