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Würdet ihr im Nachhinein noch mit bilingualer Erziehung beginnen?

Thema: Würdet ihr im Nachhinein noch mit bilingualer Erziehung beginnen?

Hallo, ich bin Halb-Französin und habe mit meinen Kindern (1 1/2 und 3) bis jetzt nur deutsch gesprochen. Das war eine bewusste Entscheidung, weil ich mich igendwie nicht wohl damit fühlte, mit ihnen französisch zu sprechen. Trotz "Vorbereitung" vor der Geburt, Filme, Bücher usw. konnte ich mich nicht damit nicht anfreunden. Meine Mama besucht uns mind. 1x/Woche und dann reden wir französisch. SIe redet mit den Kindern auch nur französisch und sie verstehen sie gut. Jetzt habe ich irgendwie das Gefühl, dass es wirklich schade wäre, wenn sie es nicht sprechen würden. Meiner Mutter antworten sie deutsch und sie haben niemals französisch geantwortet. Außer im Frankreichurlaub, da fing der Große an, mit einzelen Wörten zu antworten. Meint ihr, das ist blöd, wenn ich jetzt anfange mit ihnen französisch zu sprechen. Wenn dann will ich es ganz machen und nicht durcheinander. Also ich französisch, Familiensprache Deutsch (Papa bayrerischer Österreicher ;)). Was meint ihr? LG

Mitglied inaktiv - 18.11.2010, 11:13



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Hallo, also ich wurde noch damit beginnen. Wenn deine Kindern deine Mama verstehen, sind die Grundlagen schon da. Ich finde klasse, daß sie so gut verstehen. Dein Großer scheint auch den Unterschied bemerkt zu haben und daß er im Urlaub im Frankreich einzelne Wörten schon spricht, ist sehr positiv. Sie werden dir wahrscheinlich am Anfang nicht unbedingt auf französich antworten aber es kommt sicher mit der Zeit. Ich bin auch Französin und rede mit mein Sohn (3,5) nur französisch. Er hat auch lange hauptsächlich deutsch mit mir gesprochen, und es hat sich dann radikal an einem Wochenende geändert : Meine Schwester und ihre Familie aus Frankreich waren zu Besuch da und es scheint bei ihm "klick" gemacht zu haben. LG Sylvie

von Tiloup am 18.11.2010, 13:26



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ich würde auch noch damit anfangen!!! Bei meinen Jungs ist es mit dem Englisch leider schon ziemlich spät. Ich fange jetzt an mit der kleinen (1 Jahr) an englisch zu reden, sie fängt auch an auf englisch zu reagieren, die großen bekommen zwar jetzt auch noch bissl was mit, aber mit 5 und 7 sind sie wohl zu "alt" um sich noch so richtig damit anzufreunden. Naja, ich warte mal ab.

von Mama 0305 am 18.11.2010, 16:14



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Hej! ich dachte erst, Du meintest, o bdie ,die die ihre Kinder schon jahrelang zweisprachig erziehen, es nochmal tun würden - und meine Antwort war natürlich: Ja, selbstverständlich. Und natürlich würde ich an Deiner Stelle auch jetzt noch damit anfangen--- der Zug ist noch lange nicht raus, sie müssen halt durch eine Umstellungsphase, wen nDu nun immer franzöisch sprichst, aber sie kennen die Sprache ja sogar schon - also: Sofort loslegen!!! Viel Freude und Glück - Ursel, DK

von DK-Ursel am 18.11.2010, 17:53



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Danke für eure Antworten. Ich hab schon heute damit begonnen. Meine Mama war da, da war das die beste Gelegenheit ;) Der Große (3 1/2) hat immer wieder gefragt, warum ich jetzt frazösisch rede und manchmal wenn er es nicht verstanden hat, hat er gefragt, ob ich es denn bitte auf deutsch sagen kann. Ich hoffe ich bin konsequent und ausdauernd genug um die Umgewöhnungsphase durchzuziehen. LG

Mitglied inaktiv - 18.11.2010, 18:06



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Ach ja, mein Mann ist von der Idee nicht besonders begeistert. Er hat mal einen Bericht gesehen bei dem Experten meinten, dass die Bindung zum Kind dadurch gestört wird und dass die Kinder veunsichert werden, da Mama jetzt auf einmal eine andere Sprache mit ihnen spricht. Gibt es unter euch "Experten", freu mich aber auch auf Nicht-Experten-Statements. Hat jm Links dazu? lg

Mitglied inaktiv - 18.11.2010, 19:19



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Hej! Ich habe das nie selbst praktiziert, sondern von Anfang meine Muttersporache mit meinen Töchtern gesprochen. Doch ich bin in diversen, auch dänischen, Forum und Mailinglisten zum Thema unterwegs und dies schon lange Zeit - immerhin wird meine Große bald volljährig, und ich kenne daher einige Familien, in denen warum-auch-immer später in eine andere Sprache gewechselt wurde. Mir ist nicht bekannt, daß es dabei zu "Bindungsproblemen" und Beziehungsstörungen kam. Gut, ausschließen kann man nie, wieso dann später das Kind womöglich dies und das macht, aber Zusammenhänge mit dem Sprachwechsel beweisen eben auch nicht. ich finde, wenn Ihr ansonsten eine gute Beziehung habt und da die Kinder bei Euch die Sprache sogar als Großmuttersprache kennen, ist es doch wirklich kaum ein Problem. Viel schlimmer wäre es für ein Kind ,wenn die Beziehungsperson dauernd wechseln würde ! versuch, auch viele schöne kuschelige Situationen mit der "neuen" Sprache herzustellen,also nicht nur Alltag 8aber den natürlich auch, Du sprichst jetzt ja immer französisch!). Vorlesen ist da eine wunderbare Kombination zwischen Sprache und der Assoziation: Hier hat Mutter Zeit für uns, hier sind wir nahe bei einander, hier ist es gemütlich! Singen eine andere Variante - spielen auch. Ich würde mir da ehrlich kaum einen Kopf machen --- solange Du hinter Dir und der Sprache stehst, werden die Zweifel auch bei den Kindern nicht zu groß werden! Nicht so viel verkopfen - vom Bauch raus reden und tunj! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 18.11.2010, 20:08



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ich finde immer, dass es am natürlichsten ist, wenn mama mit den kindern in der muttersprache spricht, deshalb gibt es für mich in dieser hinsicht kein "falsch". persönlich rede ich mit meinem kind nicht die umgebungssprache, sondern eben meine muttersprache. ich habe eine freundin, die erst in der umgebungssprache sprach und erst als sie einen freund hatte, der nicht die umgebungssprache sprach, hat sie mit dem kind langsam umgestellt. das ging problemlos. das kind gab erst sehr merkwürdige antworten und ich kann mich erinnern, dass er anfangs oft nachfragte: mama, was hast du eben gesagt? oder wie hast du das gemeint? ganz bestimmt hat die mutter-kind-bindung nicht darunter gelitten. das kind ist nun erwachsen und freut sich sehr, in zwei sprachen kommunizieren zu können. das erwachsene kind hat mittlerweilen einen grossen beruflichen vorteil dadurch. ich würde es probieren und zwar phasenweise und situationsbedingt, als ob es die natürlichste sache der welt wäre. bonne chance!

von Chatilia am 19.11.2010, 16:20



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Danke nochmal. ICh werds versuchen.

Mitglied inaktiv - 19.11.2010, 17:45



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Seit 3 Tagen nun versuche ich mit den Kindern nur franz. zu sprechen wenn wir unter uns sind. Das klappt ganz gut, verfalle aber ganz oft ins Deutsche ohne dass es mir auffällt. Die Kinder (3 1/2 und 1 3/4) finden es lustig. Der Große wiederholt ganz viel was ich sage und setzt auch schon einige Wörter ein. Ich freue mich, dass er es gleich angenommen hat. Auch der Kleine versucht sich. Das einzig negative ist, dass mir öfter mal ein Wort nicht einfällt. Dann muss ich entweder scharf nachdenken oder nachschauen. Aber ich denke ich werde mich schnell daran gewöhnen. Mir macht's super viel Spaß. Werde mich nun bemühen noch mehr franz. Filme bzw. Programme zu sehen und mehr franz. Bücher zu lesen. Ich weiß epddwnb, aber ich so. LG

Mitglied inaktiv - 21.11.2010, 08:28



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Hej! Wir freuen uns doch mit, wen nes so gut kölappt. Deshalb sind solche Sonnenstrahlengeschichten absolut keine unnützen Posting, denn davon bekommen andere doch Mut, es auch zu versuchen!!! Wir anderen erzählen doch nicht von unseren kleinen zweisprachigen Wundern, um zu prahlen, sondern u mMut zu machen. Das geht, und es geht gut! Nur weiter so - und erzähl ruhig, wie es läuft. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 21.11.2010, 21:06



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das hört sich doch super an! Mir geht es leider auch oft so das mir ein Wort net einfällt. :-( Aber ich gebe die Hoffnung net auf, das es bei mir auch besser wird.

von Mama 0305 am 22.11.2010, 17:53



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Hallo, habe eben erst Dein Posting gefunden. Und wollte mal nachhören, wie es inzwischen klappt, 2 Monate später? Ist Dein Französisch selbst deutlich besser geworden? Viele Grüße Canelle

Mitglied inaktiv - 31.01.2011, 11:49