Guten Abend,
ich war letztens beim Babytreff und drei Muttis setzen ihr 6 Monate altes Kind auf Anraten ihrer Hebamme bereits mal täglich auf's Töpfchen. Die Babys pullern wohl auch manchmal, wenn sie darauf sitzen. Die Hebamme meinte wohl, dass das komplette Angewöhnen damit schneller vonstatten geht.
Was sagen Sie dazu - ist das wirklich sinnvoll oder noch viel zu früh?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen,
Kama
von
Kama
am 06.03.2017, 19:21
Antwort auf:
Auf's Töpfchen mit 6 Monaten?
Hallo Kama
:-))))), der Reifungsprozess für eine eigene Blasen- und Darmkontrolle beginnt mit ca. dem 2. Lebensjahr, verläuft in kleinen Schritten und sollte mit Vollendung des 5. Lebensjahres abgeschlossen sein. Man kann nun natürlich versuchen den Kleinen schon einmal das Töpfchen spielerisch anzubieten und hat sicher auch erste Erfolgserlebnisse aber mit einer eigenen Kontrolle über die Ausscheidungen hat dies nichts zu tun.
Eltern können diese Entwicklung nicht beeinflussen oder beschleunigen, sondern die Kinder nur schon einmal an Töpfchen/ Toilette gewöhnen – sie also unterstützen in ihrem Bemühen diesen Vorgang zu erlernen. Ob dies schon mit 6 Monaten der Fall sein sollte???
Es gibt Studien von Remo Largo, einem Schweitzer Professor für Kinderheilkunde „Kinderjahre“, in denen er herausgefunden hat, dass Kinder die schon sehr früh “getopft“ wurden nicht früher eine gute Blasen- und Darmkontrolle erwerben als Kinder die nicht ständig aufs Töpfchen gesetzt wurden.
Ab wann Eltern also erste spielerische Töpfchenversuche unternehmen oder ob gar nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig für die kleinen Mäuse ist, dass Alles in Ruhe, ohne Druck und auf eigenen Wunsch geschieht. Ansonsten wird es den Kindern schnell langweilig, sie verlieren die Lust und das Interesse und es gibt ständige Kämpfe zwischen Eltern und Kindern wegen einer Entwicklung die ganz alleine ihren Verlauf nimmt ;-)))).
Herzliche Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 07.03.2017