Meine Tochter pullert wieder ein

 Conny Ackmann Frage an Conny Ackmann Kinderkrankenschwester

Frage: Meine Tochter pullert wieder ein

Hallo! Meine 4 jährige Tochter pullert nachts und auch nachmittags wieder ein. Nachmittags klappt es eigentlich seit nem halben Jahr sehr gut...es gab sogar abschnitte wo sie gar nicht eingepullert hat sondern wach geworden ist und aufgestanden ist um zu pullern beim Mittagsschlaf oder durch geschlafen hat. Ich muss dazu sagen, dass ihre Oma sie mit nicht mal ein Jahr aufs Töpfchen gesetzt hat, um dass sie ihr großes Geschäft nicht mehr in die Windel macht. Wir als Eltern fanden es damals viel zu früh, da es aber gut klappte, ließen wir die Oma machen und behielten es auch zuhause bei. Quittung gab es dann als sie in die Kita kam und nicht mehr aufs Töpfchen gesetzt wurde von den Erziehern (obwohl sie es wussten) und zuhause auch den Topf verweigerte. Erst mit dem Toilettensitz kehrte wieder ruhe ein, vielleicht auch weil sie wie wir, nun sicher auf der großen Toilette sitzen konnte. Anfang des Jahres, früh beim Windeln ab machen, musste sie immer würgen wenn sie ihren Morgenurin roch. Ich erklärte ihr dass es bei uns auch so riecht und das es nicht eklig ist oder schlimm...schlug ihr aber vor, dass wir es ohne Windel probieren können und sie früh dann einfach in die Toilette pullert und gut. So machten wir es auch und nach ungefähr 7 Wochen setzte ich sie nur noch abends um 23:00 Uhr auf den Topf und dann schlief sie bis früh und ging auf die Toilette (ich wusste damals nicht dass man den Kindern die Windel um lässt bis diese irgendwann trocken ist...) Im April wurde ihr Brüderchen geboren und danach ging der ganze Schlamassel los...wie jetzt auch wieder pullerte sie nachmittags und auch nachts ein. Durch das Baby zogen wir ihr nachts wieder eine Windel an (hatte keine Lust auf Riesen Wäscheberge) und nachmittags war nach 8 Wochen etwa, der spuk wieder vorbei. Nachts dauerte es ein bisschen länger aber irgendwann klappte es auch dort wieder. Den Sommer über lief nun alles nicht reibungslos ab, es ging ab und zu was daneben (mehr nachmittags) aber im großen und ganzen war es okay. Jetzt meine Frage...Zur Zeit pullert sie nachmittags wieder ein und das fast täglich und ich versteh dass einfach nicht??? Wie kann es sein das sie über Wochen durch geschlafen hat bzw aufgestanden ist um nochmals zu pullern und nun wieder einpullert und das nicht mal merkt sondern weiter schläft? In der Kita gehen alle pullern nach dem Mittagessen wenn Zähne geputzt wird und manche Kinder gehen dann nochmal wenn die Geschichte zu ende ist, bevor geschlafen wird (so auch unsere Tochter) Wieso pullert sie dann 40min später ein?? oder steht auf um zu pullern? Als Baby hat sie mit 12 Wochen durchgeschlafen und auch so sehr viel geschlafen. Nachmittags immer 4 stunden oder manchmal länger und nachts auch meist von 20:00 Uhr bis früh um 6:00Uhr. Selbst mit 3 Jahren hat sie nachmittags am Wochenende zuhause ihre 3 std geschlafen und nachts locker ihre 10-11 Stunden. Jetzt mit 4 Jahren (im Feb. wird sie 5) schläft sie nachts immer noch ihre 11 std...manchmal sogar 12 und wenn ich sie um 23 Uhr auf den Topf setzte, schläft sie auch weiter und weiß es nächsten Tag nicht mehr. Ist sie ein Tiefschläfer und merkt es deshalb nicht dass sie pullern muss? Sie schläft selbst jetzt mehr wie ihr kleiner 6 Monate alter Bruder!! Sie geht abends wenn sie ins Bett geht beim Zähne putzen pullern und nochmal nach der Geschichte und wenn ich sie um 23 Uhr auf den topf setze pullert sie ihn halb voll?! Das letzte trinken bekommt sie zum Abendbrot (18:00) und auch da nur ein halbes glas...mehr will sie nicht. Nachts hat sie auch wieder ein Windelhöschen an weil ich ein paar tage um 23Uhr schon zu spät war mit dem topf und das Laken bereits nass war und auch früh hat sie nicht gemerkt dass sie pullern muss. Bekomme diesen Gummischutz ja jetzt im Herbst nicht so schnell trocken. Sie war erst sehr traurig dass sie wie ein Baby eine Windel brauch aber ich hab ihr die als "Schlippie" verkauft und nun kann sie erstmal mit leben. Musste ihr aber versprechen wenn die Windel mal trocken bleiben sollte sie dann wieder ohne schlafen kann. Was kann ich noch machen? Ich glaube nicht daran dass ihre Windel je von alleine trocken sein wird! Schläft sie einfach zu viel? Soll ich Ihre Jalousie offen lassen damit sie von alleine wach wird? Bei meiner Schwiegermutter (die hat keine Jalousie) wird sie wach um halb sieben und geht pullern wenn sie muss oder macht den rest wach :o) wenn sie nicht muss! Lese auch immer was von einem Hormon was nicht ausreichend gebildet wird bei manchen Kindern? Geben sie mir bitte Tipps wie ich sie noch unterstützen kann?

von Lilobilo am 17.10.2016, 12:30


Antwort auf: Meine Tochter pullert wieder ein

Hallo Lilobilo Zunächst einmal sollten sie sich keine Sorgen und Gedanken machen – weder sie als Eltern noch Oma haben etwas falsch gemacht :-)))), sondern ihr Töchterchen prima unterstützt auf dem Weg zu einer eigenständigen Blasen- und Darmkontrolle. Die Entwicklung zu einer eigenständigen Blasen- und Darmkontrolle beginnt mit ca. dem 2 Lebensjahr, verläuft in kleinen guten und weniger guten Phasen, ist sehr störanfällig und sollte spätestens mit Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein. Da hat ihre kleine Maus also auch noch viel Zeit bis Blase und Darm wunschgemäß arbeiten können sollten und sie ist ja auf einem guten Weg, da sie schon immer einmal wieder eine gute Kontrolle über ihre Ausscheidungen hatte. Es gibt keine Rückfalle sondern allenfalls einmal Pausen in denen andere Entwicklungen im Fordergrund stehen. Es gibt doch für die kleinen Kinder soviele neue Dinge zu entdecken und lernen. Da darf es schon passieren, dass sie zeitweise den Anruf der Blase beim Kopf verpassen ;-))) und schwupps haben sie den richtigen Zeitpunkt für den Toilettengang verpasst und die Hose ist nass – so ein Pech :-(((. Diesen Prozess können wir nicht beeinflussen, sondern die Kinder nur unterstützen indem wir ihnen Angebote machen, so wie sie es hervorragend handhaben (z. B. ohne Druck Töpfchen/ Toilette anbieten und sie dann alleine entscheiden lassen ob sie es sich schon zutrauen und nutzen wollen und können oder versuchsweise die Windel auslassen aber auch wieder einsetzen wenn sich herausstellt, dass es nicht funktioniert) Während dieser Entwicklung arbeitet die Blase zum Teil sehr unruhig und die Speicherfähigkeit schwankt noch ganz stark. Deshalb müssen die Kinder manchmal sehr häufig auf die Toilette und/ oder nässen auch vermehrt ein. Sie haben das nächtliche Problem gut erkannt. So wie sie beschreiben, ist ihre Tochter in der Tat noch Tiefschläfer. Das bedeutet, sie bemerkt nachts weder den Harndrang noch das Einnässen und kann daher auch phasenweise nachts nicht reagieren. Seien sie also bitte unbesorgt – es handelt sich wirklich nur um einen ganz normalen Reifungsprozess, der von allen Kindern genau wie alle anderen Entwicklungen, ganz individuell in einem ureigenen Rhythmus durchlaufen wird und irgendwann abgeschlossen ist. Unterstützen sie die kleine Dame weiterhin so liebevoll und haben viel Freude und Spaß mit und an ihr. Liebe Grüße Conny Ackmann

von Conny Ackmann am 17.10.2016


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