Spätzünder....

 Ellen Janhsen-Podien Frage an Ellen Janhsen-Podien Kinderkrankenschwester

Frage: Spätzünder....

Hallo liebes Team, unser Töchterchen ist mittlerweile knapp 4 1/4 Jahre alt... - und noch nicht trocken. Gar nicht und nicht mal "ansatzweise". Vor einem 3/4 Jahr gab es mal ein paar Tage. an denen sie mal auf Toilette sitzen wollte, mal die Windel weg lassen wollte.... aber ganz schnell "war's das" auch wieder. Nur ihr großes Geschäft berichtet sie mir immer sofort - und dieses auch schon sehr lange... Ich war bisher eigentlich immer entspannt, was das Thema angeht - ich denke, jedes Kind braucht halt seine Zeit und erzwingen kann man sowieso nichts. Aber so langsam werde ich doch ein wenig nervös.... Unsere Tochter war körperlich schon immer ein klein wenig spät.. hat spät gekrabbelt, ist spät gelaufen etc... Dafür war der Kopf aber immer voraus. Sie hat früh viele Dinge verstanden, konnte früh sprechen (auch gut und verständlich sprechen), hat mit 2,5 Jahren Puzzle für "4+" gemacht etc... Wie gesagt - ich zwinge sie zu nichts. Manchmal frage ich, ob wir mal hier zu Hause die Windel weg lassen wollen... Das Ergebnis sind furchtsame Augen und die Aussage "Ich will auch noch eine Pampers wenn ich 6 Jahre alt bin"... Die U8 vor 2,5 Monaten war unauffällig (U-Heft-Kommentar: "sehr gute kognitive Entwicklung"), der Kinderarzt meinte, es wäre jetzt noch nicht dramatisch, dass sie noch nicht trockenj wäre. Gibt es irgendetwas, das ich tun kann? Wie ich sie vielleicht "motivieren" kann, sich mal ohne Windel zu trauen...? Ich möchte sie nicht zwingen, aber so langsam wäre es ja doch schön, wenn es mal "Anzeichen" geben würde, dass sie trocken werden möchte... Lieben Dank und viele Grüße blattlaus

von blattlaus am 07.01.2015, 20:51


Antwort auf: Spätzünder....

Liebe Blattlaus :-) ich finde, sie machen alles ganz wunderbar richtig!! Und haben sie keine Sorge, auch ich denke ihre Kleine braucht einfach nur noch weiter Zeit. Sie haben zwei wichtige Dinge festgestellt. Das eine ist: "sie ist kognitiv sehr gut entwickelt" und "für körperliche Dinge braucht sie länger bis sie ganz sicher ist". Genau diese beiden Erkenntnisse zeigen, dass ihre Kontinenzentwicklung einfach noch ein bisschen Zeit braucht. Ihr kleiner Kopf ist schon sehr weit, da hat sie ein Talent. Etwas was viel Energie und Zeit beansprucht. Logisch, dass dann der Körper ein bisschen länger braucht, es kann ja nicht alles gleichzeitig schnell und gut gelernt werden. Solche kleinen, schlaue Kinder möchten meist auf "Nr.-Sicher" gehen, erst wenn sie wissen, jetzt kann ich es trauen sie sich selber zu die Windel wegzulassen. Ich vermute dass ihre Tochter eines Tages, ganz überraschend sagt, jetzt kann die Windel weg und dann wird sie von jetzt auf gleich trocken werden. Was sie nun braucht ist ihre Sicherheit, ihr Vertrauen und Zuversicht! sie ist schon selber ein wenig verunsichert... (..glaubt dass sie mit 6 Jahren noch eine Windel braucht...das ist meiner Meinung nach zu schwer für eine 4 jährige abzuschätzen- vielleicht hat sie es irgendwo aufgeschnappt...). Also unterstützen sie sie weiter und sagen ihr ruhig, sie soll einfach Bescheid sagen wenn es soweit ist. Nachfragen, sich dafür interessieren, es ihr vormachen, das ist weiterhin genau richtig. Liebe Grüße Ellen Janhsen-Podien

von Ellen Janhsen-Podien am 08.01.2015


Antwort auf: Spätzünder....

Hallo Frau Janhsen-Podien, vielen Dank für Ihre Antwort - Sie haben mich ein wenig beruhigt... :-) Was ich während der letzten Tage "entdeckt" habe und interessant finde: Töchterchen weiß genau, wann und wie oft sie Pip gemacht hat. Hat mir z.B. erzählt, dass sie morgens nach dem Frühstück hier zu Hause 1x Pipi in die Windel gemacht hat... im Kiga gar nicht, aber auf der Fahrt nach Hause dann wieder.... Und selbst diese "Erkenntnis" beruhigt mich schon... ich hatte immer Angst, dass sie es (noch) gar nicht merkt, wenn sie macht, aber scheinbar weiß sie das ganz genau... Ein anderer Punkt, den ich noch nie so wirklich bedacht habe: Vor 1,5 Jahren wurde ihr kleiner Bruder gegen Ende der Schwangerschaft tot geboren. Ich glaube, wir gehen ganz gut damit um, reden offen etc.... Aber natürlich war das damals eine Zeit von großer Trauer und auch wenn wir natürlich versucht haben, für unsere Tochter recht "normal" weiterzuleben... - vielleicht hat dieses Ereignis die Entwicklung einfach noch zusätzlich ein wenig verzögert...? Viele Grüße blattlaus

von blattlaus am 13.01.2015, 21:15