Mehrsprachig aufwachsen

Forum Mehrsprachig aufwachsen

zweisprachig durch Babysitterin - geht das?

Thema: zweisprachig durch Babysitterin - geht das?

Ich habe eine Frage an euch: Unsere Kinder haben seit dem sie 2 Jahre alt sind eine Babysitterin, die um die 10-12 Stunden/Woche zu uns kommt. Sie ist Französin und spricht ausschließlich französisch mit den Kindern. Bis zum Schuleintritt wollen wir das so beibehalten. Folgen soll ein Termin pro Woche (ca 50 min), in dem sie sich mit einer franz. Lehrerin und anderen französisch-sprachigen Kindern treffen. Es wird dort ausschließlich franz. gesprochen. Können wir davon ausgehen, dass unsere Kinder so spielerisch und leicht französisch lernen oder bringt das alles eh nichts, da wir ausschließlich in der deutschen Sprache mit ihnen sprechen. Vielen lieben Dank für eure Antworten, Eilee

von eileen1982 am 09.06.2014, 14:35



Antwort auf Beitrag von eileen1982

Ich würde vermuten, dass es ausreicht, dass die Kinder zumindest passiv zweisprachig werden, d.h. sie werden vermutlich halbwegs altersgerecht verstehen und holprig sprechen. Silvia

von Silvia3 am 09.06.2014, 22:37



Antwort auf Beitrag von eileen1982

Hallo, Du solltest Deine Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Irgendwas werden Deine Kinder sicher mitnehmen. Aber ob's für die aktive Sprache reicht? Verstehen werden sie meiner Meinung nach viel, sich evtl. später auch leichter tun, wenn sie in der Schule französisch lernen. Wie ein Muttersprachler werden sie meiner Meinung nach aber nicht sprechen. Unsere Erfahrungen: Mein Sohn ist im Ausland geboren und hat dort auch die ersten vier Jahre gelebt. Ich (Mutter) habe ausschließlich mit ihm deutsch gesprochen, der Rest in der Landessprache. Mein Sohn hat alles verstanden, hat aber immer auf spanisch geantwortet. Jetzt leben wir seit mehreren Jahren in Deutschland. Deutsch ist nun seine starke Sprache. Man merkt keinen Unterschied zu anderen Kindern. Sein Vater spricht mit ihm spanisch, die Familiensprache ist spanisch. Unser Sohn spricht zwar schon spanisch, mixt aber sehr viel. Sein Wortschatz ist deutlich geringer als im Deutschen, auch die Grammatik ist holprig und klingt eher deutsch. Aufgrund dieser Erfahrungen gehe ich davon aus, dass ein paar Stunden pro Woche "Unterricht" in einer Fremdsprache nicht viel fürs aktive Sprechen bringen. Liebe Grüße Luvi

von luvi am 10.06.2014, 09:50



Antwort auf Beitrag von eileen1982

Das kann grds. gehen, aber ab der Schule sind 50 Min. in der Woche sicherlich zu wenig. Der Wortschatz soll sich ja erweitern, da braucht es meiner Meinung nach deutlich mehr Zeit in der Zweitsprache. Meine Kinder sind auch durch die Nanny zweisprachig, wir leben auch im Ausland. Als die Kinder im lokalen Kiga waren, haben sie auch unzwreinander in der Zweitsprache gesprochen. Jetzt ist das Umfeld aufgrund der Deutschen Schule deutsch. Die Zweitsprache ist bei der Hroßen nicht mehr so stark, obgleich sie zweimal die Woche am Muttersprachenuntwrricht teilnimmt und die Nanny bei uns wohnt. Vielleicht wäre ein Aupair etwas für Euch ab Einschulung?

von Astrid18 am 11.06.2014, 02:46



Antwort auf Beitrag von Astrid18

Hej! Naja, es kommtnatürlich immerdarauf an,wie man "zweisprachig" definiert, da gibt es viele Unterschiede. Und es kommt imemr darauf an, wie sprachlich interessiert und begabt die kinder sind und welche anderen Faktoren noch mitspielen - keine Familie ist ja wie die andere. Natürlich gehen 12 Stunden Französisch nicht folgenlos an den Kindern vorüber. Vermutlichwerdensiejaauch genötigt sein, der Französin französisch zu antworten. Aber bei einer derart begrenzten Stundenzahl ist der Wortschatz natürlich begrenzt undwächst nur langsam. Muttersprachlich franzözisch oder gleichwertig zweisprachig werden die Kinder also kaum werden können. Wiebei jedem Lernen ist es ja nicht (nur) ausschlaggebend, wer "lehrt", sondern wie groß der Zeitfaktor ist - und der ist eben einem anderssprachigen Umfeld oft bei Eltern begrenzt. Kinder, die z.B. bis zum KIGA-Eintritt in einer Familie aufwachsen, die nur die nicht-Umgebungssprache spricht, kommen ja durchaus auch mit der Umgebungssprache in Kontakt ---aber nie so, daß sie dann gut (genug) beherrschen --- erst der KIGA mit vielen Stunden täglich Kontakt zur Umgebungssprache bringt sie schnell auf das Sprachniveau der gleichaltrigen Einsprachigen. Da alles Mutmaßen eben nur ungesicherte Prophezeihung ist, können wir ja auch nicht mehr sagen als probiertes aus - Ihr werdet selber sehen, wieviel Eure Kinder wirklich davon profetieren --- und wenn Du magst, erzähl doch hier davon. Wir lernen gerne dazu Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 12.06.2014, 10:53



Antwort auf Beitrag von eileen1982

natürlich lernen die Kinder dadurch auch Französisch - spielerisch leicht, wie Kinder eben. Aber wie viel sie mitnehmen, kann keiner vorhersagen, das hängt von ganz vielen Faktoren ab. Manche Kinder werden auch durch weniger Input fliessend sprechen lernen - Wortschatz lässt sich ja immer bei Bedarf ergänzen, auch bei ERwachsenen noch. Andere werden ihre "schwache" Sprache lieber nicht aktiv sprechen und nur in der anderen antworten - wobei ich nicht weiss, wie das bei Eurer Babysitterin funktioniert. Eine Prognose kann ich da nicht abgeben und finde es auch überflüssig - jede mehrsprachige Erziehung ist ja letztlich ein Experiment - die Bedingungen sind immer etwas unterschiedlich. Und was dabei "herauskommt" sollte offen sein - den Sprechern - Kindern überlassen - ohne Erwartungsdruck von seiten der Eltern (auch wenn sie das Beste für ihre Kinder wollen und an deren Zukunft denken etc.). Druck führt hier nämlcih meiner Erfahrung nach eher nicht zum gewünschten ERgebnis bzw. Erfolg. Lasst es einfach laufen und ihr werdet sehen - über die "Weiterführung" des Französischunterrichts in der Schulzeit könnt Ihr dann immer noch entscheiden - je nachdem, wie die Situation dann überhaupt ist. Alles Gute! K

von Kacenka am 15.06.2014, 15:57



Antwort auf Beitrag von eileen1982

Warum macht Ihr das? Habt Ihr eine besondere Bindung an Frankreich?

von Geisterfinger am 20.06.2014, 10:08