Guten Tag,
unser Sohn ist knapp 3,5 Jahre alt. Schon mit 2,5 Jahren wollte er plötzlich keine Windel mehr anziehen und ist über einige Wochen fein auf die Toilette gegangen, für Pipi und Stuhlgang. Am Tag hatte er dann keine Pampers mehr. Dann kam seine kleine Schwester zur Welt und die Unfälle häuften sich. Wir sind dann nochmal einen Schritt zurück und haben ihm wieder die Pampers angezogen, da einfach die richtige Zeit für ihn noch nicht gekommen war. Im April diesen Jahres wollte er dann wieder auf die Toilette gehen und das hat über Wochen sehr gut geklappt, auch wieder mit Pipi und Stuhlgang. Selbst am Morgen ist die Windel fast immer trocken und er meldet sich auch in der Nacht, wenn er aufs WC muss. Wir waren jetzt kurz davor auch in der Nacht auf die Pampers zu verzichten und plötzlich, seit ca 2 Wochen häufen sich wieder die Unfälle bzw. haben wir das Gefühl, dass er am Tag bewusst sein Pipi und Kaki in die Unterhose macht. Es ist extrem mühsam, da er eigentlich schon so selbstständig auf die Toilette gegangen ist und ich tue mich extrem schwer, behutsam darauf zu reagieren, wenn ich die 4. verstuhlte Unterhose am Tag ausziehen muss. Er geht dann teilweise aufs WC und 5 min später ist die Unterhose nass oder ein Kaki drin!
Wie kann ich damit umgehen? Ich möchte ihm auf keinen Fall mehr eine Pampers am Tag anziehen, muss aber auch aufpassen, dass ich nicht zu viel Druck aufbaue! Haben Sie Tipps für mich?
Vielen Dank und liebe Grüsse
von
Lepa
am 19.06.2017, 21:31
Antwort auf:
Sohn wird immer wieder rückfällig!
Liebe Lepa,
Sie machen alles ganz genau richtig!!!! Begleiten ihren "Kleinen", auch wenn er mal Rückschritte macht :-)))...
Auch mit 3,5 Jahren ist er noch wirklich ein "Großer", daher schwächelt er immer noch mal, was die Kontrolle über die Ausscheidung angeht. Für eine gute Kontrolle über den Darm und die Blase (die uns gewöhnlich so selbstverständlich erscheint) benötigen Menschen ganz erheblich viel Energie. Unser Gehirn muss gut aufpassen, um die Blase zu kontrollieren. Wenn Kinder zwischenzeitlich mal intensiv mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind (zB Anfang Kindergarten oder Geburt eines Geschwisterchen) dann leider manchmal andere Fähigkeiten, wie beispielsweise die Kontrolle über die Blase.
Mein Tipp für sie, haben sie weiter Geduld, haben sie noch weiter ein bisschen Verständnis für seine Phasen, aber versuchen sie auch zu unterstützen mit ein klein bisschen mehr Rhythmus, den sie nun vorgeben.
Der Darm lässt sich gut in eine regelmäßige Entleerung lenken. Dafür nutzt man den sogenannten "Gastrokolischen Reflex", der folgendermaßen funktioniert: durch den Verzehr einer größeren Mahlzeit bekommt der untere Teil unseres Darm etwas Schwung und der Stuhlgang im unteren Darmabschnitt wird weiterbefördert. Das bedeutet, wir frühstücken, essen zu Mittag oder Abend und kurze Zeit später gerät unser Darm in Bewegung , dann ist es ca 20-30 Minuten nach der Mahlzeit soweit, dass sich der Darm entleeren kann. Der Darm kann sich nur entleeren wenn sich auch tatsächlich Stuhlgang im letzten Abschnitt befindet.
Sie können also versuchen eine regelmäßige Toilettensitzung einzuführen, am besten versuchen sie immer den gleichen Zeitraum auszusuchen, ihr Kleiner soll dann versuchen Kaki in die Toilette zu machen. Dabei braucht er gut mal 5-10 Minuten Zeit und auch eine nette Begleitung. Ziel ist es dass er dann täglich einmal Stuhlgang hat und nicht mehr so oft Kaki in der Hose landet...ein leerer Darm schmiert nämlich nicht....regelmäßig Trinken ist natürlich grundsätzlich wichtig!!
Ich würde vorschlagen, dass sie damit beginnen, bei der Blasenentleerung wäre ich vorsichtig, er soll ja vor allem selber merken wann er muss. Allzu oft zur Toilette geschickt zu werden, lenkt nur von der eigenen Aufgabe ab. Und auch sollte man eins nach dem anderen machen, sonst ist ihr Sohn eher überfordert. Eine Windel würde ich auch zunächst erst mal nicht nutzen. Ich drücke die Daumen, dass es sich recht bald wieder einrenkt :-)))
Liebe Grüße
Ellen Janhsen-Podien
von
Ellen Janhsen-Podien
am 20.06.2017
