Minirin und keine Besserung in Sicht

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Minirin und keine Besserung in Sicht

Liebes Uro-Team, meine Tochter (8 3/4 Jahre alt) war bisher, bis auf einzelne Ausnahmen, Nachts noch nie trocken. Im Mai diesen Jahres fand eine Diagnostik in der Uni-Klinik statt, bei der keine körperlichen Ursachen festgestellt wurden. Es wurde Minirin verordnet, was bisher keinen Erfolg gezeigt hat. Bei der letzten Kontrolle im Juli wurde vorgeschlagen, sie Nachts einmal zu wecken und auf Toilette zu bringen. Mit der Methode hatte sie 2 trockene Nächte, da aber meist doch das Bett nass war, habe ich diesen Versuch erstmal aufgegeben. Mir stellt sich die Frage: Macht es Sinn, weiterhin auf die Wirkung des Medikamentes zu warten oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

von Mamazilla am 25.10.2016, 23:37


Antwort auf: Minirin und keine Besserung in Sicht

Hallo Mamazilla Da ich die Untersuchungsergebnisse der Uni-Klinik nicht kenne, kann ich leider nur Vermutungen anstellen. Wichtig ist jedoch, dass keine organischen Ursachen zugrunde liegen. Der Reifungsprozess der nächtlichen Blasenkontrolle ist offensichtlich bei ihrer Tochter noch nicht abgeschlossen. Ein bestimmter Teil des Gehirns, der nachts für die Blasenkontrolle verantwortlich ist arbeitet NOCH nicht. Das bedeutet, dass die Kinder nachts weder den Harndrang spüren können noch das Einnässen – sie sind sogenannte Tiefschläfer. Ihrer Beschreibung nach zu urteilen könnte es außerdem so sein, dass die Speicherfähigkeit der Blase ihrer Tochter noch nicht ausreicht um die Nacht durchzuhalten, da sie trotz einmal Wecken am nächsten Morgen eingenässt hat und durch nächtliches Wecken diese Entwicklung auch nicht beeinflusst werden kann, sondern allenfalls manchmal zu trockenen Betten verhelfen kann :-))). In dem Fall machen wir auch immer wieder die Erfahrung, dass Minirin keinen Erfolg zeigt und setzen deshalb das Medikament spätestens nach 7 Tagen wieder ab. Vielleicht sprechen sie in der Uni-Klinik noch einmal vor und lassen sich Informationen geben wie die Blasenfunktion ihrer Kleinen aussieht – also Blasenkapazität, Verlust von einigen Tropfen Urin am Tag. Sollte sich mein Verdacht bestätigen, kann über ein gutes Trinkverhalten – 7 Portionen (z.B. 7x200 ml ) regelmäßig über den Tag verteilt erreicht werden, dass die Blase lernt mehr Urin zu speichern. Ist dieses Ziel erreicht, könnten sie einen Versuch unternehmen ob ihre Tochter mit einer Weckapparattherapie nachts trocken werden kann. Liebe Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 26.10.2016