Stuhlkontrolle-Sohn fast 5 Jahre-Lösungsvorschläge?

 Ellen Janhsen-Podien Frage an Ellen Janhsen-Podien Kinderkrankenschwester

Frage: Stuhlkontrolle-Sohn fast 5 Jahre-Lösungsvorschläge?

Hallo liebe Damen, mein Sohn wird im Juli 5 Jahre alt. Er kann seit ca 1,5 Jahren Pipi auf Toilette machen, dahin geht er auch selbstständig-putzt sich ab und wäscht sich danach Hände. Seit genau dieser Zeit merkt er den Stuhldrang. Hierbei hat er einfach Probleme mit dem "Loslassen". Er verdrückt manchmals bis zu 4 Tage, und dann ist bei jedem Mal verdrücken eine Spur in der Hose. Wir waren auch schon zweimal in der Klinik wg Opstipation. Seither bekommt er tgl. Milchzucker, ohne den ginge dann gar nichts mehr weg. Auf Fragen sagt er nur "er will nicht aufs Klo"- auch Versuche in die Windel gehen nicht, das mag er dann auch nicht. Ich bin ratlos. Möchte meinem Sohn gerne helfen, da ich weis wie gefährlich dieses Verdrücken ist-je länger die Tage-desto kürzer diese "verdrückmomente" Sämtliche Belohnungen und dergleichen helfen auch nicht. -Was empfehlen Sie mir? Bin für jeden Rat dankbar. lg samloui

von samloui am 07.06.2017, 14:23


Antwort auf: Stuhlkontrolle-Sohn fast 5 Jahre-Lösungsvorschläge?

Liebe samsouli, Ihr Sohn befindet sich in einem Art Teufelskreislauf, er hat irgendwann die Erfahrung gemacht, dass die Entleerung des Darms weh getan hat. Das passiert wenn der Stuhlgang zu fest ist. Nun mag er den Stuhlgang nicht mehr raus lassen, er hält ganz intuitiv zurück, vermutlich also gar nicht mal unbedingt absichtlich...Damit bewirkt er natürlich, dass der Stuhlgang wieder zu fest ist, evtl. piekst....es wieder weh tut oder zumindest unangenehm ist. Wenn der Darm verstopft ist, leidet die Sensibilität für den Stuhldrang, die Kinder bemerken nicht mehr sicher, wann sich der Darm entleeren will, da der Enddarm zu voll ist. Suchen sie noch einmal den Kinderarzt auf. Es gibt Stuhlweichmacher, die ganz und gar unproblematisch in der Anwendung sind , aber dafür sorgen, dass der Stuhlgang besser entleert werden kann. Das Präparat heißt "Macrogol ", die Wirkung ist viel besser als Milchzucker. Wenn er damit behandelt wird, müssen sie außerdem auf reichlich Flüssigkeitszufuhr achten (1 -1,5 Liter reine, also zusätzliche Flüssigkeit/Tag). Dann sollten sie mit ihrem Kleinen eine Zeit am Tag suchen, wo es Zeit für eine Toilettensitzung gibt. Ziel ist dass er lernt einen guten Rhythmus für die Darmentleerung zu finden. Man nutzt dabei den natürlichen Reflex nach einer größeren Mahlzeit, bei dem nach ca 20-30 Minuten der Darm in Schwung kommt und sich entleeren kann. Suchen sie also eine Mahlzeit aus (am besten immer die gleiche) und begleiten sie ihren Kleinen für 10 Minuten auf die Toilette. Dort soll er bequem sitzen und versuchen ob er Aah machen kann. Anfänglich kommt vielleicht nicht immer was, aber mit dem Stuhlweichmacher und einer regelmäßigen Durchführung, kommt es zum Erfolg. Wichtig ist dass sie ihn begleiten (die Zeit nutzen, spielen , vorlesen), er muss die Zeit genießen , damit es Erfolg hat. Klingt vielleicht etwas umständlich, es kann aber (erfahrungsgemäß) sehr gut helfen. Ich drücke die Daumen Liebe Grüße Ellen Janhsen-Podien

von Ellen Janhsen-Podien am 08.06.2017