Hallo,
Mein Sohn (4) weigert sich sein grosses Geschäft in die Toilette zu machen. Er verlangt eine Windel, schliesst sich in einem Raum ein und mach dann in die Windel. Anschliessend sagt er bescheid und wir machen ihn (wie ein Baby - selbe Position) sauber.
Er ist mit dem Pipi seit ca. 1 Jahr sauber, allerdings braucht er nachts eine Windel. Er trinkt immer sehr viel und die Windel ist immer ziemlich voll. Am Anfang hat es meine ich 1 Mal mit dem Stuhlgang in die Toilette geklappt danach nicjt mehr. Mit dem Urinieren in der Nacht hat es auch am Anfang ein paar Nächte ohne Windel geklappt.
Er war bis 3 1/2 in einer Krippe - ob er da eine schlechte Erfahrung gemacht hat? Ich habe versucht ihn auf die Toilette zu ermutigen (auch Topf, Sitzverkleinerer) aber er verkrampft regelrecht und hat anscheinend Angst.
Er leidet aber auch darunter, das merke ich. Sein Stuhlgang ist meistens weich. Er ist den ganzen Tag im Kiga aber wartet mit dem Stuhlgang bis er zu Hause ist.
Er ist mein 4. Kind (die Anderen sind 18, 15, 12 und ein 2 monatiges Baby). Die Anderen machen sich auch langsam lustig um ihn... Das Problem hat angefangen als ich noch nicht mit dem Baby schwanger wurde. Erwähnenswert ist vielleicht auch noch, dass er und das Baby ungeplant waren.
Ich habe noch keinen Arzt deswegen gesehen. Sollte ich nun zum Kinderpsycholog? Ich bin ziemlich ratlos, die 3 Grossen sind ganz normal sauber geworden.
Vielen Dank.
Mitglied inaktiv - 03.03.2015, 17:30
Antwort auf:
Sohn 4 J macht Stuhlgang in die Windel
Hallo En_cloque
Die Weigerung das große Geschäft auf der Toilette zu erledigen, kennen wir von vielen Kindern. Wenn sie mögen stöbern sie doch einmal ein wenig in diesem Forum zu diesem Thema. Sie werden feststellen, dass sie ÜBERHAUPT gar nicht alleine dastehen mit diesem Verhalten ihres Sohnemanns :-).
Es kann etwas damit zu tun haben, dass die Kinder den Stuhlgang als etwas ganz persönliches ansehen und das wollen sie noch nicht abgeben.
Eine andere Möglichkeit wäre – der Popo wird doch immer so nass wenn der Stuhlgang ins Wasser platscht und so tief und dunkel ist es da unten in der Toilette auch noch ;-).
Meistens ist es jedoch so, dass die Entwicklung der Darmkontrolle es einfach noch nicht zulässt und die Kinder den Ablauf auf Toilette/ Töpfchen noch nicht so gut koordinieren können – z.B. die Bauchpresse einzusetzen und gleichzeitig die Beckenbodenmuskulatur locker zu lassen.
Am Wichtigsten ist es, dass diese Kinder den Stuhl überhaupt entleeren und wenn er in die Windel geht. Entleeren sie nicht, kommt schnell das nächste Problem – der Darm verstopft und das ist dann die weitaus größere Problematik.
Geben sie dem kleinen Mann also gerne ganz in Ruhe und ohne Druck noch ein wenig Zeit für diesen Reifungsprozess.
Da sie schon einige Kinder groß gezogen haben, werden sie auch wissen – JEDES KIND IST ANDERS in seinen Entwicklungs- und Lernprozessen und da gibt es keinen Grund, für die älteren, verständigen Kinder, sich über den kleinen Bruder lustig zu machen. Das setzt ihn nur unter Druck und ist sehr kontraproduktiv :-(.
Sie sollten jedoch auf jeden Fall mit dem kleinen Mann zum Kinderarzt gehen und feststellen lassen ob organisch Alles in Ordnung ist.
Das nächtliche Einnässen hat ursächlich eher nichts mit dem Trinkverhalten zu tun sondern beeinflusst allenfalls die Einnässmenge in der Nacht. Die Kinder sind in dem Alter häufig noch Tiefschläfer und spüren nachts weder Harndrang noch das Einnässen. Bis zu Vollendung des 5. Lebensjahres ist die Entwicklung der nächtlichen Blasenkontrolle bei den meisten Kindern ausgereift.
Eine abendliche Trinkreduktion ist da sehr hilfreich um ein Auslaufen der Windel zu verhindern. Die Kleinen sollten dann allerdings am Tag ausreichend und regelmäßig trinken.
Liebe Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 03.03.2015